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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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das mitzuteilen?“
    „Nein. Ich möchte dir ein Geschäft anbieten.“
    „Du? Mir?“, fragte ich, ehrlich erstaunt.
    Seine Mundwinkel hoben sich ganz leicht. Das gab ihm den Gesichtsausdruck einer satten Katze.
    „Anjûl – wo ist die Phiole der Unterwerfung?“
    Darum ging es also.
    „Das fragen sich einige. Aber ich weiß es nicht.“
    Rychford senkte den Kopf, bis sein Kiefer fast auflag.
    „Ich bin auf einer Queste“, flüsterte er.
    Ich glotzte ihn an.
    In all den Jahren als Drachentöter hatte ich niemals einen Drachenritter gesehen. Sie waren legendär. Figuren in an den Haaren herbeigezogenen Geschichten. Aber Questen werden nur an Ritter vergeben.
    „Meine Queste gilt der Phiole. Verstehst du, Anjûl?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Nyredd brachte die Phiole an sich und besaß große Macht. Aber sie muss zurückkehren an den Ort, von dem er sie rauben ließ, sonst wankt alles, was wir kennen, und wir alle sind dem Untergang geweiht.“
    Was seine Ausdrucksweise anging, so mochte er tatsächlich ein Drachenritter sein. In den Legenden, die von Drachenrittern erzählt werden, ist ähnlich viel Pathos zu hören.
    „ Alle “, sagte ich daher abfällig. „Dieses Wort umfasst zu viel. Den Menschen kann es ganz gleich sein, ob die Welt der Drachen ins Wanken gerät. Oder besser gesagt: Sie können sich nichts Besseres wünschen.“
    „Das denkst du“, erwiderte Rychford. „Aber die Phiole wurde in der Altzeit aus Diamantglas geblasen und mit dem Elixier der Macht gefüllt. Sie ist kein ursprünglicher Besitz der Drachen, sondern …“
    „Der nigilischen Elfen?“
    Vor Schreck entfuhr Rychford eine Flamme, die im Wind sofort wieder erlosch.
    „Was weißt du denn darüber? Und von wem?“
    „Man hört so allerlei.“
    „Nein, Anjûl. So etwas hört man eigentlich nicht. Sag mir, woher du das hast!“
    Uh, Drachenbann. Ich umfasste das Amulett und hörte mich heraussprudeln: „Da war ein Halbelf. Er sagte …“
    Mit Mühe bekam ich mich in den Griff. Das Amulett war ja wohl der letzte Dreck. Kein Wunder, wenn man bedachte, wer es mir gegeben hatte.
    „Ein Halbelf?“, fragte Rychford.
    „Er ist tot.“
    „Schade.“
    Rychford legte wieder eine Denkpause ein, und ehe er sie beendet hatte, kam ein Drache auf uns herabgestürzt.
    Gymel.
    „Du treibst falsches Spiel“, fauchte er. „Was hast du mit dem Menschen zu schaffen?“
    „Ich rede mit ihm.“
    „Das sehe ich. Und was hast du mit einem Drachenjäger zu reden?“
    Rychford sah mit gezierter Miene auf seine Krallen, wie jemand, der zeigen möchte, wie geduldig er ist. Dann sagte er: „Heb ab!“
    Gymel konnte das nur als Herausforderung nehmen. Er blies mir eine Flamme entgegen, wahrscheinlich, um mich vorsorglich gleich zu Beginn auszuschalten, doch Rychford schob geistesgegenwärtig seinen Schwanz dazwischen.
    „So steht es also“, fauchte Gymel. „Sag, was du im Schilde führst!“
    „Das will ich dir zeigen!“
    Damit breitete Rychford die Schwingen aus. Auf der ledrigen Innenseite wurden plötzlich zwei Wappen sichtbar. Eines zeigte ein Einhorn auf blauem Grund, das andere eine vielfach funkelnde Krone auf düsterem Schwarz.
    Die Wappen der beiden Könige der Alten Welt.
    Da blieb sogar mir der Mund offen stehen.
    Bei Gymel sah das allerdings eindrucksvoller aus. Seine Kinnlade sank fast bis auf den Boden. Ich konnte seine blitzend weißen, dolchartigen Zähne und seine rosige Zunge bewundern.
    Dann fasste er sich, brüllte, was Drachen in weitem Umkreis auf uns aufmerksam machen würde, und setzte zum Angriff an.
    Wer nie einen Kampf zwischen Drachen erlebt hat, kann sich nicht im Entferntesten ausmalen, was nun auf mich zu kam. Ich selbst wusste es nur zu genau.
    Ich hatte keinen Schild. Es gab keine Deckung.
    Und ich stand im Weg.
    Ich rollte unter Gymel hinweg, der sich in der Attacke abstieß, kam auf die Beine und wäre beinahe von seinem langen, stachelbewehrten Schwanz über die Felskante katapultiert worden. Eine Flammenzunge zischte über mich hinweg.
    Über uns leuchtete der Himmel in harmlos freundlichem Blau, doch sollte es nicht lange so bleiben. Rauch trübte mir zunehmend die Sicht, ballte sich zu Wolken und stieg über dem Plateau auf.
    Ich hastete durch beißenden Dunst, der im Schein der Flammen vielfarbig aufschimmerte. Wunderschön, wenn man Muße hat, sich daran zu erfreuen – ich hingegen wünschte mir inständig, der Wind würde wieder auffrischen.
    Bald musste ich nicht nur Feuerstößen,

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