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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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unvollständig.
    »Ah, ich sehe, Ihr arbeitet an Eurer Zwergenmagie«, meinte Rrrnlf. »Nur zu, nur zu. Laßt Euch Zeit. Ich habe alle Zeit der Welt. Jahrhunderte. Jahrtausende, wenn nötig.«
    »So lange wird es wohl nicht dauern«, sagte Jim ein wenig schroff. Er wußte, daß Rrrnlf es nur gut meinte, aber der Seeteufel schien die fatale Neigung zu haben, anderen zu nahe zu treten. Er stellte fest, daß er sich ein klein wenig so fühlte, wie Giles und Brian sich nach Rrrnfls herablassender Begrüßung gefühlt haben mußten.
     

13
     
    S IE SANKEN SCHNELL und in flachem Winkel in eine durchscheinend blaue Dunkelheit - oder war es eine durchscheinend blaue Helligkeit? Sie waren jetzt sehr weit unterhalb der Oberfläche des Ozeans, und das Licht war schwächer und schwächer geworden, bis es schließlich diesem seltsamen bläulichen Leuchten Platz gemacht hatte, das sehr düster war, gleichzeitig aber ihre Umgebung bemerkenswert gut zu beleuchten schien.
    Sie bewegten sich mit einer nach Jims Einschätzung atemberaubenden Geschwindigkeit. Er konnte das Tempo und ihre jeweilige Tiefe nur nach den Gefühlen in seinem Magen schätzen - wie in einem Aufzug, der rapide abwärts fuhr. Sie bewegten sich mit solcher Geschwindigkeit, um mit Rrrnlf an ihrer Seite mithalten zu können.
    Wie der Seeteufel es fertigbrachte, derart schnell voranzukommen, war Jim ein Rätsel, denn er machte keine sichtbaren Schwimmbewegungen, ja, er schien seinen Körper überhaupt nicht zu bewegen. Vielmehr hatte man den Eindruck, daß er gewissermaßen durchs Wasser schwebte - nur daß Jim aus irgendeinem Grunde sicher war, daß sie sich mit dem Tempo eines Düsenflugzeugs seiner ursprünglichen Welt bewegten.
    Es schien unmöglich, daß Rrrnlf vorankam, ohne sich zu bewegen. Und es war gleichfalls unmöglich, daß ihre Luftblase mit solcher Geschwindigkeit durch ein so dichtes Medium wie Wasser glitt, ohne daß das Wasser die Festigkeit von Beton annahm. Es sei denn, die Antwort auf all diese Fragen lag in einer von Jims magischen Beschwörungen. Er hatte bei der Schaffung der Luftblase vorsichtshalber dafür gesorgt, daß sie unzerstörbar war und jedem Druck standhielt.
    Aber es war eine unheimliche und auch unbehagliche Situation. Jim saß auf einem Hocker auf dem flachen Boden, den er zusammen mit den Hockern in der Blase geschaffen hatte. Rrrnlf befand sich nun unmittelbar außerhalb der Blase zu seiner Rechten; und Giles und Brian saßen ihm gegenüber ebenfalls auf Hockern.
    Die beiden Ritter blickten genauso unbehaglich drein, wie Jim sich fühlte. Ihre gegenwärtige Lage war unleugbar unnatürlich und erschreckend.
    Jim zwang sich, seine eigenen Gefühle unter Kontrolle zu halten. Um jeden Preis, dachte er, mußte er die beiden anderen davor bewahren, die Beherrschung zu verlieren. Auch wenn beide Männer normalerweise nichts fürchteten, war dies doch genau die Art unbegreiflicher Magie, die selbst ihren Mut überfordern konnte.
    Also setzte Jim um ihretwillen ein Grinsen auf.
    »Nun denn«, sagte er zu ihnen, »wir sind unterwegs!«
    Keiner der beiden anderen antwortete. Es lag auf der Hand, daß sie unterwegs waren. Jim versuchte es noch einmal.
    »Merkwürdig, nicht wahr?« sagte er. Er grinste unablässig und entschlossen weiter.
    »Aber wir haben schließlich schon viele merkwürdige Abenteuer bestanden, nicht wahr? Erinnert ihr euch noch, wie Malvinnes Magie uns derart in die Irre führte, daß wir bei unserem Fluchtversuch aus Malvinnes Burg mitten in das Königreich des Todes platzten?«
    »Ich erinnere mich«, sagte Brian. »Aber damals hatte uns die Magie nur auf den Weg dorthin gebracht. Jetzt sitzen wir mitten drin, und sie ist unentwegt tätig. Dieses Licht ist gottlos.«
    »Also, wenn Ihr mich fragt, ich halte es für vollkommen natürlich. Ich weiß sogar, daß es natürlich ist«, sagte Jim nach kurzem Nachdenken. »Ich erinnere mich, daß ich mal von einem Mann gelesen habe, der in einem Eisenball in die tiefsten Tiefen des Ozeans hinuntergetaucht ist. Und er hatte ein Fenster in dem Eisenball. Als er wirklich sehr, sehr weit unten war, hat er dasselbe blaue Licht gesehen wie wir jetzt. Es ist also gar nicht gottlos. Es ist eben so, wie es im Ozean eben ist.«
    »Ich will Euch nicht widersprechen, James«, meldete Giles sich zu Wort, »aber ich muß doch zugeben, daß ich einen gewaltigen Drang verspüre, mich in meine Meeresgestalt als Robbe zu verwandeln und auszubrechen, um an die Oberfläche zu tauchen. Was

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