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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Liseth tatsächlich in den geckenhaften MacDougall verlieben. Noch schlimmer wäre es, würde sie Brian davon erzählen; Brian würde MacDougall sicherlich soweit reizen, bis dieser ihn zum Zweikampf forderte. Jim zweifelte nicht daran, daß Brian MacDougall töten konnte - vorausgesetzt, er war wieder vollständig wiederhergestellt.
    Seit dem sechzehnten Lebensjahr hatte Brian den Unterhalt für seine verarmten Ländereien und die Burg auf die einzige Weise verdient, die jemandem seines Standes zugänglich war - durch Kämpfen. Zudem war er wie geschaffen für den Kampf. Seine Reflexe waren ebenso gut wie Jims, und die waren beim Volleyball eine von Jims Stärken gewesen - die andere waren seine kräftigen Beinmuskeln, die es ihm erlaubten, höher als die meisten zu springen.
    Des weiteren hatten das Training in seiner Jugend und alles, was Brian seitdem getan hatte, dazu beigetragen, daß er auf einem recht durchschnittlichen Knochenbau die härtesten Muskeln entwickelt hatte, die Jim jemals befühlt hatte. Zudem war MacDougall kleiner als Brian - und wahrscheinlich auch leichter. Es war durchaus nicht auszuschließen, daß Brian bei der Prügelei, zu der Schwertkämpfe unter Rittern meistens ausarteten, MacDougall in Stücke haute, so erfahren der Schotte in mancherlei Hinsicht auch sein mochte.
    In diesem Moment trat Herrac ein, und Jim sprang auf, um den älteren Ritter zu begrüßen und ihn beiseite zu nehmen, so wie Brian es eben mit ihm getan hatte. Er wollte dem Burgherrn berichten, wie die Begegnung mit den Hohlmenschen verlaufen war.
    Sie landeten im selben Zimmer, in dem sie schon einmal miteinander geredet hatten und das Jim für sich als Herracs >Arbeitszimmer< bezeichnete. Auf jeden Fall handelte es sich um ein Privatgemach des Burgherrn. Herrac hörte sich schweigend an, was Jim zu sagen hatte, ohne eine Miene zu verziehen. Als Jim geendet hatte, seufzte er.
    »Zehn Tage«, sagte Herrac, »sind eine kurze Zeit, um die Vorbereitungen abzuschließen. Wenn wir sicherstellen wollen, daß Grenzbewohner und Kleine Leute Seite an Seite kämpfen, ist die Zeit noch knapper. Beide haben sich zwar dazu bereit erklärt - doch heißt das noch lange nicht, daß sie sich auch daran halten, wenn ihr Blut erst einmal in Wallung gerät und sie sich ins Gewühl stürzen. Wie habt Ihr Euch eigentlich die Schlachtordnung vorgestellt?«
    Er zögerte.
    »Die Kleinen Leute kämpfen nach Art der Tieflandschotten als Speerkämpfer zu Fuß«, sagte Herrac. »Die Grenzer fühlen sich am wohlsten zu Pferd. Im Wald fehlt es aber am nötigen Platz, um sich zu sammeln und die für einen Angriff nötige Geschwindigkeit aufzunehmen.«
    »Nein«, erwiderte Jim, »ich glaube, ein Angriff zu Pferd ließe sich machen. Seht her.«
    Er holte eine Kopie der Karte, die er dem Anführer der Hohlmenschen gegeben hatte, aus seiner Tasche. In dieser Karte war allerdings die Lichtung zwischen den Felswänden und dem Wald hervorgehoben.
    »Seht her«, wiederholte Jim, als er die Stoffkarte vor Herrac auf dem Tisch ausbreitete. »Ich würde vorschlagen, daß die Kleinen Leute zuerst angreifen. Dann wird den Hohlmenschen nicht gleich klar, daß ich sie verraten habe und daß sie in einen Hinterhalt geraten sind.«
    Er ließ Herrac einen Moment Zeit, diesen Gedanken zu verdauen. Herrac nickte nachdenklich.
    »Bis sie überhaupt begriffen haben, was vor sich geht«, fuhr Jim fort, »dürften die Kleinen Leute sie bereits ein Stück weit vom Waldrand zurückgetrieben haben. Wenn sich die Hohlmenschen nun auf die Situation eingestellt haben und sich zu wehren beginnen, sollten die Schiltrons Gassen öffnen und die Grenzbewohner durchlassen, die entweder zu Pferd oder zu Fuß vorrücken können, wie es ihnen beliebt.«
    Abermals legte er eine Pause ein.
    »Sprecht weiter«, meinte Herrac.
    »Dies sollte dazu führen, daß die berittenen Grenzer gegen die Hohlmenschen kämpfen, die auf ihren unsichtbaren Pferden zum Sammelpunkt gekommen sind«, sagte Jim, »während sich die Kleinen Leute um die Fußkämpfer kümmern. Grenzer wie Kleine Leute bilden schließlich gemeinsam einen Ring um die Hohlmenschen, worauf sich die Grenzer allmählich zurückziehen sollten, damit die Schiltrons der Kleinen Leute zusammenrücken und die Hohlmenschen gegen die Felswand treiben und sie dort töten können. Was haltet Ihr von dem Plan?«
    »Ich möchte nur eines zu bedenken geben«, sagte Herrac. »Es dürfte schwerfallen, die Grenzer zum Rückzug zu veranlassen, wenn sie

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