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Dune 02: Der Herr des Wüstenplaneten

Dune 02: Der Herr des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02: Der Herr des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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nicht laufen«, sagte Paul. »Wir werden uns mit Würde bewegen. Wir werden tun, was getan werden muß.«
    Die Muskeln des Ghola verkrampften sich. Er schüttelte sich, schwankte.
    »... was getan werden muß!« Die Worte stießen durch sein Bewußtsein wie ein riesiger Fisch durch die Wasseroberfläche. »... was getan werden muß!« Ah, das war beinahe die Stimme von Pauls Vater gewesen. Der junge Herr hatte etwas von dem Alten in sich. »... was getan werden muß!«
    Die Worte begannen Hayts Bewußtsein zu erfüllen, zusammen mit dem seltsamen Empfinden, zwei Leben gleichzeitig zu führen: Hayt/Idaho/Hayt/Idaho ... Er wurde eine bewegungsunfähige Reihung relativer Existenz, einmalig und allein. Alte Erinnerungen fluteten in sein Gehirn. Er ordnete sie zu neuem Verstehen, begann mit der Integration eines neuen Bewußtseins. Eine neue Person erlangte eine vorübergehende Herrschaft in ihm. Die ungleiche Synthese blieb labil, geladen mit potentieller Verwirrung, aber die Ereignisse preßten ihn in dieses zeitweilige Arrangement. Der junge Herr brauchte ihn.
    Dann war es getan. Er kannte sich selbst als Duncan Idaho, erinnerte sich an alle mit Hayt verknüpften Zusammenhänge mit der Distanz des anderen. Die Corona löste sich auf. Der fremde Zwang fiel von ihm.
    »Bleib bei mir, Duncan«, sagte Paul. »Ich werde dich brauchen.« Und als Idaho in seiner Erstarrung verharrte, sagte er noch einmal: »Duncan!«
    »Ja, ich bin Duncan.«
    »Selbstverständlich bist du es. Dies war der Moment, da du zurückkamst. Wir werden jetzt hineingehen.«
    Idaho ging neben Paul her. Es war wie die alten Zeiten, doch auch wieder nicht so. Nun, da er frei von den Tleilax war, konnte er würdigen, was sie ihm gegeben hatten. Als Mentat und kundiger Zensunni war es ihm möglich, den Schock der Ereignisse zu überwinden. Er stand furchtlos über den Dingen; sein Bewußtsein blickte mit Verwunderung und milder Heiterkeit auf sich selbst: er war tot gewesen; er war wieder lebendig.
    »Herr«, sagte Tandis, »die junge Frau, Lichna, sagt, sie müsse mit Ihnen sprechen. Ich befahl ihr zu warten.«
    »Danke«, sagte Paul. »Die Geburt ...«
    »Ich sprach mit den Ärzten. Sie haben zwei Kinder, beide lebendig und gesund.«
    »Zwei?« Paul strauchelte, hielt sich an Idahos Arm.
    »Ja«, sagte Tandis. »Ein Junge und ein Mädchen.«
    »Wie ... wie ist sie gestorben?« flüsterte Paul.
    »Es war die Geburt, Herr«, antwortete Tandis unbehaglich. »Die Ärzte diskutierten darüber, aber ich muß sagen, daß ich es nicht verstanden habe.«
    »Bring mich zu ihr«, flüsterte Paul. »Bring mich zu ihr!«
    »Ich hatte es vor, Herr.« Tandis neigte den Kopf zu Paul und sagte leise: »Warum trägt Ihr Ghola ein bloßes Messer in der Hand?«
    »Duncan, steck das Messer ein«, sagte Paul. »Die Zeit für Gewalt ist vorüber.«
    Als er sprach, fühlte er sich dem Klang seiner Stimme näher als dem Mechanismus, der das Geräusch erzeugte. Zwei Kinder! Die Vision hatte nur eins gekannt. Doch diese Momente gingen, wie die Vision ging. Sein Bewußtsein war dem Zwang einer widerwärtigen Tretmühle unterworfen, die sein Leben als Playback aus der Erinnerung abspulte.
    Zwei Kinder?
    Wieder strauchelte er. Chani, Chani, dachte er. Es gab keinen anderen Weg. Chani, Liebes, glaub mir, daß dieser Tod rascher für dich war ... und gnädiger. Sie hätten unsere Kinder zu Geiseln gemacht, dich in einem Käfig zur Schau gestellt und dich der Schuld an meinem Tod bezichtigt. Auf diese Weise aber ... auf diese Weise vernichten wir sie und retten unsere Kinder.
    Kinder?
    Ich habe dies zugelassen, dachte er. Ich sollte mich schuldig fühlen.
    Die Höhlengänge vor ihnen hallten von geräuschvollem Durcheinander wider. Der Lärm nahm zu, wie er es aus seiner Vision erinnerte. Ja, dies war die Schablone, der unausweichliche Ablauf, selbst mit zwei Kindern.
    Chani ist tot, sagte er sich.
    In irgendeinem entfernten Augenblick in einer Vergangenheit, die er mit anderen geteilt hatte, war diese Zukunft zu ihm durchgedrungen. Sie hatte ihn gehetzt und in eine Kluft getrieben, deren Wände enger und enger zusammentraten. Er spürte, wie sie sich über ihm schlossen. Das war der Weg, den die Vision ihm gezeigt hatte.
    Chani ist tot. Ich sollte mich der Trauer ausliefern.
    Aber das war nicht der Weg, den die Vision genommen hatte.
    »Wo ist Alia?« fragte er.
    »Sie ist mit Chanis Freunden«, sagte Tandis.
    Paul merkte, wie die Leute zurückdrängten, um ihm den Durchgang

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