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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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die Daniel überraschten und die ihm halfen, die besondere Freundschaft, die die beiden verband, zu verstehen.
Im Laufe des Gesprächs kamen sie auf das Thema Hobbys zu sprechen, wobei sich herausstellte, dass Daniel ein ausgezeichneter Reiter war und ein paar gute Pferde besaß. Als er Julies Augen sich vor Begeisterung weiten sah, schlug er ihr vor, jederzeit seinen Stall in Anspruch nehmen zu können. Das gelte natürlich auch für Peter, fügte Daniel hastig hinzu. Julie musste über Peters entsetzten Gesichtsausdruck lachen und erklärte Daniel, dass Peter ihre Begeisterung für Pferde überhaupt nicht teilte und ihn nichts auf der Welt dazu bringen würde, auf so ein Tier zu steigen.

Das schien Daniel der geeignete Zeitpunkt, um Julie zu fragen, ob es ihr etwas ausmachte, wenn er sie bei ihren gelegentlichen Ausritten begleitete. Selbstverständlich hatte Julie nichts dagegen, sie freute sich sogar darauf.
Damit trennten sie sich, denn der Tag war schon ziemlich fortgeschritten. In eine Richtung ging ein hoffnungsvoll pfeifender Daniel, in die andere eine lächelnde Julie und ein missmutiger Peter.

Sie legten den Rückweg schweigend zurück. Julie spürte, dass mit Peter etwas nicht in Ordnung war, bemerkte seine Verstimmung. Doch in dem Augenblick wollte sie sich nicht damit auseinandersetzen, da sie nicht verstand, was ihm an diesem wirklich unterhaltsam verbrachten Ruhetag derart die Laune verderben konnte. Da Peter seinerseits auch nicht darüber sprechen wollte, ließ sie die Sache einfach auf sich beruhen, in dem Glauben, dass er es ihr schon erzählen würde, wenn er so weit war.
Als sie die Eingangstür öffnete, wurde Julie das Schweigen doch zu erdrückend. Schließlich hatten sie heute viel erfahren, was sie erst einmal verdauen und einordnen musste. So war es schließlich sie - wie so oft - die das Schweigen brach.
»Peter, meinst du, dass die Geschichte wahr ist?«
»Welche Geschichte?« fragte Peter etwas verstört, da sie ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte.
»Die Geschichte, die Daniel uns heute erzählt hat, von dieser Mary und ihrem geheimnisvollen Liebhaber F.«
»Julie, du bist einfach zu leicht zu beeindrucken. Nicht jede fantastische Geschichte muss sich als eine wahre Legende entpuppen.«
»Aber trotzdem, Daniel hat doch die Zeichnung erwähnt, es wäre doch interessant, sie sich anzugucken, nur so, um den Schleier des Geheimnisvollen ein wenig zu lüften, oder?«

Obwohl Frederik sich mittlerweile an die Gespräche, die nun ständig seine Ruhe und Konzentration störten, so gewöhnt hatte, dass er sie kaum wahrnahm, weckte dieses sofort sein Interesse. Da war es doch wieder - eine unvorhergesehene Wendung, die seinem perfekten Plan entgegenlaufen konnte. Dieser Daniel wurde ihm wirklich langsam zu lästig und in doppelter Hinsicht gefährlich. Abgesehen davon, dass er drauf und dran war, Julie den Kopf zu verdrehen, musste er sich auch noch in Dinge einmischen, die ihn überhaupt nicht betrafen. Da erzählte er doch einfach Geschichten, die Julie auf den Gedanken brachten, Frederiks Geheimnis zu erforschen. Er konnte sich genau ausmalen, wie sein genialer Plan zusammenbrach, nur weil Julie seine Identität entdeckte, bevor sie dazu bereit war, bevor er seine Macht genügend über sie ausgedehnt hatte, und sie ihm nicht mehr entkommen konnte.
Und dann noch diese Zeichnung, die nach all den Jahren aufgetaucht war und die Julie dazu bringen würde, ihn zu erkennen, wenn er vor ihr erschien.
Er erinnerte sich noch genau an dieses Porträt und an die Frau, die es gemacht hatte. Er schimpfte sich nun einen kurzsichtigen Dummkopf dafür, dass er es überhaupt behalten hatte. Er erinnerte sich noch, dass er es irgendwo hat herumliegen lassen und dass irgendein Tölpel von Diener es gefunden und an sich genommen hatte. Nicht, dass es ihn damals viel gekümmert hatte, wie hätte er auch wissen sollen, dass dieser es, anstatt es zu verkaufen, behalten und dann einem Museum spenden würde.
Ja, er erinnerte sich noch genau an Mary, doch jetzt wurde ihm klar, dass sie die ganze Mühe, die sie ihm nun einbrachte, überhaupt nicht wert gewesen war. Aber damals war es ihm noch egal gewesen.
Sie war eine junge, schöne und unzufriedene Frau, und er langweilte sich. Bei ihr war es ihm von Anfang an klar, dass er sie nicht für seine Zwecke gebrauchen konnte. Dazu war sie zu sehr auf sich selbst konzentriert. Doch musste er zugeben, dass sie durchaus ihren Spaß gehabt hatten, wenigstens am Anfang. Sie

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