Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
Vom Netzwerk:
…“
    Er legte seine Hand an meine Wange und drehte mein Gesicht zu sich. „Es ist okay, Etienne. Ich verstehe das. Wenn du irgendwann darüber sprechen kannst und willst, ist das früh genug.“
    Er zog mich dichter an sich und küsste mich. Ich erwiderte seine Zungenschläge, spürte, wie seine Hand über meine Brust und meinen Bauch glitt, bis er seinen Mund an mir hinabwandern ließ, um jeden leuchtenden Tropfen von mir zu küssen. Ich seufzte leise.
    „Die Tatsache, dass ich schwul bin, wird es immer so leuchten lassen“, hauchte ich und er sah an meinem Körper entlang zu mir.
    „Es ist wie du, unschuldig. Und es zeigt auf eindrucksvolle Art, wie besonders du bist, wie unvergleichlich und zart. Du bist kein Kämpfer, Etienne, bitte hör auf, einer zu sein, ja?“ Er richtete sich auf und musterte mich ernst. Sein Jadeblick hielt meinen gefangen. „Ich liebe dich und ich werde immer auf dich aufpassen.“
    Ich lächelte. „Ist der Superheld wieder da? Sag ihm, alles, was ich will und brauche habe ich genau hier.“
    „Du Spinner. Ich meine das wirklich ernst! Ich habe noch nie etwas so sehr gewollt, wie dich zu beschützen.“
    Ich schwieg und meine Unterlippe zitterte. „Yves, das tust du mit deiner Anwesenheit schon. Wirklich! Ich war … so allein, so verloren. Und du und Zachary, ihr habt mich gefunden.“
    Wieder küssten wir uns, liebevoll, ganz zärtlich. Wir zitterten trotz der Decken, die ich über uns zog.
    Irgendwann begann ich, doch ein wenig zu erzählen. Ich hatte das Bedürfnis, ihn zu beruhigen. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen um mich machte. Es genügte, dass ich das tat.
    „Yves, ich glaube nicht, dass sie hier nach mir suchen werden. Sie wissen, dass ich kein Geld habe, und suchen vermutlich eher in irgendwelchen Großstädten unter den Landstreichern. Bitte hab keine Angst, ja? Sie werden mich nicht finden.“ Wenn ich das oft genug wiederholte, glaubte ich am Ende selbst dran, zumindest hoffte ich das. Es war logisch, aber Angst folgte noch nie der Logik. Angst schaffte es, jegliche Logik zu umgehen, nur um irrational und unerklärt in mir zu gären.

Kapitel 10
    Ich wachte auf, weil ich spürte, wie mich jemand hochhob. Grobe Griffe an meinen Armen und Schultern, ebenso an meinen Beinen. Ich zappelte, doch das verstärkte die Umklammerungen nur. Schmerz schoss durch meinen Körper. Ich versuchte zu schreien, doch mein Mund war geknebelt. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Man brachte mich nach unten, ich geriet in Schräglage, als würden meine Träger eine Treppe benutzen. Noch einmal zappelte ich wild, dann spürte ich einen Einstich in meinem Oberarm und eine noch tiefere Finsternis umgab mich.
    Es dauerte, bis ich es schaffte, meine verklebten Augen wieder zu öffnen. Ich blinzelte, es war zu hell hier, viel zu hell! Ich wollte aufstehen, doch ein heftiges Ziehen ließ mich an meinem Körper entlangblicken. Fußfesseln, Handfesseln. Und ich war beinahe nackt!
    Nur noch eine meiner Pants bedeckte mich. Ich sah, dass sich mein Brustkorb in panischen, kurzen Atemzügen hob und senkte. Wo war ich?!
    Eine Stimme, deren Ursprung ich nicht sehen konnte und deren Besitzer ich niemandem zuzuordnen vermochte, den ich kannte.
    „Er ist wach, wir können beginnen.“
    Das klang so … endgültig. Was hatten diese Leute vor?
    Drei Personen in steriler OP-Kleidung oder etwas sehr Ähnlichem traten um mich herum. Ich wollte fragen, was sie wollten und brachte ein verstörtes Krächzen hervor, bis ich begriff, dass ich den Knebel nicht mehr trug. Ich räusperte mich und brüllte los: „Was wollt ihr von mir?! Lasst mich gehen!“
    „Beruhige dich, Etienne. Je weniger du dich wehrst, umso schneller geht es.“ Diese Stimme kannte ich. Das war mein Vater! Ich fixierte seine Augen mit einem bittenden Blick, doch darin lag nichts Nachsichtiges oder Freundliches.
    „Ich beginne“, verkündete die fremde Stimme und ich wandte den Kopf, als sich behandschuhte Hände um meinen Arm legten. Ein intravenöser Zugang wurde gelegt und ich sah, wie das Blut meinen Körper verließ. Es tat weh, höllisch weh. Ich schrie vor Schmerz und wand mich, soweit die fixierenden Manschetten es zuließen. Mir war egal, ob meine Haut aufscheuerte. Nichts konnte mir mehr Qual bereiten, als diese Blutabnahme! Es kam mir vor wie Ewigkeiten in einem glühenden Hochofen, bis der Schmerz abebbte und ich wieder zu Atem kam. Vier Röhrchen hatten sie mir abgezapft. Gar nicht so viel, und überhaupt, seit wann

Weitere Kostenlose Bücher