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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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de Chaney seit vielen Jahren liebt, Ihr sie aber nicht heiraten konntet, da ihr Vater, der ihr Vormund ist und Euch als einziger die Erlaubnis dazu geben könnte, sich ins Heilige Land begeben und seitdem kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hat?«
    »Das habe ich Euch doch schon mehrmals erklärt«, sagte Brian. »Gewiß, James, es stimmt.«
    »Nun gut. Und jetzt denkt einen Moment nach«, sagte Jim. »Versprecht mir, daß Ihr Euch das, was ich Euch jetzt sage, ernsthaft durch den Kopf gehen laßt.«
    »Ich verspreche es, James«, sagte Brian. »Was Ihr mir als mein bester Freund und weisester Ratgeber auch sagen mögt, es ist bestimmt zu meinem Besten. Ich werde es so ernsthaft erwägen, wie ich nur kann.«
    »Vor mehreren Jahren habt Ihr Euch in Lady Geronde lsabel de Chaney verliebt, die wunderschön, klein und blondhaarig ist. Seit fast vier Jahren würdet Ihr sie gern heiraten, könnt es aber nicht. Und nun begegnet Ihr einer anderen jungen Dame, die klein und blondhaarig ist und die Ihr zweifellos ebenfalls wunderschön findet. Stimmt das alles?«
    »Jedes einzelne Wort ist wahr«, antwortete Brian düster. Auf einmal wechselte er den Ton. »Aber ich will verdammt sein, wenn ich weiß, worauf Ihr hinauswollt!«
    »Das will ich Euch sagen«, entgegnete Jim. »Und das ist es, worüber Ihr ernsthaft nachdenken sollt. Offenbar fühlt Ihr Euch zu kleinen, blonden und schönen Frauen hingezogen und habt Euch in eine aus Eurer Nachbarschaft verliebt, konntet sie aber zu Eurem großen Bedauern nicht heiraten. Nachdem Ihr nun vier Jahre lang darauf gewartet habt, sie endlich heiraten zu können, begegnet Ihr auf einmal einer anderen kleinen, blonden und schönen Dame, der es freistünde zu heiraten. Wäre es möglich, Sir Brian Neville-Smythe, daß Ihr aus Verzweiflung Eure Hoffnungen deshalb von Lady de Chaney auf Lady Liseth de Mer verlagert habt, weil diese noch zu haben ist?«
    Sir Brian blickte ihn mißtrauisch an.
    »Nun gut, James«, meinte er heftig, »ich werde darüber nachdenken - und zwar jetzt gleich!«
    Er rührte sich nicht vom Fleck, sondern starrte Jim bloß unverwandt an. Die Zeit verstrich. Während Brian hartnäckig schwieg, wurde Jim immer unbehaglicher zumute.
    Endlich machte Brian wieder den Mund auf.
    »Nein, James«, sagte er, »ich habe gründlich darüber nachgedacht. In Wirklichkeit habe ich Lady lsabel de Chaney nie geliebt. Das Ganze war einfach eine Laune -dazu kam noch, daß ich sie regelmäßig gesehen habe. Für Liseth de Mer aber empfinde ich tiefe, wahre Liebe.«
    »Brian...«, setzte Jim erschöpft an, doch dieser fiel ihm ins Wort.
    »James«, fuhr er fort, als habe er Jim gar nicht gehört, »was soll ich jetzt tun?«
    Jim seufzte schwer.
    »Brian«, sagte er, »ich weiß es nicht. Das heißt - im Moment kann ich Euch nicht raten. Ich bitte Euch, laßt mir Zeit, bis die Sache mit den Hohlmenschen erledigt ist. Ich werde drüber nachdenken. Und bis dahin redet mit niemandem darüber. Und Ihr werdet auch nicht den Kopf verlieren und Ewen MacDougall etwas zuleide tun?«
    »Nein, James, bei meinem Ehrenwort«, antwortete Brian. »Solange er keinen Streit mit mir anfängt, werde ich ihn nicht einmal schief ansehen, ob er nun mit Liseth zusammen ist oder nicht.«
    »Gut«, sagte Jim. »Dann laßt uns zur hohen Tafel zurückgehen.«
    Dies taten sie. In der Zwischenzeit waren Liseth und MacDougall von den Zinnen - oder wo immer sie gewesen waren - heruntergestiegen und hatten am anderen Ende der Tafel Platz genommen, wo sie sich halblaut miteinander unterhielten.
    Nicht daß Gefahr bestanden hätte, daß jemand ihre Unterhaltung belauschte, denn zwei von Herracs Söhnen, Christopher und Alan, löcherten Dafydd noch immer mit Fragen, und wenn einer von ihnen das Wort ergriff, übertönte er jede andere Unterhaltung am Tisch. Jim und Brian nahmen am anderen Tischende neben Dafydd Platz.
    Gemäß seinem Versprechen gönnte Brian dem Paar keinen einzigen Blick, sondern richtete seine ganze Aufmerksamkeit statt dessen auf das Gespräch, das die beiden de Mers und Dafydd führten, zu dem er schließlich auch mit eigenen Erlebnissen beitrug.
    Jim war mit seinen eigenen Sorgen beschäftigt. Ihm standen bewegte Zeiten bevor, da er das Kleine Volk und die Grenzbewohner zur Zusammenarbeit bewegen mußte. Soweit er von seinem Platz aus erkennen konnte, schien sich Liseth in MacDougalls Gesellschaft recht wohl zu fühlen. Eher schon allzu wohl.
    Es wäre schon eine schöne Bescherung, sollte sich

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