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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war. Über diese bedeutende Kleinigkeit würde sie sich später Gedanken machen. Zunächst einmal würde sie ihren Anwalt zu Hause anrufen – der Vorteil davon, dass sie ihn seit der Highschool kannte – und den Vertrag aufsetzen lassen.
    Da sie zusammen zur Highschool gegangen waren, dauerte ihr Gespräch doppelt so lange, wie vielleicht nötig gewesen wäre. Als sie damit fertig war, in ihrem Wohnzimmer wieder halbwegs Ordnung geschaffen hatte und nach unten ging, war das Haus zur Ruhe gekommen.
    Hayley würde mit Lily oben sein, wusste Roz. Stella würde bei ihren Jungen sein. Und David, entnahm sie dem Zettel auf der Arbeitsplatte in der Küche, war ins Fitnessstudio gegangen.
    Roz naschte ein wenig aus dem Topf, den er für sie dagelassen hatte, und machte dann einen ruhigen Spaziergang durch ihren Garten. In Harpers Häuschen brannte Licht. David hatte ihn sicher angerufen, um ihm zu sagen, dass er Fleischpastete machte – eines von Harpers Lieblingsgerichten. Wenn der Junge etwas davon wollte, wusste er, wo er sie finden würde.
    Roz schlüpfte wieder ins Haus und schenkte sich noch ein Glas Wein ein, mit der Vorstellung, es bei einem ausgiebigen heißen Bad zu genießen.
    Doch als sie wieder nach oben ging, sah sie, wie sich in ihrem Wohnzimmer etwas bewegte. Ihr ganzer Körper verkrampfte
sich, als sie zur Tür ging – und entspannte sich wieder, als sie Stella erkannte.
    »Du hast mich ganz schön erschreckt«, sagte Roz.
    Nun zuckte Stella zusammen, fuhr herum und griff sich ans Herz. »Himmel! Man sollte meinen, wir wären inzwischen alle nicht mehr so schreckhaft. Ich dachte, du wärst hier. Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, den Wochenbericht zu lesen, und dann sah ich das hier.« Mit einer ausholenden Bewegung deutete sie auf die Tüten und Kartons, die an der Wand standen. »Sag mal, Roz, hast du das ganze Einkaufszentrum leer gekauft?«
    »Nicht das ganze, aber ich bin ziemlich weit gekommen. Und genau deswegen steht mir der Sinn nicht besonders nach dem Wochenbericht. Vielmehr sehne ich mich nach diesem Wein und einem ausgiebigen, heißen Bad.«
    »Das du dir offenbar redlich verdient hast. Wir können das auch morgen machen. Ach, und wenn du Hilfe beim Einpacken von dem Krempel brauchst …«
    »Akzeptiert.«
    »Du kannst einfach abends bei mir klopfen, wenn die Kinder im Bett sind. Übrigens, Hayley erwähnte, du wärst mit Mitch Carnagie was trinken gegangen.«
    »Ja. Wir sind uns im Wal-Mart über den Weg gelaufen; das passiert ja anscheinend jedem in Tennessee irgendwann einmal. Er ist mit seinem Buch fertig und scheint ganz wild darauf zu sein, mit unserem Projekt weiterzumachen. Er wird, unter anderem, auch dich und Hayley interviewen wollen. Das ist doch kein Problem, oder?«
    »Nein. Ich bin auch ganz wild darauf. Jetzt sieh mal zu, dass du in die Wanne kommst. Wir sehen uns morgen früh.«
    »Gute Nacht.«
    Roz ging in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür. Im angrenzenden Bad ließ sie Wasser und duftendes Schaumbad einlaufen, dann zündete sie Kerzen an. Heute würde sie ausnahmsweise
diese Zeit, die sie für sich hatte, nicht dazu nutzen, in der Wanne Gartenbücher oder geschäftliche Literatur zu lesen. Sie würde sich einfach zurücklehnen und vor sich hin dösen.
    Außerdem beschloss sie, sich eine Gesichtsmaske zu gönnen.
    Im sanften, flackernden Licht ließ sie sich in das duftende Badewasser gleiten und seufzte tief und wohlig auf. Sie trank einen Schluck Wein, stellte das Glas auf den Wannenrand und sank fast bis zum Kinn ins Wasser.
    Warum, fragte sie sich, machte sie so etwas nicht öfter?
    Sie hob eine Hand aus dem Schaum und betrachtete sie eingehend  – lang und schmal, rau wie ein Ziegelstein. Musterte ihre Nägel. Kurz, unlackiert. Warum sich die Mühe machen, sie anzumalen, wenn sie doch den ganzen Tag in der Erde wühlten?
    Sie hatte gute, starke Hände, die zupacken konnten. Das sah man ihnen auch an. Roz war das gleichgültig, ebenso wie die Tatsache, dass keine Ringe ihre Finger zum Strahlen brachten.
    Als sie jedoch ihre Füße aus dem Wasser hob, lächelte sie. Ihre Zehennägel waren ihr kleiner Spleen. Diese Woche hatte sie sie in metallisch schimmerndem Violett lackiert. An den meisten Tagen würden sie zwar ohnehin in Arbeitssocken und Stiefeln vergraben sein, doch Roz wusste, dass sie sexy Zehen hatte. Das Lackieren war nur eine der lächerlichen Kleinigkeiten, die sie daran erinnerten, dass sie eine Frau war.
    Ihre Brüste standen nicht mehr

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