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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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schlug ihm mit einem kurzen Hieb den Kopf ab.

    Er hatte ein Kind geköpft. Taylith starrte Bamoth an. Ihr Ancent grinste, schlug ihr auf die Schulter und sagte: „Du schuldest mir was.“
    Glück licherweise war der Kampf vorbei und Bamoth wandte sich ab, um seine Männer zusammen zu rufen, denn um Taylith vielgelobte Disziplin war es schlecht bestellt. Sie kauerte sich vor den nächsten Busch, gleich neben der weinenden Mutter und übergab sich.

7. Im Feindesland

    Daan strich Ria zärtlich über den schmalen nackten Rücken. Es war einfach wunderbar, die Sorge um Taris Zukunft los zu sein. Erst jetzt, wo alles vorbei war, wurde ihm klar wie sehr die Sorge um ihre Tochter seine Beziehung zu Ria beeinträchtigt hatte. Wenn sich doch nur die Sorge um Telemnar und das Schicksal seines Vaters genauso in Wohlwollen auflösen würde. Er legte behutsam den Arm um seine Frau und seufzte verhalten. Ria griff nach seiner Hand und verschränkte ihre Finger mit den seinen.
    „Machst du dir Sorgen wegen Bamoth?“ fragte sie.
    „Es ist nicht nur das. Wer weiß, was mich dort erwartet wenn ich die Thronfolge kläre. Bamoth wird nichts unversucht lassen , um mich daran zu hindern meinen rechtmäßigen Platz einzunehmen. Er wird mir nichts tun, solange ich nicht in die dritte Ebene komme, aber sobald ich auch nur einen Fuß auf Elfenland setze...“
    Er strich sich die Haare aus der Stirn, griff nach Krug und Gla s auf dem Nachttisch und schenkte sich Wasser ein.
    „Und was ist mit mein er Großmutter?“ fuhr er fort, „Ich habe kein Wort von ihr gehört; wenn er ihr auch nur ein Haar gekrümmt hat...“
    „Warum sollte er das tun?“ fragte Ria. „Immerhin ist auch er mit ihr verwandt, nicht wahr?“
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm, wie sie es immer tat wenn sie ihn beruhigen wollte, aber diesmal brauchte es mehr, um ihm die Sorge zu nehmen.
    „Ich muss nach Telemnar und mir selbst ein Bild davon machen was Bamoth geplant hat. Erst dann kann ich entscheiden, ob ich meinen Vater noch eine Weile suche oder ob ich direkt auf den Thron verzichte.“
    Ria sah ihn aufmerksam an.
    „Das ist das erste Mal, dass du davon sprichst deinen Anspruch aufzugeben, seit dein Großvater...“
    Sie verstummte.
    „Ria. Ich kann das Amt nicht antreten. Du kannst dort nicht leben. Und ohne dich kann ich nicht sein.“ Er ging mit seiner Stirn ganz nah an Rias Stirn heran, wie sie es immer taten, wenn einer dem anderen am liebsten ohne Worte etwas mitgeteilt hätte und spürte glücklich, wie ihre glatte kühle Stirn sich gegen seine lehnte. Das war alles, was er wollte. Sollte der verdammte Bamoth doch bis in alle Ewigkeit herrschen, er würde hier bleiben, wo sein Herz war.
    Er musste trotzdem nach Telemnar. Seine Großmutter war immer anständig zu ihm gewesen, er musste sich davon überzeugen, dass es ihr gut ging. Und sie hatte es verdient, zuerst davon zu erfahren , dass er das Amt nicht antreten würde.
    Hatte Ria es an seinem Gesichtsausdruck erkannt oder waren sie sich wirklich so nah, dass seine Gedanken auch die ihren waren?
    „Ich komme mit.“
    „Nein“, sagte er. „Ich will, dass du bei Tari bleibst.“
    „Ich will bei dir sein“, sagte Ria.
    „Ich weiß“, antwo rtete Daan. „Und nun schlaf, die letzten Stunden waren anstrengend genug.“
    Er deckte Ria noch ein wenig mehr zu, drehte sich herum und legte seinen eigenen Arm gegen die Stirn, genau an die Stelle, die sie vorhin berührt hatte. Er liebte es, wenn sie das tat.
    Die gleichmäßigen Atemzüge verrieten Daan, dass Ria eingeschlafen war, aber er selb st fand keine Ruhe. Er verstand, wieso Ria ihm zur Seite stehen wollte, aber zulassen konnte er es nicht. Das hier war allein seine Sache, er wollte niemanden da mit hineinziehen – Bamoth war zu allem fähig.
    Im M orgengrauen stand er auf, schnürte leise sein Bündel und verließ das Haus, ohne sich noch einmal umzudrehen.

    Daan rückte seinen Langbogen auf dem Rücken in eine bequemere Position und lief schneller. Er wollte sich gerne einreden, dass er schnell lief, um bald wieder bei Ria und Tari zu sein, aber wenn er ehrlich war, trieb ihn das schlechte Gewissen.
    Seit er e in erwachsener Elf geworden war, waren immer Bilder vor seinem inneren Auge aufgetaucht, die ihm mitteilten, wie es den anderen Elfen auf der dritten Ebene ging. Doch seit Bamoth Besuch in Tallyn hatte das schlagartig aufgehört. Ihm war nicht bewusst gewesen, wie viel es ihm bedeutete über die allabendliche Verbindung mit der

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