Du machst, was ich will: Wie Sie bekommen, was Sie wollen - ein Ex-Lobbyist verrät die besten Tricks (German Edition)
lärmempfindlich und brauche daher ein Einzelbüro« wird:
»Wenn ich mehr Ruhe zum Telefonieren habe, kann ich in Zukunft auch die schwierigen Kundenanrufe übernehmen, die sonst bei Ihnen landen.«
Aus »Spanische Austauschstudentin sucht dringend bezahlbares Zimmer. Habe leider nicht viel Geld! Wer hilft?« wird:
»Willst du Spanisch üben? Spanische Austauschstudentin zieht gerne als Gesprächspartnerin bei dir ein – und zahlt sogar auch ein bisschen Miete.«
Aus »Ich möchte nächsten Monat wieder arbeiten gehen, daher ist es wichtig, dass unsere Tochter den Kitaplatz pünktlich bekommt« wird:
»Unsere Tochter ist eine talentierte Zeichnerin und kann anderen Kindern einiges beibringen.«
Aus »Dieser Job wäre für mich eine spannende Herausforderung« wird:
»Ihr Unternehmen steht ja im nächsten Jahr vor wichtigen Herausforderungen. Folgende Erfahrungen bringe ich mit, um Ihnen zu helfen: …«
Aus »Ich habe akute Zahnschmerzen; können Sie mich bitte in der Sprechstunde schnell dazwischenschieben?« wird:
»Ich brauche dringend ein hochwertiges Vollkeramik-Inlay. Ich bin privat versichert.«
Aus »Ausfahrt – bitte frei halten« wird:
»Wer hier parkt, wird abgeschleppt«.
Fakten und Effekte
Gesetzgebungsprozess
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 70 ff. (Die Gesetzgebung des Bundes)
DIP – Dokumentations- und Informationssystem für Parlamentarische Vorgänge, unter http://dipbt.bundestag.de/dip21.web/bt
Wahrnehmung der Lobbyisten in Abgeordnetenbüros
Dagger, S. (2009): Mitarbeiter im Deutschen Bundestag . Stuttgart: ibidem (Zitat: S. 60 f.)
Empathie
Miyashiro, M. R. (2011): The Empathy Factor: Your Competitive Advantage for Personal, Team, and Business Success . Puddledancer Press
Decety, J.; Svetlova, M. (2012): Putting Together Phylogenetic and Ontogenetic Perspectives on Empathy. Developmental Cognitive Neuroscience , 2, 1–24
Rizzolatti, G.; Sinigaglia, C. (2008): Empathie und Spiegelneurone – die biologische Basis des Mitgefühls. Frankfurt: Suhrkamp
Davis, M. H. (1996): Empathy: A Social-Psychological Approach . Boulder: Westview Press
Finke, J. (2004): Empathie und Interaktion . Stuttgart: Thieme
Spreng, R. N.; McKinnon, M. C.; Mar, R. A.; Levine, B. (2009): The Toronto Empathy Questionnaire: Scale Development and Initial Validation of a Factor-Analytic Solution to Multiple Empathy Measure. Journal of Personality Assessment , 91, 62–71
Verstehen vs. zustimmen
Bay, R. H. (2010): Erfolgreiche Gespräche durch aktives Zuhören . Renningen: Expert
Positionen vs. Bedürfnisse
Fisher, R.; Ury, W.; Patton, B. (2009): Das Harvard-Konzept. Der Klassiker der Verhandlungstechnik . Frankfurt/New York: Campus, 23. Auflage
Besemer, C. (2009): Mediation: Die Kunst der Vermittlung in Konflikten . Tübingen: Gewaltfrei Leben Lernen
II. Die Emotionen
4. Wirken Sie auf den Willen ein, nicht auf den Verstand
Es war noch ein halbes Jahr bis zur nächsten Bundestagswahl. Noch war die politische Welt aufgeteilt in Menschen, die etwas zu sagen hatten, und in solche, die nichts zu sagen hatten: In Abgeordnete und in solche, die erst noch gewählt werden wollten, in Ministeriale und in solche, die bei einem Wahlsieg ihrer Partei erst noch in ein Ministerium berufen werden wollten.
Wer etwas war, der wusste es, der war umlagert, alle wollten etwas von ihm.
Wer nichts war, der wusste es auch. Von ihm wollte niemand etwas. Er wollte etwas von anderen.
In diesen Tagen tat ich etwas, für das im Alltag eines Lobbyisten normalerweise wenig Platz ist: Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die, die nichts zu sagen hatten.
Ich durchforstete die Parteilisten der Wahlkreise und schrieb aussichtsreiche Kandidaten an. Ich sah mich nach Anwärtern für einflussreiche Posten in den Ministerien um. Ich bat um Treffen. Die Termine waren einfach und meist sehr kurzfristig zu bekommen, denn die Nachfrage war lange nicht so groß wie bei denen, die schon im Amt waren.
Mit diesen Menschen sprach ich ganz generell über aktuelle Themen. Ich fragte sie nach ihrer Meinung. Ich gab jedem von ihnen das Gefühl, bedeutend zu sein. Ich nahm das schon vorweg, was erst noch kommen würde: dass viele Menschen bei ihnen anstehen, weil sie etwas von ihnen wollen, und dass ihre Meinung zählt.
Die Wahl kam. Viele der von mir identifizierten Kandidaten wurden gewählt oder bekamen später gute Posten in den Ministerien.
Plötzlich waren sie wichtig und viele standen tatsächlich bei
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