Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
Vom Netzwerk:
Schluck Kaffee, küsste sie auf die Stirn, warf sich sein Jackett über und war schon halb aus der Tür draußen.
    Als er in seinen Kombi gestiegen war und den Motor angelassen hatte, winkte er seiner Frau noch einmal zu, die ihm zur Haustür gefolgt war, stieß dann die Einfahrt zurück auf die ruhige Straße und fuhr los.
    Drei Nebenstraßen weiter bog er ab und parkte an einer hohen Hecke. Er machte den Wagen aus und atmete spürbar aus. Er ließ einmal seinen Blick im Kreis umher wandern. Niemand war zu sehen.
    Dann wanderte sein Blick auf den Beifahrersitz.
    Die schwarze Tasche lag schon bereit, sogar der Reißverschluss war schon offen. Langsam griff er hinein und holte den schwarzen Apparat heraus. Er setzte den Sitz noch etwas zurück, drückte sich noch etwas tiefer in den Fahrersitz und winkelte die Knie an. Dann klappte er den Deckel auf. Schnell fuhr der Computer mit einem leisen Summen hoch. Und mit ein paar Klicks war er im Internet.
    Er blickte noch einmal aus dem Fenster. Aber so früh war noch niemand auf der Straße. Und warum auch? - Er hätte es ja auch nicht gemusst. Erst in einer halben Stunde würde er bequem zur Arbeit fahren müssen, um pünktlich anzukommen.
    Und er hatte einfach nicht widerstehen können!
    Er gab die entsprechenden Buchstaben in die Adresszeile ein. Der Browser brauchte nur ein paar Sekunden um die Seite aufzubauen. Schnell gab er seine Kennung und das Passwort ein. Und schon war er drin!
    Guten Morgen an alle ! gab er ein.
    Tatsächlich wurde ihm recht schnell der Gruß von einigen anderen Chattern erwidert.
    Er war wieder drin! Er lächelte breit.
    Mein Gott, wie er diesen Zeitvertreib liebte…!

*** 7 ***
    Der Morgen hatte sich noch nicht ganz gegen die Nacht durchgekämpft, als ich meinen Partner vor der Tür des Departments traf. Ich fühlte mich ausgelaugt und reichlich zerknautscht.
    Aber auch Ramirez sah müde aus. Ich erkannte die leichten Ringe unter seinen Augen und auch die Knitterfalten in seinem Hemd. Auf meinen fragenden Blick und anstatt einer Begrüßung sagte er nur: “Sammy hat einen neuen Zahn bekommen! Auaaa…!” Er hielt sich die Wange.
    “Die Ärmste - aber sowas passiert halt zwischendurch immer mal wieder. Mach dir keine Sorgen - irgendwann hört das auch wieder auf!”
    “Ach ja? Das hätte ich jetzt aber ehrlich nicht für möglich gehalten.” entgegnete er scherzhaft mit einem breiten Grinsen.
    “Tja … später werden es keine Zähne sein, die dir den Schlaf rauben - sondern Jungs, Partys und Liebeskummer! Wart´s ab - du wirst dir diese einfache Zeit mit neuen Zähnen noch einmal herbeisehnen.” sagte ich, während wir unseren Weg durch das Department nahmen.
    Ricardo grinste breit. “Na, darauf kann ich mich dann ja schon richtig freuen!”
    Wir lachten beide. Langsam schritten wir den Gang zu unserem Büro ab. Um uns herum herrschte das übliche, morgendliche Treiben. Man beachtete uns kaum. Unser Büro lag als einziges in der Reihe noch im Dunklen - und wenn ich ehrlich war, so wäre es mir durchaus recht gewesen, wenn es so auch hätte bleiben können. Ramirez öffnete die Tür und betätigte den Lichtschalter. Und sofort hatte sie uns wieder, die grausame Realität. Da waren sie wieder: die Bilder, die Leichen, die Karten. Und jetzt war sogar noch eine weitere hinzugekommen.
    Wir blieben beide in der Nähe des Türrahmens stehen. Keiner von uns hatte das Bedürfnis, näher an die gegenüberliegende Wand heranzukommen.
    Hinter uns erklangen feste, schwere Schritte.
    “Guten Morgen, Gentlemen. Auch schon da?” Chief Whealer richtete seinen Blick auf mich. “Sie sehen ja immer noch nicht besser aus! Mann, rasieren allein reicht nicht!”
    Ich nickte nur stumm. Warum sollte ich gerade ihm mein Seelenleid klagen - er würde es wahrscheinlich ohnehin nur mit einer abfälligen Handbewegung abtun. Das war unser Job, und damit basta!
    “Heute Nachmittag hätte ich gerne einen ersten Überblick und eine Einschätzung von Ihnen beiden, verstanden?!”
    “Natürlich, Sir. Sobald Chapler hier ist, erstellen wir Ihnen eine Zusammenstellung unserer Fakten, Chief.”
    Er sah uns an. Stumm. Dann zog er erstaunt die Augenbrauen empor.
    “Chapler? Der ist doch schon da!” Nun war die Reihe an mir, die Stirn in krause Falten zu ziehen. Verstohlen schielte ich zu Ramirez hinüber. Aber der blickte nur genauso fragend drein. “Der sitzt schon ewig im Archiv, mit Computern und Festplatten - haben Sie das etwa veranlasst??” meinte Chief

Weitere Kostenlose Bücher