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Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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brechendem Glas verwandelte. Mir wurde kalt, einfach nur unsagbar kalt. Noch immer konnte ich mich nicht bewegen.
    „Es ist nichts passiert, Etienne! Ich … bin vorhin vor dem Fernseher eingeschlafen und er hat … mich geweckt damit, dass er … Na ja, er wollte mir einen Blowjob verpassen. Ich hab ihn angeschrien! Hab ihm gesagt, dass ich mit dir zusammen bin! Es ist nichts passiert. Wirklich! Etienne, bitte!“
    Ich schluckte und suchte nach Worten, aber in mir waren nur noch die vermischten Gerüche, Franks Speichel an Yves exklusivstem Körperteil. Dazu so viele verschiedene Duschgels – sogar meines!
    „Du hast versucht, es zu verbergen.“ Ich konnte mich selbst kaum verstehen, so sehr knurrte ich.
    „Etienne, ich liebe dich! Hast du das vergessen?! Ich würde nie …!“
    Plötzlich kam Bewegung in mich. Mein ungeliebter alter Begleiter, der unbändige Fluchtreflex erwachte. Ich sprang auf und brüllte: „Komm mir nie wieder zu nah, ich warne dich! Du bist der Letzte, den ich noch mal sehen will!“
    Sekunden später knallte ich seine Zimmertür hinter mir zu und tauchte in meinem Zimmer ab. Ich warf mich auf mein Bett, rollte mich zusammen und lieb einfach so liegen.
    Alles andere hatte ja auch keinen Sinn mehr, oder?
    Er hatte es mir nicht gesagt!
    Wieso nicht?
    Ich grübelte darüber und fand keine Antworten, vielleicht fehlte mir dazu auch die Kraft, denn mein Bett duftete nach ihm und jeder Atemzug brachte das Scherbenklirren in mir hervor. Es tat weh, splitterte durch mein Inneres und hinterließ so viel Schmerz.
    Ich konnte nicht mehr denken, wollte nicht mehr atmen und mir war alles egal. Die Tränen brannten heiß und ungeweint in meinen Augen.

Kapitel 13
    Es klopfte, ich sah von meinen Hausaufgaben auf und rief „herein“, kurz darauf stand Frank in meinem Zimmer. Seine Schultern hingen herab und er sah mich nicht an.
    „Ich … muss mit dir reden“, sagte er und blieb dort stehen.
    Ich spürte Wut in mir. Ich wollte ihn nicht riechen. Deshalb sagte ich nicht, dass er näherkommen sollte. „Dann rede.“
    Er sah nun doch auf und begann: „Es ist nicht Yves’ Schuld, okay?! Er war auf dem Sofa eingeschlafen und ich … Ich hatte doch keine Ahnung, dass ihr zusammen seid! Sonst hätte ich das nie getan, verstehst du? Er wachte auf und brüllte mich an.“
    Ja, diesen ganzen Schwachsinn hatte ich schon von Yves selbst zu hören bekommen. Aber das machte es jetzt nicht einfacher.
    „Und?“, fragte ich bissig.
    „Was, und? Yves liebt dich! Er war so geschockt, dass ich ihn angefasst hatte! Du kannst ihm meinen Fehler nicht vorwerfen! Ich hab’s ja nicht mal geschafft, dass er ’nen Ständer gekriegt hat!“
    Oh, das Detail hatte Yves mir verschwiegen, aber es war wohl nur logisch, bedachte ich die Auswirkungen der Verbindung. Ich hob die Augenbrauen.
    „Ehrlich, Etienne, ich mag dich, ich würde dir nie so in die Quere kommen wollen. Es ist einfach passiert! Wenn du jemandem etwas vorwerfen willst, dann mir! Meine Unwissenheit ist schuld, nicht Yves.“
    „Wieso nimmst du ihn so in Schutz?“
    Frank starrte mich an. „Ich nehme ihn nicht in Schutz, ich sage dir nur, wie es wirklich war! Er hat dein Vertrauen nicht missbraucht! Das würde er auch nie. Er ist dir total verfallen. Sonst hätte er nie auf einen Blowjob von mir verzichtet!“
    Ich schnaubte. „Das ändert nichts mehr, Frank. Aber danke, dass du es mir gesagt hast.“ Ich wandte mich wieder meinen Hausaufgaben zu und ignorierte ihn. Er blieb noch stehen, anscheinend dachte er darüber nach, ob er noch etwas sagen sollte. Er entschied sich dafür.
    „Hör mal, Yves hat echt schlimmen Liebeskummer wegen dir! Überleg dir lieber, ob meine Aktion es wert ist, dass du ihn so mies behandelst!“ Dann machte er auf dem Absatz kehrt und setzte hinzu: „Duncans Tod war schlimm genug für ihn. Bitte hör auf, ihn so zu quälen.“
    Bevor ich mich herumdrehen konnte, war Frank verschwunden. Duncan? Wer zum Teufel war denn Duncan?
    Ich atmete tief durch und verschob den Gedanken, beschäftigte mich lieber mit dem Rest von Franks Aussagen. Konnte ich das glauben?
    Ja, ich konnte. Aber ich konnte nicht vergessen. Yves, mein über alles geliebter Yves, hatte nach Frank gerochen. Er hatte versucht, den Geruch zu überdecken, hatte drei, nein, vier verschiedene Duschgels benutzt, aber keines davon hatte es geschafft, Franks Duft abzuwaschen.
    Yves hatte versucht, es zu verheimlichen. Wieso, wenn er keine Schuld hatte? Es gab nur eine

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