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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schrägen blauen Augen. Ich fragte mich, was sie zu lachen hatten, dann fiel mir meine Aufmachung ein.
    Gloag schlug mir auf die Schulter.
    »Wenigstens lebst du noch, Dray Prescot.«
    Wir verließen den dufterfüllten Korridor, nachdem man mir die weißen Handschuhe abgenommen hatte. Vom Wein war ein Fleck an meinem rechten Daumen zurückgeblieben. Nijni hob kauend den Kopf.
    »Ein Schlag mit der Gerte!« sagte er, enttäuscht, daß es nicht mehr waren. Ein Sklavenmädchen im grauen Lendentuch aller Sklavinnen bog vor uns um die Ecke. Sie trug einen riesigen irdenen Wasserkrug. Eine Lampe, die an goldenen Ketten über ihrem Kopf hing, tauchte ihr Haar plötzlich in einen herrlichen Schimmer und blendete mich. Im gleichen Moment hörte ich einen verzweifelten Aufschrei. Ich hörte, wie der Krug in tausend Scherben zerschellte, und fuhr herum.
    Den Kopf erhoben, mit starrem Gesicht, Tränen der Enttäuschung und des Zorns in den Augen, starrte mich Delia aus den Blauen Bergen an – mich, Dray Prescot, in meiner lächerlichen und verräterischen Aufmachung.
    Zornig und verzweifelt aufschluchzend stürzte sie davon.

12
     
     
    War es wirklich Delia aus Delphond, Delia aus den Blauen Bergen?
    Wie sollte das möglich sein? Eine Sklavin im grauen Lendentuch – war das meine Delia? Ich befand mich wieder in meinem kleinen Holzverschlag unter dem prunkvollen Schrägdach von Natemas Opalpalast und stöhnte immer wieder: »Delia, Delia, Delia ...«
    Es war sicher nur ein Mädchen, das im Schein der Lampe wie Delia ausgesehen hatte. Aber warum hatte sie sich mit tränenfeuchten Augen abgewandt, warum war sie schluchzend vor mir geflohen – voller Schmerz oder voller Wut und Verachtung. So verwirrt waren meine Gedanken, daß ich nicht einmal mehr genau wußte, wie das Mädchen eigentlich reagiert hatte.
    Die überlebensgroße Statue eines Talus hatte in der Ecke unter der Lampe gestanden – ein Talu ist eine, wie ich annahm, mythische achtarmige Gestalt mit schrägen Augen und Armreifen, aus dem Zahnbein des Mastodonzahns geschnitzt. Die Statue hatte hell geschimmert, als ich losrannte. Ich stieß gegen das Gebilde, fing es instinktiv auf und stützte es, und die acht Arme bildeten eine Art Wagenrad um mich, zahllose Fingerspitzen berührten mich in erotischer Bedeutung. Ich verlor das Mädchen aus den Augen, das zwischen den zahlreichen bunten Dachsäulen verschwand. Ein tiefer Gong dröhnte durch den Palast.
    Nijni war außer Atem und kaute wild auf seinem Chem.
    »Sie entkommt uns nicht!« rief er außer sich vor Wut; die Worte kamen ihm abgehackt über die Lippen. »Ich lasse sie auspeitschen ...«
    Ich packte ihn an seiner grauen Tunika und hob ihn in die Höhe, bis die hochgebogenen Spitzen seiner Schuhe den Boden verlassen hatten und er vor mir baumelte. Ich fletschte meine Zähne und hielt mir sein Gesicht dicht unter die Nase.
    »Rast!« brüllte ich. »Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, breche ich dir das Genick!«
    Er versuchte zu sprechen und brachte kein Wort heraus; dennoch wußte ich, was er wollte.
    »Du kannst mich ruhig tausendmal auspeitschen«, fauchte ich und schüttelte ihn tüchtig durch. »Aber ich breche dir das Genick! Das verspreche ich dir!«
    Dann ließ ich ihn fallen, so daß er in die Arme der Sklavenmädchen taumelte, die mich entsetzt anstarrten. Ich bemerkte, daß Gloag und seine Männer ihrem Sklavenmeister nur sehr zögernd zu Hilfe kamen. Jetzt jedoch traten sie vor und ließen ihre Gerten durch die Luft pfeifen. Dann wurde ich wieder in mein Zimmer gebracht. Hier verabfolgte mir Gloag den Peitschenhieb, den mir der Weinfleck am Handschuh eingebracht hatte. Ich hatte das Gefühl, daß die Bestrafung ungewöhnlich kräftig ausfiel. Ehe er ging, flüsterte er mir etwas ins Ohr.
    »Es ist noch nicht soweit. Wecke nicht ihr Mißtrauen, oder ich breche dir das Genick, bei Vater Mehzta-Makku!«
    Dann war er fort.
    Natürlich versuchte ich Informationen über die Sklavin zu bekommen, die ihren Wasserkrug zerbrochen hatte; aber niemand wollte mir Auskunft geben, und ich wollte in meinem heißen, stickigen Zimmer schier verzweifeln. Von Zeit zu Zeit wurde ich in meiner idiotischen Aufmachung auf einen baumgesäumten Hof geführt, um ein wenig Auslauf zu haben, und zweimal sah ich eine grüngekleidete und verschleierte Gestalt herüberstarren, die ich für Natema hielt. Keine edle Frau aus Zenicce verließ die Grenzen ihrer Enklave ohne Schleier.
    Drei weitere Gespräche mit ihr fanden statt

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