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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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sich sanft auf ihre Schulter, und Briec trat von ihr zurück. Es fiel ihm nicht leicht. Sie sah es an der Art, wie seine veilchenblauen Augen sie ansahen. Wie immer wollte er sie … fürs Erste.
    »Talaith, was ist los? Was stimmt nicht?«
    »Nichts.« Sie strich ihm über die Wange; sie liebte es, wie rau sie sich an ihrer Hand anfühlte. »Bring mich einfach ins Bett, Briec.«
    Er hatte nicht die Antworten, die er wollte – die Antworten, die er nie bekommen würde –, aber sie kannte den Drachen inzwischen so gut, dass sie wusste, dass er sie am folgenden Tag aus ihr herauslocken wollte.
    Er hob sie von ihrem Stuhl und trug sie zu ihrem gemeinsamen Bett.
    Sie würde diese Nacht für sie beide unvergesslich machen, denn bald würden Erinnerungen alles sein, was sie noch hatte.

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Danelin, der Hauptmann von Königin Annwyls Elitegarde, prüfte sein Schwert sorgfältig auf mögliche Kerben. Es war das Einzige, das ihn davon abhielt, vor purer Langeweile zu schreien. Wie viel Regen und Matsch würde er noch sehen müssen? Sie hatten sich in der vergangenen Woche kaum weiter als eine Wegstunde fortbewegt. Er wollte nach Hause. Er besaß ein kleines Stück Land, das Annwyl ihm geschenkt hatte, als sie den Thron ihres Bruders übernommen hatte. Darauf stand ein kleines Haus mit einem noch winzigeren Garten. Aber es gehörte ihm, und er liebte es.
    Doch in letzter Zeit ging es allen Männern so. Sie waren schon zu lange fort von der Insel Garbhán. Sie wollten ihre Frauen, Geliebten, Kinder sehen … sogar ihre Mütter. Sie hatten genug vom Kampf und definitiv von diesem Wetter. Obwohl Danelin nicht daran zweifelte, dass sie in ein paar Monaten nach einer neuen Schlacht, einem neuen Krieg schreien würden, brauchten sie dennoch ab und zu eine Pause.
    Diejenige, die die Pause am meisten von allen brauchte, war allerdings ihre Königin. Sie wussten alle, dass sie schon viel zu lange von ihrem Gefährten getrennt war. Je länger sie getrennt waren, desto schärfer ihre Zunge. Und wehe, wenn ein kleiner Trupp Soldaten versehentlich ihren Weg kreuzte. Oft musste der Rest von ihnen gar nicht kämpfen – sie machte alles allein.
    Aye, nur eine war mutig genug, ihr gegenüberzutreten, wenn sie so eine Laune hatte. Nur eine wagte es, sie zu verärgern.
    Morfyd stürmte aus dem Zelt der Königin, hielt aber an, als ein Buch – zum Glück eins mit weichem Einband – sie am Hinterkopf traf. Der Drache in Frauengestalt drehte sich ruckartig um und brüllte: »Du bist die unerträglichste, komplizierteste Kuh, die ich je das Missvergnügen hatte kennenzulernen, und ich kann es kaum erwarten, dich los zu sein!«
    Danelin warf seinem Befehlshaber einen Blick zu und Brastias seufzte. Mit einem Kopfschütteln trat er vor Morfyd, bevor diese davonstapfen konnte. »Was ist mit euch beiden los?«
    Morfyd sah von ihm zu den Männern, die sie beobachteten. Nach einem tiefen, beruhigenden Atemzug zuckte sie die Achseln. »Nichts. Warum?«
     
    Noch im Halbschlaf lächelte Briec und streckte die Hand nach Talaith aus. Seine Hand fühlte nichts als Bettzeug, was ihn vollends aufweckte.
    »Talaith?«
    Er hatte gehofft, dass sie noch neben ihm lag. Er hatte Pläne mit ihr an diesem Morgen, die alle irgendwie damit zu tun hatten, dass ihre Beine auf seinen Schultern lagen. Festzustellen, dass sie bereits aufgestanden war, verärgerte ihn also nur. Außerdem hatte er immer noch viele Fragen an sie. Ihre plötzlichen Stimmungsschwankungen in der vergangenen Nacht hatten ihn verwirrt, und ihm wurde bewusst, dass er diese Verwirrung verflucht noch mal überhaupt nicht mochte.
    Briec sah sich in der Kammer um und runzelte die Stirn, als er sie nicht lesend auf einem der Sessel sah, wie sie das sonst tat. Er setzte sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Talaith?«
    Dann glitt er aus dem Bett und verließ das Schlafzimmer in Richtung Haupthöhle, wo sie immer aßen. Sie war nicht dort, und kein Feuer hatte seit dem Vorabend in der Feuerstelle gebrannt.
    Er schnüffelte und versuchte, sie irgendwo in seinem Heim aufzuspüren, aber da war nichts als ein Nachklingen ihres Duftes.
    »Nein!«
    In Sekundenbruchteilen hatte er sich in einen Drachen verwandelt und stürmte durch seine Höhle, suchte und bellte ihren Namen.
    »Talaith, antworte mir!«
    Sie antwortete nicht, und er wusste es. Er wusste, dass sie ihn verlassen hatte. Und dann regte sich ein anderes, selteneres Gefühl … Raserei.
    Briec geriet außer sich vor Wut, er

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