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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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müssen überlegen, wie wir weiter vorgehen«, sagte Schattenwanderer mahnend. »Den Rest der Nacht sollten wir schlafen, denn wir werden in aller Frühe aufbrechen. Von Juldir habe ich mich schon verabschiedet, und Durass und die Schar halten sich morgen am Osttor bereit.«
    Hag rieb sich das verschwollene Gesicht. Nun, da er frei und alles vorüber war, kehrten die Schmerzen zurück, und tiefe Erschöpfung.
    Â»Brauchst du eine Ruhepause?«, fragte Wolfur, der ein aufmerksamer Beobachter war.
    Der junge Mann schüttelte den Kopf. »Es geht schon. Reiten werde ich können, und wenn ich mich festbinde, kann ich zwischendurch sicher ein wenig schlafen.«
    Â»Und was hast du vor, Schattenwanderer?«, fragte Menor mit dünner Stimme.
    Â»Ruorim muss warten«, antwortete der Kriegerfürst. »Wir werden ihm sowieso bald wieder begegnen, eher als uns lieb sein kann und gewiss nicht unter glücklichen Umständen. Deshalb werden wir jetzt Goren entgegenreiten, wie wir es verabredet hatten.«
    Â»Er wird uns brauchen«, stimmte Hag zu. »Und nach allem, was ihr mir erzählt habt, bei den Zeichen, die wir selbst von hier aus sehen können, hat er die Rüstung bisher nicht gefunden.«
    Â»Also, dann auf zur Wüste, Goren entgegen«, sagte Menor tapfer. Er hatte sich wohl entschlossen, sich von seinem Kummer abzulenken und für einen Freund da zu sein, der ihn brauchte – und von dem er wusste, dass er noch ein Freund war. Oder es zumindest hoffte.
    Â»Ja«, stimmte Schattenwanderer zu. »Wenn wir die Wüste erreicht haben, entscheiden wir, was wir tun. Ob wir warten oder weiterreiten. Das hängt ganz davon ab, wie gefahrvoll die Reise für uns wäre.«
    Â»Ich bin froh, dass du weiterhin mit dabei bist, Schattenwanderer«, stellte Hag fest. »Ich kenne dich zwar erst ein paar Augenblicke, aber eines weiß ich sicher: Wir brauchen dich. Ohne dich sind wir total aufgeschmissen.«
    In Schattenwanderers Gesicht regte sich nichts. »Mir geht es in erster Linie um das Grimoire, das ich dort vermute.«
    Â»Klar«, sagte Menor und warf Hag einen Blick zu, verdrehte dabei die Augen.
    Â»Ich komme auch mit«, röhrte Wolfur Grimbold. »Diese Barbaren haben bei den Kämpfen rücksichtslos meine Schmiede zerstört! Außerdem ... macht es mit euch mehr Spaß.« Er kratzte sich geräuschvoll die Brustbehaarung. »Und schließlich bin ich Goren noch was schuldig, das habe ich ihm versprochen.«
    Hag stieß Menor in die Seite. »Was sagst du, Dünner? Ich finde, dass wir inzwischen eine ganz ordentliche Truppe haben und Goren damit beeindrucken können. Und dazu fünfzig Drakhim, mehr oder weniger, da sollten wir es schon mit einigen Größenwahnsinnigen aufnehmen können!«

    Sie nahmen die Rüstung trotzdem mit, denn Ruthart bestand darauf. Das sei der Preis für seine Befreiung, so habe er es versprochen, und das sei verpflichtend. Goren bedankte sich und versicherte, gut auf die kostbare Rüstung zu achten. Wobei er ein Gesicht zog, als hätte er das alte verbeulte, nach moderndem Rost stinkende Ding am liebsten sofort weggeworfen.
    Sie teilten die Rüstung unter sich auf, jeder brachte etwas davon in seinem Reisebeutel unter; Goren band den Brustpanzer an seinen Schild. Sternglanz und er verabschiedeten sich von dem alten Zwergenschmied und verließen dann die Grabkammern, um Buldr Gelegenheit zu geben, noch ein paar Worte allein mit dem Altehrwürdigen, der offenbar nicht mehr alle Äxte unter dem Mantel versammelt hatte, zu wechseln.
    Buldr nahm dies dankbar in Anspruch. Als er sich schließlich verabschiedete und gehen wollte, hielt Ruthart ihn noch einmal zurück und sprach erstaunlich klar und ernst. »Du hast dich da auf eine gefährliche Freundschaft eingelassen, Buldr. In diesem jungen Drakhim ruht eine gewaltige Macht, die er nicht bändigen kann. Eines Tages wird sie hervorbrechen und ihn vernichten – bestenfalls nur ihn. Achte auf ihn, wenn du ihn weiter begleitest, und sei vorsichtig, denn er ist unberechenbar.«

29.
Am Scheideweg

    Der Rückweg verlief sehr still, abgesehen von der scheppernden Rüstung, die schaukelnd gegen Gorens Schild schlug und ihn ständig daran erinnerte, dass es nicht so gelaufen war wie erhofft. 
    Buldr ging voraus; er hielt eine Karte in der Hand, in die Ruthart den kürzesten Rückweg eingezeichnet hatte,

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