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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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und sein Volk erlitten hatten. Dann wurden seine Gesichtszüge wieder hart und entschlossen. Er schob den Feuerjuwelenring auf den dritten Finger seiner rechten Handprothese. »Passt wie angegossen.«
    »Und es gibt noch eine gute Nachricht«, fügte Duncan Idaho hinzu. »Nach Auskunft des Raumhafens ist der Heighliner auf dieser Route das letzte Schiff der Dominic-Klasse, das jemals auf Ix gebaut wurde. Es kommt direkt von der Generalüberholung auf Junction. In meinen Ohren klingt das nach einem guten Omen.«
    »Ja, so werden wir es betrachten.« Rhombur umarmte jeden Einzelnen seiner Freunde, bevor er in Gurneys Begleitung zum Shuttle ging. Hinter ihm riefen Leto, Duncan und Thufir im Chor: »Für den Sieg auf Ix!«
    In Rhomburs Ohren klang dieser Wunsch wie die Feststellung einer Tatsache. Er schwor sich, erfolgreich zu sein ... oder beim Versuch zu sterben.

54
     
    Vielleicht träumen wir die ganze Zeit, aber wir nehmen diese Träume nicht wahr, während wir wach sind, weil das Bewusstsein (wie die Sonne, die während des Tages die Sterne überstrahlt) viel zu hell ist, um die unbewussten Elemente hervortreten zu lassen.
    Aus den privaten Tagebüchern der Kwisatz-Mutter Anirul Sadow-Tonkin
     
     
    Verfolgt von den Stimmen aus ihrem Geist fand Lady Anirul keinen Schlaf.
    Nachdem sie einmal geweckt waren, ließen die Schwestern aus zahllosen Generationen ihr keine Ruhe mehr. Die Eindringlinge aus den Weitergehenden Erinnerungen forderten ihre Beachtung, bestanden darauf, dass sie einen Blick auf historische Präzedenzfälle warf, verlangten von ihr, dass sie sich an ihr Leben erinnerte. Jede hatte etwas zu sagen, sei es eine dringende Warnung oder ein Ruf um Aufmerksamkeit. All das war in ihrem Kopf.
    Sie hätte schreien können.
    Als Gemahlin des Imperators lebte Anirul in größerem Luxus, als die große Mehrheit in ihr jemals erlebt hatte. Ihr standen Diener, erstklassige Musik und die teuersten Drogen zur Verfügung. Ihre mit wunderschönen Möbeln gefüllten Gemächer waren groß genug, um ein kleines Dorf zu beherbergen.
    Früher einmal hatte Anirul gedacht, es wäre ein Segen, die Kwisatz-Mutter zu sein, doch die Heimsuchung durch die Stimmen aus den Abgründen der Zeit verzehrte sie immer mehr, während der Zeitpunkt der Geburt von Jessicas Kind näher rückte. Ihre Vorfahren wussten, dass der lange Weg des Zuchtprogramms endlich kurz vor dem Abschluss stand.
    Da sie auf dem übergroßen Bett ohnehin keine Ruhe fand, warf Anirul die feuchten Laken zurück. Der Stoff verhedderte sich und glitt zu Boden, als wäre es ein ungewöhnliches wirbelloses Tier. Nackt lief Anirul zu den Türen mit den goldenen Einlegearbeiten. Ihre Haut war durch die täglichen Massagen mit Lotionen und Salben butterweich und glatt. Eine Diät aus Melangegerichten und verschiedene biochemische Tricks, die sie in der Ausbildung der Schwesternschaft gelernt hatte, hielten ihre Muskeln straff und ihren Körper attraktiv, auch wenn ihr Ehegatte keinen Blick mehr dafür hatte.
    In diesem Zimmer hatte sie sich fünfmal von Shaddam schwängern lassen, doch in letzter Zeit suchte er kaum noch ihr Bett auf. Der Imperator hatte – völlig zu Recht – die Hoffnung aufgegeben, dass sie ihm jemals einen männlichen Erben gebären würde. Nachdem er jetzt steril war, würde er keine weiteren Kinder zeugen können, weder mit ihr noch mit einer seiner Konkubinen.
    Obwohl ihr Mann vermutete, dass sie sich in den Jahren ihrer Ehe andere Liebhaber genommen hatte, benötigte Anirul keine persönlichen Affären, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Als ausgebildete Bene Gesserit kannte sie Methoden, sich selbst jede gewünschte Form der Entspannung zu verschaffen.
    Jetzt wünschte sie sich nur einen ruhigen, tiefen Schlaf.
    Sie beschloss, in die stille Nacht hinauszugehen. Sie wollte durch den riesigen Palast wandern, vielleicht sogar bis zur Hauptstadt, in der vagen Hoffnung, dass sie auf diese Weise den Stimmen davonlaufen konnte.
    Sie berührte den Türknauf, dann wurde ihr bewusst, dass sie unbekleidet war. In den vergangenen Wochen hatte Anirul gehört, wie die Höflinge über ihre labile Persönlichkeit getuschelt hatten. Vielleicht hatte sogar Shaddam diese Gerüchte ausgesät. Wenn sie nackt durch die Korridore schlich, würde sie damit weiteres Öl in die Flammen des Tratsches gießen.
    Sie zog sich ein Gewand in Türkis an und schloss es mit einem komplizierten Knoten, den nur eine Bene Gesserit ohne Messer lösen konnte. Ohne Schuhe

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