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Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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aber das entscheidest in diesem Fall wohl nicht du, sondern deine Libido – was ich im Übrigen weniger schlimm finde. Schlimm daran ist nur, dass es Zweifel in dir säen könnte. Zweifel an der Wichtigkeit der Verbindung, verstehst du?“
    Ich schüttelte ruckartig den Kopf. „Unterstellst du mir hier grade wirklich, dass ich aufgrund sexueller … Unausgeglichenheit anfangen könnte, mich für ein bisschen Spaß von Etienne abzuwenden?!““, brachte ich mühsam hervor.
    Zachary lächelte nun. „Du wirkst so bestürzt! Denkst du denn, die Verbindung würde dich vor jeglichem moralischen Fehlverhalten schützen? Oder dass sie Zweifel an deinen eigenen Gefühlen unmöglich macht?“ Er seufzte. „Erinnerst du dich daran, wie du frühmorgens fast meine Tür eingetreten hättest, weil du dachtest, du hättest Etienne für ein bisschen Sex Gewalt angetan?“
    Endlich verstand ich, was er meinte. Die unschöne Szene in Drents Box fiel mir wieder ein, ebenso die Szene im Badezimmer. Blut rauschte in meinen Ohren und ich nickte. „Ja … in erinnere mich …“
    Zachary streckte die Hand aus und ergriff meine. „Hey, ich habe nicht gesagt, dass du Etienne absichtlich verraten würdest, okay? Ich wollte nur, dass du die Macht deiner eigenen Hormone nicht vergisst, nur weil du jetzt schneller rennen und Gedanken lesen kannst.“
    Ich sah auf unsere Hände und schwieg. Sacrebleu , er hatte recht, ich war hochmütig und das musste ich schleunigst durch eine gute Portion Realismus ersetzen!

    ~*~

    Mein Zimmer in der Wohneinheit war mir nach dem Auspacken meines Koffers bereits zu eng und zu klein, deshalb machte ich eine Wanderung durch die Burg, bis ich meine Wohnpartner traf.
    Frank und William waren schon angekommen, mit ihnen ging ich zur Teepause und wir tauschten Urlaubs- und Weihnachts-Anekdoten aus. Ich hörte meistenteils nur zu, nippte an meinem Tee und aß ein Teascone, dann ging ich mich umziehen und plante einen Ausritt.
    Ich dachte die ganze Zeit über das nach, was Zachary gesagt hatte. War ich wirklich so leicht verführbar? Und wollte Kylian das überhaupt?
    Bislang hatte ich ihn noch nicht gesehen und ich konnte auch nicht sagen, dass ich das als störend empfand. Obwohl … Eine gewisse kribbelnde Ungewissheit ergriff mich. Wieder und wieder fragte ich mich, was passieren würde. Wie und ob ich erneut auf ihn reagieren konnte.
    Mit einem Seufzen ging ich über den Hof und sah zwei Pferdetransporter, die offenbar gerade ausgeladen worden waren. Neuzugänge im Schulstall? Ich wusste es nicht und in wenigen Augenblicken würde ich es sehen. Deshalb trat ich ein und ging die Stallgasse hinab, in der viel Betrieb herrschte. Überall standen Kisten mit Putzzeug. An mehreren offenen Türen der Boxen hingen Decken, davor am Boden lagen Transportgamaschen, Bandagen und Führstricke. Es war chaotisch, irgendwie. Ungewöhnlich.
    Mit flüchtigen Blicken in die offenen Boxen erreichte ich Giacomos, der natürlich mal wieder im Paddock zu stehen schien. Ich trat ein, schloss die Schiebetür und ging durch den Vorhang nach draußen.
    „Hallo mein Dicker!“, begrüßte ich ihn und strich sanft über seine Nase, als er zu mir kam. Ich schmuste eine ganze Weile mit ihm, umschlang seinen Hals mit den Armen und gab ihm zwischendurch zwei Äpfel. Nachdem er sie aufgegessen hatte, streifte ich ihm ein Halfter über und führte ihn hinein und auf die Stallgasse. Noch immer mehr mit Giacomo als mit meiner Umgebung beschäftigt, latschte ich beinahe in ein fremdes Pferd hinein, das auf Giacomos Putzplatz stand.
    Kupferrotes Fell glänzte vor mir auf und ich machte einen Ausfallschritt. Es war nicht besonders ratsam, Giacomo so dicht hinter ein fremdes Pferd zu führen und darauf zu hoffen, dass der Fuchs nicht reagierte.
    „Na komm, Dicker, dein Platz ist besetzt, dann gehen wir eben einen weiter.“ Ich zog am Führstrick und wir umrundeten das schöne, wirklich große Tier, während ich es musterte. Es stand allein, aber bereits geputzt da und ich überlegte, ob diese schöne Stute eines der neuen Pferde war.
    „Warte hier, Dicker“, sagte ich und schob Giacomo einen weiteren Apfel zu, bevor ich mich umwandte, um meinen Putzkasten zu holen.
    Ich warf dem Fuchs noch einen bewundernden Blick zu und sah Kylian, beladen mit Sattel und Trense, aus Richtung Sattelkammer auf mich zukommen. Oh! Sollte die schicke Stute vielleicht wirklich Kylians Pferd sein?
    Er lächelte, als er mich erkannte und stockte im Schritt, bevor er

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