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Dunkle Herzen

Dunkle Herzen

Titel: Dunkle Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Alkoholkonsum, Clare.«
    Fassungslos und völlig außer sich schüttelte Clare den Kopf. »Ich weigere mich, das zu glauben.«
    »Clare, der Gedanke, daß du ihn bei seinem Tun beobachtet hast, muß ihn ganz krank gemacht haben. Und ein paar Jahre später – da wurdest du immer noch von Alpträumen geplagt – mußte er dann erkennen, daß es immer schlimmer wurde. Er versuchte, davon loszukommen, und wandte sich wieder der Religion seiner Kindheit zu.«
    »Du kanntest ihn nicht so gut wie ich.«
    »Nein, das nicht.«
    »Er hätte nie jemandem Schaden zufügen können, dazu war er gar nicht fähig.«
    »Vielleicht hat er ja auch nur sich selbst geschadet. Clare, ich möchte dir wirklich nicht weh tun, aber ich muß der Sache nachgehen, und dazu gehört auch, daß ich alle verfügbaren Informationen hinsichtlich der Immobilienangelegenheit und der Einkaufszentrumsaffäre zusammentrage. Und den Tod deines Vaters untersuche.«
    »Warum? Wozu soll das nach so langer Zeit noch gut sein?«
    »Weil das, was du in jener Nacht beobachtet hast, immer noch weitergeht. Hast du mit irgend jemandem über deinen Traum gesprochen?«
    »Nein.«
    »Tu es auch weiterhin nicht.«
    Sie nickte. »Ist das alles?«
    »Nein.« Ohne auf ihre abwehrende Haltung zu achten, zog Cam sie wieder an sich. »Ich werde einfach abwarten, Slim«, murmelte er. »Du kannst dich von mir zurückziehen, einen Schutzwall um dich herum errichten oder wegrennen
und deine Spuren verwischen, soviel du willst, ich werde abwarten.«
    »Ich kann im Augenblick wirklich nicht an unsere Beziehung denken.«
    »Doch, du kannst.« Er legte zwei Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, bis ihre Augen sich trafen. »Wenn das alles nämlich hinter uns liegt, dann haben wir Zeit für uns beide. Ich liebe dich.« Als sie sich losmachen wollte, verstärkte er seinen Griff. »Diese Kröte mußt du schlucken, und zwar ein- für allemal. Ich liebe dich. Ich hatte eigentlich nicht erwartet, einem anderen Menschen jemals solche Gefühle entgegenbringen zu können, aber ich tue es. Das ist eine Tatsache.«
    »Ich weiß. Wenn all die anderen Probleme nicht wären …«
    »Aber sie existieren nun einmal. Trotzdem will ich wissen, wie du zu mir stehst.«
    Clare streichelte sacht seine Wange. »Ich liebe dich auch. Mehr kann ich im Moment dazu nicht sagen.«
    »Das genügt mir.« Er küßte sie. »Ich wünschte nur, ich könnte dir all diesen Kummer ersparen.«
    »Ich bin alt genug, um meine Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen und mit meinen Problemen fertigzuwerden, danke. Ich brauche einen Freund und keinen strahlenden weißen Ritter.«
    »Wie wäre es mit einem Freund und schwarzen Schaf?«
    »Hübsche Kombination. Hör zu, Cam, ich wollte dir nichts verheimlichen. Na ja, zum Teil doch«, berichtigte sie sich, ehe er zu Wort kam. »Aber das rührt daher, weil ich gewisse Dinge selbst nicht wahrhaben wollte. Jetzt muß ich aber nach Hause, ich möchte in Ruhe über alles nachdenken. Ich gehe mal davon aus, daß du die Bücher vorerst behalten willst.«
    »Ja. Clare …« Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Wir müssen uns noch einmal über deinen Traum unterhalten. Alles, woran du dich erinnerst, kann wichtig sein.«
    »Ich hab’ schon befürchtet, daß so etwas kommt.«
    »Wie wär’s denn mit heute abend, dann ist die Sache vom Tisch. Was hältst du davon, wenn ich dich in ein mexikanisches Restaurant einlade? Soll sehr gemütlich sein.«
    »Prima Idee. Fahren wir mit deinem Motorrad?«
    »Eine Frau ganz nach meinem Herzen!«
    »Ich bin so gegen sieben fertig.« Clare ging zur Tür, dann blieb sie noch einmal stehen. »Rafferty, du hast es mir leichter gemacht, als ich es je für möglich gehalten hätte. Danke.«
    Als die Tür hinter ihr ins Schloß gefallen war, saß Cam allein an seinem Schreibtisch und starrte blicklos auf seine Notizen. Er fürchtete, daß er es ihr nicht mehr lange würde leichtmachen können.

Dreizehntes Kapitel
    Min Atherton gehörte zu jener Sorte Frau, die es fertigbrachte, eine festliche Tafel mit Kerzen zu schmücken, die noch in ihrer Zellophanhülle steckten. Fast alles, was sie besaß, war nur zur Zierde und nicht zum Gebrauch bestimmt. Sie pflegte oft pinkfarbene oder violette Kerzen – das waren ihre Lieblingsfarben – zu erstehen, die sie dann samt Verpackung in Messing- oder Kristalleuchter steckte. Angezündet wurden diese Kerzen allerdings nie.
    Sie genoß es, sich ständig neue Dinge zu kaufen, und sonnte

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