Dunkles Nest 02 - Die verborgene Koenigin
runzelte eher überrascht als gekränkt die Stirn, dann streckte sie die Hand Luke entgegen. »Wenn Ihr uns unser Lichtschwert zurückgebt, lassen wir Euch gehen.« Sie warf einen Blick zur Decke, die schon begonnen hatte zu schäumen, dann fügte sie hinzu: »Wir wollen schließlich nicht, dass R2 etwas zustößt.«
Luke nahm die Waffe von seinem Gürtel, aber statt sie Alema zurückzugeben, öffnete er den Griff und nahm den adeganischen Kristall heraus.
»Es tut mir weh, das sagen zu müssen, Alema.« Er drückte zu und nutzte die Macht, um seine Kraft zu vergrößern, bis er spürte, wie der Kristall zerbrach. »Aber du bist nicht mehr würdig, ein Lichtschwert zu tragen.«
Alemas Augen blitzten vor Wut. »Das bedeutet gar nichts!« Ihre Lekku zuckten, aber es gelang ihr, die Kontrolle über sich zurückzugewinnen. Sie wandte sich der Tür zu. »Wir bauen einfach ein anderes.«
»Ich weiß.« Luke ließ den Kristallstaub aus seiner Hand auf den Boden rieseln. »Und das werde ich dir ebenfalls abnehmen.«
Die Trauergäste trugen bunt gemusterte Waffenröcke, von denen Cal Omas nie geglaubt hätte, dass auch nur ein einziger Sullustaner so etwas besaß, doch sie näherten sich dem Mausoleum in tiefem Schweigen, und jeder Mann setzte einen einzelnen Transpariblock an die Stelle, die der Herr der Krypta ihm zuwies, und jede Frau nahm die Schweißharke in die linke Hand und glättete sorgfältig die Übergänge.
Da sie sich hier auf Sullust befanden und Sullustaner nun einmal Sullustaner waren, folgte die Einmauerungszeremonie einem strengen Protokoll, und der Meister der Krypta bat die Trauernden entsprechend ihrem gesellschaftlichen Rang und ihrer Beziehung zu dem Verstorbenen nach vorn. Admiral Sovvs jüngere Kinder und seine sieben derzeitigen Frauen hatten die ersten Blöcke eingesetzt, gefolgt von seinen erwachsenen Kindern und den anderen Ehemännern seines Bau-Clans, dann folgten seine Blutsverwandten, seine engsten Freunde, die beiden anwesenden Jedi-Meister - Kenth Hamner und Kyp Durron - und die gesamte Führungsetage von SoroSuub, dem Unternehmen, das Sullust beherrschte. Erst als nur noch eine einzige Lücke in der Wand geblieben war, rief der Meister der Krypta Cal Omas auf.
Omas' Protokolldroide hatte ihn bereits informiert, dass von der Person, die den letzten Block einsetzte, eine kleine Rede erwartet wurde, bei der die Anzahl der Worte dem Alter des Verstorbenen in Standardjahren entsprach. Es sollte keine typische Grabrede sein. Das Leben des Verstorbenen noch einmal wiederzugeben wäre als Beleidigung der Anwesenden betrachtet worden, als Andeutung, dass die anderen Trauergäste den Toten vielleicht nicht so gut gekannt hatten, wie sie dachten. Stattdessen sollten diese kurzen Worte tief aus dem Herzen kommen.
Omas stellte sich vor das Mausoleum und nahm den Transpariblock entgegen. Das Ding war erheblich schwerer, als es aussah, aber er drückte es fest an sich und tat sein Bestes, um nicht das Gesicht zu verziehen, als er sich den Versammelten zuwandte.
Vor ihm stand eine gewaltige Menge, die die gesamte Katakombe der Ehrwürdigen füllte und sich auch noch durch die Türen in die Galerie der Vorfahren ergoss. Unter den Trauergästen befanden sich auch mehr als hundert Würdenträger der Allianz, aber sie gingen in diesem Meer sullustanischer Gesichter beinahe unter. Als Oberbefehlshaber der Streitmacht, die die Yuuzhan Vong besiegt hatte, war Sien Sovv auf Sullust ein geradezu legendärer Held gewesen, ein Verwalter und Organisator mit einem ganz ähnlichen Status, wie ihn Luke Skywalker und Han und Leia Solo in anderen Teilen der Galaxis genossen.
Omas holte tief Luft, dann begann er: »Ich spreche für jeden in der Galaktischen Allianz, wenn ich sage, dass wir das Entsetzen und die Trauer über den Zusammenstoß teilen, der das Leben von Admiral Sovv und so vielen anderen nahm. Sien war für mich nicht nur der hochgeachtete Kommandant des Militärs der Galaktischen Allianz, sondern auch ein guter Freund, und ich verspreche Ihnen, dass wir jene, die wirklich für diese Tragödie verantwortlich sind, zur Verantwortung ziehen werden. ganz gleich, in welchem Nebel sie sich zu verstecken versuchen.«
Die Sullustaner schwiegen und blinzelten Omas aus ihren dunklen Augen unergründlich an. Omas fragte sich, ob er die Trauernden mit seiner Andeutung, der Zusammenstoß sei kein Unfall gewesen, schockiert oder einen schwerwiegenden Protokollverstoß begangen hatte. Er wusste nur, das seine
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