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Dylan & Gray

Dylan & Gray

Titel: Dylan & Gray Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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hatten den ganzen Morgen Sex und ich schaffe es noch immer nicht, länger als bescheuerte acht Minuten durchzuhalten. Dylan ist das egal, aber mir nicht. Dieses Mal soll sie genug Zeit haben, es richtig zu genießen. Mein Ehrgeiz ist geweckt.
    Ich schließe die Augen und versuche, mich auf Baseball-Statistik zu konzentrieren. Komm schon, Gray, das ist nur eine Frage der Willenskraft. Wie lautet die Aufstellung der Arizona Diamondbacks? 1. Position: Adam LaRoche. 2. Position: Kelly Johnson, 3. Position: Mark Reynolds.
    Ich keuche. Fast wäre es passiert. Nein, ich halte durch. Wo war ich eben? 3. Position. Alles … klar. Wie heißt der Shortstop? Egal, solange ich hier nicht mit einem Schnellschuss stoppe. Okay, der Fänger ist Miguel Montero. Left Field: Gerardo Parra. Mittelfeld: Chris Young. Right Field: Justin Upton.
    Nur drei Minuten länger. Okay, du bist noch im Spiel, Gray, du schaffst es! Drei Minuten. Du willst punkten, also reiß dich zusammen.
    »Dylan, warte, nicht so schnell.«
    »Wieso?«
    »Ich versuche durchzuhalten.«
    Ihre feuchte Wange presst sich an meine und ihr heißer Atem kitzelt in meinem Ohr. »Denk an den hässlichsten Lehrer deiner Schulzeit«, sagt sie. Dann leckt sie mein Ohrläppchen.
    Ich muss lachen. Okay, geniale Idee. Hässliche Lehrer … Da brauche ich nicht lange zu überlegen. Mr Frederickson. Fünfte Klasse. Uäh. Ich habe nie kapiert, wie er mit diesem Bierbauch noch auf seinen Füßen stehen konnte. Er besaß genau drei Poloshirts, die immer Fettflecken hatten. Und zwar überall. Noch schlimmer waren die dunklen Stellen unter seinen Armen. Wenn man seinen Mundgeruch abbekam, konnte man tot umfallen. Falls die CIA mal wieder Terrorverdächtige foltern will, sollte sie Mr Frederickson benutzen. Ich habe mich damals das ganze Schuljahr nicht gemeldet, weil ich Panik hatte, dass er sich vor mir aufbaut und mich in eine Atemwolke hüllt, die alkoholisch entflammbar ist.
    Hey, guter Gedanke. Es funktioniert.
    Achte Klasse. Mrs Kelly in Englisch. Atombusen. Immer ohne BH . Man konnte ihre Nippel durch den Stoff pieksen sehen.
    Uh, verdammt. Gleich ist es soweit.
    Nein! Denk an eine Liste. Irgendeine. Eine Liste von Orten, die du Dylan noch zeigen willst, bevor sie abreist. Wanderwege. Wandern ist gut. Aber die Luft ist heiß. Viel zu heiß.
    »Gleich … «, röchele ich.
    Wir wandern. Auf einem Wanderweg. Nur auf welchem, verflixt, auf welchem?
    »Wanderweg«, stöhne ich.
    »Was?«
    »Nichts!«
    Wir wandern im Sunset Crater Nationalpark. Schwarze Asche. Aktive Vulkane. Roter Sand. Lavaströme. Eruptionen. Brodeln. Anschwellen. Sich ergießen. Ich sinke in die feurige Tiefe. Nein! Noch nicht. Nur eine Minute länger.
    Winterkälte. Zwanzig Grad unter Null. Eiszapfen. Wassereis. Eiscafé. Vanilleduft. Schlagsahne. Cremetorten. Zuckersüße, sahnig weiche, himmlisch gute …
    Jetzt ist alles vorbei. Ich gebe auf. Meine Finger graben sich in Dylans Hüften. Meine Zehen krümmen sich und lassen abrupt los. Dann liege ich zitternd, schwitzend und völlig fertig neben Dylan, die noch nicht mal in der Nähe eines Orgasmus ist. Ich hechele nach Atem und könnte schwören, dass ich schwebe.
    »Gib mir nur ein paar Minuten. Einmal kann ich noch«, behaupte ich. Ich drehe sie herum, damit meine Finger mit ihr spielen können, aber sie lehnt sich weg und sagt, ein bisschen Abkühlung könnte nicht schaden. Sie nimmt einen großen Schluck aus dem Wasserglas auf meinem Nachttisch und reicht es mir. Ich trinke es leer, was allerdings ein bisschen dauert, da ich immer noch nach Luft schnappe. Das Laken ist nass. Die Decken haben wir schon vor Stunden weggestrampelt. Kissen und Kondomhüllen liegen auf dem Fußboden verstreut. Das ganze Zimmer riecht nach Sex, nach dampfender, salziger Haut. So muss es im Himmel sein.
    Meine Stirn ist schweißnass. Dylans Beine sind klebrig. Unsere Körper haften aneinander. Ich muss meinen Arm von ihrem abziehen wie Tesafilm. Alles ist klamm, feucht und saugnapfig. Ich finde es perfekt. Sie schlingt ihr Bein um mich, ich lege den Kopf auf ihre Brust und grinse. Ihr Herz hämmert genauso wie meines und ihre Lungen keuchen genauso nach Luft. Ich stütze mich auf den Ellbogen und schaue in ihre Augen, die nur Zentimeter entfernt sind.
    »Ganz schön intensiv«, stelle ich fest und klinge noch immer etwas zitterig.
    »Keine schlechte Art, den Tag zu verbringen«, sagt sie.
    Ich nicke entschieden. Mein Blick ruht auf ihr und mein Gehirn sendet chaotische Signale aus,

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