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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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halben Meile Entfernung entdeckt«, fuhr sie fort. »Falls er nicht bereits am Treffpunkt wartet, ist er bestimmt schon ganz in der Nähe. Wir sollten gleich aufbrechen, wenn Ihr nach Sir Brian gesehen habt.«
    »Ist gut«, meinte Jim.
    »Gut? Weshalb macht Ihr dann ein so finsteres Gesicht?« fragte Liseth interessiert.
    »Ich denke an morgen«, antwortete Jim. »Brians Verband muß gewechselt werden. Habt Ihr die anderen Kleider ausgekocht, so daß wir ein sauberes Stück Stoff haben, um die Wunde zu bedecken?«
    »Ich habe alle möglichen Kleidungsstücke ausgekocht«, sagte Liseth, »oder vielmehr habe ich die Bediensteten damit beauftragt. Des weiteren habe ich sie angehalten, sich die Hände gründlich zu schrubben. War das so recht?«
    »Durchaus«, sagte Jim.
    »Ich wünschte«, meinte Liseth, als sie im oberen Stockwerk angelangt waren und sich über den Gang Brians Zimmer näherten, »ich wäre Euch eine größere Hilfe.«
    »Möglich wäre das schon«, sagte Jim, dem plötzlich eine Idee gekommen war. »Dürfte ich Eure Hände sehen?«
    Liseth bot ihm in Brusthöhe ihre Hände dar. Die Handflächen hielt sie nach oben.
    »Wenn Ihr sie bitte einmal umdrehen würdet, Mylady«, sagte Jim.
    Sie drehte die Hände um; sie waren zwar leidlich sauber, doch unter den Fingernägeln befand sich ein Schmutzrand, ganz wie er befürchtet hatte.
    »Ihr habt gesagt, Ihr hättet keine Seife?« fragte Jim.
    »Ich bedaure, nein, Mylord«, antwortete Liseth. »Ich muß gestehen, daß ich gar nicht genau weiß, was >Seife< überhaupt ist.«
    »Man stellt sie her, indem man Holzasche und Tierfett miteinander kocht«, erklärte Jim, »und wenn man etwas saubermachen möchte, gibt man etwas davon dem Waschwasser bei.«
    »Oh!« machte Liseth. »Ihr meint Seife! Ich habe geglaubt, Ihr meintet damit etwas Magisches mit einem ähnlich klingenden Namen. Aber ja, Seife stellen wir alle paar Monate in großen Kesseln her. Wie Ihr gesagt habt, ist sie gut zum Waschen. Bisweilen wird sie auch als Medizin verwendet.«
    Jim verspürte jähe Erleichterung.
    »Nun, wenn Ihr Seife habt«, sagte er, »dann spricht ja nichts dagegen, daß sich die Bediensteten mit viel Seife gründlich Arme und Hände waschen, wobei sie darauf achten sollten, daß kein Dreck unter den Fingernägeln zurückbleibt.«
    »Unter den Fingernägeln?« fragte Liseth. »Aber das, was unter den Fingernägeln ist, kann doch nicht mit Sir Brian in Berührung kommen.«
    »Ich fürchte«, sagte Jim, »eine magische Heilung erfordert es, daß auch jeglicher Schmutz unter den Fingernägeln entfernt wird. Verzeiht mir meine Kühnheit, Mylady, aber wenn Ihr Sir Brian wirklich helfen und ihn anfassen wollt, dann wäre es mir lieb, wenn Eure Hände mindestens ebenso sauber wären wie die der Bediensteten.«
    »Was für ein Gedanke!« erwiderte Liseth in scharfem Ton. Sie waren mittlerweile vor Brians Zimmer angelangt. »Selbstverständlich werden meine Hände sauberer sein als die der Bediensteten! Es ist ganz ausgeschlossen, daß ihre Hände so sauber sein werden wie meine! Aber wollt Ihr wirklich, daß ich sie solange wasche, bis unter den Fingernägeln nichts mehr zu sehen ist?«
    »Und dann noch ein bißchen länger«, sagte Jim.
    »Bei der heiligen Anna!« rief Liseth aus und blieb vor Erstaunen stehen. Nach einer Weile folgte sie Jim ins Zimmer.
    Jim trat ans Bett. Brian hatte die Augen geöffnet und war hellwach.
    »Wie fühlt Ihr Euch?« fragte Jim.
    Brian faßte ihn mit etwas Mühe ins Auge.
    »Gut«, sagte er. »Bin noch ein bißchen schlapp, aber wenn ich eine Nacht durchgeschlafen habe, sollte ich morgen wieder auf den Beinen sein...«
    »Weder morgen noch übermorgen«, entgegnete Jim. »Ihr hütet eine Woche lang das Bett. Habt Ihr von dem Dünnbier getrunken?«
    Er blickte in einen der Krüge und stellte fest, daß er halb leer war.
    »Das habe ich«, antwortete Brian mit rauher Stimme, »wenngleich es mich ein wenig erstaunt, daß unser Gastgeber so gering von mir denkt, daß er mir Wein vorenthält. Vielleicht könntet Ihr...«
    »Unser Gastgeber hat nichts damit zu tun«, unterbrach ihn Jim. »Ich habe darauf bestanden, daß Ihr ausschließlich Dünnbier zu trinken bekommt.«
    »Wein...«, meinte Brian, doch Jim fiel ihm ins Wort.
    »Wein enthält mehr Alkohol, als im Moment gut für Euch wäre. Eure Verletzung ist nicht gefährlich, aber Alkohol solltet Ihr trotzdem nur in Maßen zu Euch nehmen.«
    »Alko...« Brian stolperte über das Wort.
    »Der bewirkt, daß

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