Drei Tage voller Leidenschaft
er auf Alisa starrte, die zusammengebrochen auf dem Bett lag. Bei dem Fall hatte sich ihre Robe geöffnet, und ihr wunderschöner zarter Körper lag bis zur Hüfte nackt da.
Was für eine sanfte, rosaweiße Hülle ein so leidenschaftliches Wesen umgab, überlegte er, und seine aufsteigende Lust überdeckte allmählich seinen Zorn. Er trat langsam zum Bett und zog die Robe von Alisas Schultern herab. Sie erschauderte unter seiner Berührung. Er legte sich neben sie und küßte sie auf die Wange. Sie wandte sich ab. Nikki knöpfte sich die Hose auf und drehte sie zu sich herum. Sie blieb zitternd einen Moment an ihn gepreßt liegen und hob ihm dann das Gesicht zu einem Kuß entgegen. Seine Lippen drängen sich zwischen ihre, und dann bestieg er sie – mit Sporn und Stiefeln.
Mehrere Augenblicke später warf ihm Alisa einen provokativen Blick zu und flüsterte: »Findest du mich wirklich so unangenehm als Gefährtin?« Dabei bewegte sie ihr Hinterteil ganz köstlich verführerisch unter ihm.
»So unangenehm, daß ich dich immer bei mir behalten möchte«, stöhnte er leise. Er spürte, wie seine Erektion in ihr wieder anschwoll und beschloß im selben Augenblick, daß eine Ehe mit Alisa durchaus ihre Vorteile haben würde. Später lagen sie erschöpft und zufrieden einander in den Armen.
Herrgott, dieses leidenschaftliche Wesen würde bald seine Frau sein. Da schoß ein beunruhigender Gedanke durch seinen Kopf. Wenn sie mit anderen ebenso leicht schlief wie mit ihm? Hatte es vielleicht andere vor ihm gegeben – oder sogar seitdem?
Heftige Eifersucht nahm von ihm Besitz. Könnte er sie vielleicht in ihrer Wohnung in Petersburg einsperren lassen? Die höfliche Fassade in der Petersburger Gesellschaft war oft nur hauchdünn, aber ein derart mittelalterliches Verfahren würde auch dort einen Skandal bedeuten. Andererseits würde sich die edle Kuzan-Familie keinen Deut darum scheren, wenn ihrem Namen ein weiterer Skandal angehängt würde. Vielleicht war das Konzept in der hektischen, betriebsamen Hauptstadt des Reiches ein wenig veraltet. Man sperrte Ehefrauen nicht mehr ein – vielleicht. Aber dann beschloß er egoistisch, daß das Gesellschaftsleben ihn der Anwesenheit Alisas und ihrer Wärme im Bett berauben würde.
Er stützte sich auf einen Ellbogen, glitt aus ihrem weichen Körper und starrte Alisa so stirnrunzelnd und kritisch an, daß sie leicht errötete. Ihre Augen aber blieben verträumt und abwesend.
»Hör mir zu«, befahl er und schüttelte sie sanft aus dem Reich ihrer lüsternen Sinne.
»Wenn ich dich jemals erwische, wie du ernsthaft mit einem anderen Mann flirtest, erschieße ich deinen Galan. Und wenn du meinen Namen in den Schmutz ziehst, erschieße ich dich.«
Er hatte nicht die geringste Absicht, den gehörnten Ehemann zu spielen. Er mußte stets ein Auge auf sie halten, denn sie war ihm leicht genug zum Opfer geworden. »Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?« fragte er scharf.
»Absolut«, murmelte sie friedfertig und seufzte in glückseliger Befriedigung. Als die Welt ein paar Augenblicke später jedoch wieder realer geworden war, sagte sie, nicht völlig glücklich über sein Nachgeben: »Aber du liebst mich doch nicht mehr.«
»Ich liebe dich. So. Jetzt habe ich es schon wieder gesagt.« Doch sein Tonfall war ebenso verächtlich, als hätte er gesagt: »Danke für Ihren Besuch. Der Butler wird Sie zur Tür begleiten.«
»Du willst doch nur meinen Körper«, beharrte Alisa störrisch. »Du willst mir befehlen, und ich muß gehorchen, aber du bietest mir nichts dafür.«
»Ich streite nicht ab, daß ich deinen Körper begehre. Immerhin bin ich ein Mann, und du bist eine köstliche Blume der Liebe. Und wenn ich dir jetzt nichts verspreche, dann kann ich das nicht ändern. Ich gebe dir Unterkunft und zu Essen und allen erdenklichen Luxus des Lebens. Ich sorge dafür, daß es deinem Kind an nichts fehlt. Er oder sie werden alles haben, was man mit Geld nur kaufen kann. Mehr kann ich nicht Zusagen. Ich kann dir nicht geloben, dich auf immer und ewig zu lieben, weil ich das nicht genau weiß. Weine nicht«, sagte er besänftigend, als Alisa dicke Tränen aus den Augen rollten. »Wir erleben gegenwärtig viel mehr Glück zusammen, als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Aber bitte mich nicht, meine Unabhängigkeit aufzugeben. Das kann ich nicht.«
Denk auch für beide von uns daran, dachte er bei sich, als er zärtlich ihre Tränen fortküßte. Denk an diese
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