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Du weckst mein Verlangen

Du weckst mein Verlangen

Titel: Du weckst mein Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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zu überbringen, hielt ihn davon ab, stillschweigend das Haus zu verlassen. Er betrachtete erneut das Foto der jungen Frau, die so liebevoll ihr Baby im Arm hielt, und gestand sich ein, dass er nicht ganz ehrlich zu sich war.
    „Mein Daddy ist ein Held!“
    Rocco fuhr herum und entdeckte Holly, die unbemerkt den Raum betreten hatte. Sie ist wirklich ein hübsches Kind, dachte er und blickte zu ihr herunter. Sie hatte die schiefergrauen Augen ihrer Mutter, die Haare waren jedoch etwas heller.
    „Das da ist sein Orden“, sagte das Kind ernst und deutete auf die Samtschatulle. „Er hat Leute gerettet … vor dem Verbrennen. Das stimmt doch, Mummy, oder?“ Sie drehte sich zu Emma um, die hinter ihr das Wohnzimmer betreten hatte. „Ich hab ihn nämlich gar nie gesehen, weil ich da noch im Bauch von meiner Mummy war.“
    „Jack starb zwei Monate bevor Holly auf die Welt kam“, erklärte Emma. „Er hat drei Kinder aus einem brennenden Haus gerettet, kam dabei jedoch um. Posthum wurde ihm diese Ehrenmedaille verliehen.“
    Ein Superheld also, dachte Rocco sarkastisch, allerdings mit dem Anflug eines leisen Schuldgefühls. Offensichtlich hatte er Jack Marchant falsch eingeschätzt. Verlegen wich er Emmas Blick aus und bückte sich zu Holly hinab. „Dein Papa war ja wirklich ein sehr tapferer Mann. Du bist sicher sehr stolz auf ihn.“
    Holly strahlte ihn an und hielt ihm den leicht zerdrückten Muffin entgegen.
    „Ich hab dir den ausgesucht, der am meisten Zuckerguss hat.“
    Rocco hasste Süßigkeiten, aber nie im Leben hätte er es fertiggebracht, das Kind zu enttäuschen. Scheinbar begeistert biss er in den Kuchen. „Wie lecker! Köstlich“, rief er aus. Hollys banger Gesichtsausdruck entspannte sich.
    „Am besten isst du ihn gleich auf“, ermahnte sie ihn, „bevor du den Teppich vollkrümelst.“
    „Sie wollten Ihren Kaffee ohne Zucker, oder?“, erkundigte sich Emma und warf einen vielsagenden Blick auf den Muffin in seiner Hand.
    Überrascht sah Rocco sie an. Sie hat ja sogar Humor! Plötzlich durchströmte ihn ein warmes Gefühl, und sein Puls beschleunigte sich. Er fragte sich, warum sie ihm die ganze Nacht nicht aus dem Kopf gegangen war. Eigentlich entsprach sie so gar nicht seinem Typ. Sie war auch nicht im klassischen Sinne hübsch, aber sie besaß eine dezente Schönheit, die man erst auf den zweiten Blick entdeckte. Zumindest empfand er es so und konnte seine Augen kaum von ihr abwenden.
    „Grazie.“ Er nahm ihr die Kaffeetasse aus der Hand und bemerkte mit Genugtuung, dass Emmas Finger leicht zitterten. Also ist sie doch nicht ganz so unbeteiligt, wie sie mich glauben lassen will! „Übrigens, der Kuchen erinnert mich an den eigentlichen Grund meines Besuches. Ich gehe mit Cordelia heute Nachmittag zum Tee ins Royal Oak Hotel . Wir würden uns freuen, wenn Holly und Sie mitkämen.“
    „Oh! Vielen Dank für die Einladung, aber das geht leider nicht“, lehnte Emma instinktiv ab. Die Vorstellung, den ganzen Nachmittag mit diesem unverschämt attraktiven, unglaublich charmanten italienischen Playboy zu verbringen, erfüllte sie geradezu mit Panik. „Ich … ich habe schon etwas vor. Außerdem möchte Cordelia Sie sicher für sich alleine haben – sie haben sich ja so lange nicht gesehen.“
    „Im Gegenteil. Die Einladung war ihre Idee. Meine Großmutter hätte sehr gerne, dass Sie mitkommen.“ Ein verschmitztes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich habe strikte Anweisung, kein ‚Nein‘ zu akzeptieren.“ Seine Augen funkelten, als er hinzufügte: „Soweit ich weiß, gibt es in dem Hotel eine Puppenstubensammlung, und man darf damit spielen. Magst du Puppenstuben, Holly?“ Er sah das Mädchen an, das wie gebannt an seinen Lippen hing.
    „Das ist unfair!“, zischte Emma ihm zu, als ihre Tochter begeistert nickte.
    „Unfair? Es ist unfair, einer alten Dame einen netten Nachmittag zu bereiten? Cordelia freut sich riesig auf den Ausflug. Offensichtlich hängt sie sehr an Holly. Wäre es denn nicht möglich, Ihre Pläne auf morgen zu verschieben?“
    Wenn er wüsste, dass meine Pläne darin bestehen, mit Holly eine DVD anzusehen und dann den Berg Wäsche zu bügeln!
    „Bitte, Mummy, können wir nicht mit nonna zum Tee gehen?“
    Holly sah sie dermaßen hoffnungsvoll an, dass Emma ein resigniertes Seufzen unterdrückte. „Meine Tochter konnte Cordelias Namen nicht aussprechen, da hat Ihre Großmutter vorgeschlagen, dass Holly sie ‚nonna‘ nennt“, erklärte Emma, die Roccos

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