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Dunkel wie der Tod

Dunkel wie der Tod

Titel: Dunkel wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
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sollte.“
    â€žWeise Worte, wie sie sich für Ihren Stand geziemen“, erwiderte Will trocken.
    Adam lächelte achselzuckend. „Aber meine Gefangenen reden so viel vom Poker, und da dachte ich mir, sollte ich doch wenigstens ein bisschen damit vertraut sein.“
    â€žVielleicht sollten Sie auch eine Spielhölle besuchen – nur ein einziges Mal, versteht sich –, damit Sie die Faszination nachvollziehen können“, schlug Will ihm vor und zwinkerte Nell zu.
    â€žGerne“, erklärte sich Adam bereit. „Aber nur, wenn Sie am Sonntag die Messe in der Emmanuel Church besuchen.“
    Will lachte leise und schüttelte den Kopf. „Wenn Sie glauben, ich ließe mich so einfach bekehren …“
    â€žNur ein einziges Mal, versteht sich“, entgegnete Adam, „damit Sie die Faszination nachvollziehen können.“

19. KAPITEL
    Während er über Nells und Wills Anliegen nachdachte, drehte Detective Cook sich langsam auf seinem Stuhl hin und her. Das leise metallische Quietschen wurde von dem gleichmäßigen Geräusch des Regens begleitet, der gegen die Fenster des Büros prasselte.
    Der Himmel hatte den ganzen Tag über düster und bedrohlich ausgesehen, aber erst vor fünf Minuten hatte es dann tatsächlich zu regnen begonnen, dann jedoch war ein wahrer Sturzbach herniedergegangen. Nell sah zu, wie er an der Fensterscheibe herunterströmte, dahinter konnte sie die Dunkelheit des nächtlichen Himmels ausmachen. Sie überlegte, wie sich dies mit Farben auf der Leinwand festhalten ließe – nicht nur das wässrig verschwommene, durchscheinende Licht, sondern auch das Gefühl der Reinheit, das von dem Anblick ausging … dieses Gefühl, dass ein ordentlicher Regenguss all den über Jahre angesammelten Schmutz und Dreck fortwaschen konnte.
    Plötzlich verstummte das Quietschen. Cook lehnte sich in seinen Stuhl zurück, die Arme vor der Brust verschränkt, und sagte: „Also gut, ich sage Ihnen jetzt mal, was ich tun kann – und was nicht. Ich kann einen meiner Leute ab morgen früh an der Tremont Street postieren und ihm Anweisung geben, dass er Miss Sweeney begleitet, wann immer sie das Haus verlässt. Und ich kann auch jemand abbeordern, der die Nachtschicht übernimmt. Tun Sie das doch weg“, herrschte er Will an, als dieser ein paar Geldscheine hervorholte. „Wenn es hier um einen von euch Hewitts ginge, würde ich Ihre unglückseligen Reichtümer dankend annehmen, aber hier dreht es sich schließlich um Miss Sweeney. Mrs. Cook würde mir was erzählen, wenn sie wüsste, dass ich mich dafür bezahlen lasse, eine von uns – jemand aus der alten Heimat – zu beschützen.“
    Sie dankten ihm.
    â€žSchon gut, schon gut.“ Cook rieb sich sein kolossales Kinn. „Ich kann Ihnen allerdings nicht zusichern, dass meine Männer immer zur Verfügung stehen werden. Wenn die abbeorderten Polizisten für wichtigere Fälle gebraucht werden …“
    â€žNatürlich“, erwiderte Nell. „Ich weiß zu schätzen, was immer Sie tun können.“
    â€žSie meinten, Sie hätten diesen Burschen, der Ihnen da folgt, noch nie richtig sehen können?“, fragte Cook und kramte in den Unterlagen herum, die sich in wildem Durcheinander auf seinem Schreibtisch stapelten.
    â€žSo ist es.“
    â€žIhnen kam also auch nichts an ihm bekannt vor?“
    â€žEr war immer zu weit weg.“
    â€žDer Grund, weshalb ich danach frage … Ah, hier ist es.“ Cook zog ein Schreiben hervor und überflog es rasch. „Das kam letzte Woche. Eine Mitteilung aus dem Staatsgefängnis in Charlestown. Erst habe ich keinen Zusammenhang gesehen … na ja, vielleicht hat es ja auch gar nichts damit zu tun. Wahrscheinlich nicht, aber sollte man sich vielleicht trotzdem mal anschauen …“
    Nell unterbrach ihn: „Tut mir leid, Detective, aber ich kann Ihnen nicht folgen.“
    â€žLetzten Mittwoch ist einer der Gefangenen ausgebrochen – genau heute vor einer Woche. Jemand namens Sweeney …“, Cook kniff die Augen zusammen, hielt sich das Schreiben näher vor die Augen. „ Duncan Sweeney.“
    Nell blieb die Luft weg. Sie schloss die Augen, derweil Will sich auf seinem Stuhl gespannt vorbeugte. „Duncan Sweeney ?“, wiederholte er.
    â€žSo steht’s hier. Sweeney ist ja kein ungewöhnlicher Name,

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