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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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kriege ich deine Lebensgeschichte.«
    »Aber je mehr ich darüber gelesen habe, desto mehr hatte
    ich den Verdacht, dass es das abgereicherte Uran in unseren
    Artilleriegeschossen war, das mich krank gemacht hatte. Das
    Uran härtet sie und lässt die Sprengköpfe leichter in feindliche
    Tanks einschlagen.«
    »Uran?« Vinnie runzelte die Stirn. »Hey, Schlackerohr«,
    sagte Todd. »Bisschen weniger mithören und bisschen mehr
    Wand abklopfen. Du bist zu nah an der Kerze da. Schieb sie
    weg, sonst gibt’s hier noch ein Unglück.«
    »Beim Militär heißt es, abgereichertes Uran wäre ungefähr‐
    lich.« Balenger schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Aber ich
    habe gehört, es lässt jeden Geigerzähler ausschlagen. Wir ha‐
    ben während der Operation eine Menge Artilleriegeschosse
    abgefeuert. Der Wind hat eine Menge Rauch und Staub in un‐
    sere Richtung geblasen. Ich habe Jahre gebraucht, bevor ich
    mich wieder normal gefühlt habe. Es hat meine Laufbahn
    beim Militär beendet.«
    »Und dann hast du beschlossen, Bulle zu werden?«
    »Ich sage euch doch, ich bin kein Bulle. Ich habe mich von
    Job zu Job gehangelt – meistens Lastwagen gefahren. Dann ist
    der zweite Irakkrieg passiert.« Balenger machte eine Pause. Er
    kam seinem früheren Alptraum gefährlich nahe. Er schwitzte
    und fragte sich, ob er es ertragen würde, darüber zu sprechen.
    Keine Wahl. Ich muss, dachte er. »Unsere Truppen hatten zu
    viele Aufgaben. Die Firmen, die den Irak wieder aufzubauen
    versuchten, haben für ihre Konvois zivile Sicherheitsleute ein‐
    gestellt. Ehemalige Angehörige von Spezialeinheiten. Der Be‐
    darf war so groß, dass sie sogar Typen wie mich genommen
    haben, die schon eine ganze Weile aus dem Job raus waren.
    Und die Bezahlung war fantastisch. Hunderfünfundzwanzig‐
    tausend Dollar im Jahr dafür, dass man dafür sorgt, dass die
    Nachschublaster nicht in einen Hinterhalt geraten.«
    »Einhundertfünfundzwanzigtausend?« Todd war beeind‐
    ruckt.
    »Im Jahr. Dann haben sich die Bedingungen weiter ver‐
    schlechtert, noch mehr Konvois wurden angegriffen, und die
    Bezahlung ist noch besser geworden: zwanzigtausend im Mo‐
    nat.«
    » Scheiße, du bist reich.«
    »Keine Spur. Die Firmen haben pro Monat bezahlt, weil es
    nicht viele Typen gab, die willens waren, die Zielscheibe ab‐
    zugeben. Man durfte zu Hause nicht allzu viel zu verlieren
    haben. Üble Karriereaussichten. Keinen, der einem nahe stand.
    Wie bei mir. Ich meine, es war der Wahnsinn da drüben.
    Scharfschützen und Zeitzünder überall an der Straße. Die mei‐
    sten Typen sind nicht lang geblieben. Entweder sind sie um‐
    gekommen, oder sie haben sich gesagt ›Zum Teufel damit‹
    und haben den Job hingeschmissen. In meinem Fall…« Balen‐
    ger machte eine Pause und horchte auf das Geräusch von Vin‐
    nies Brechstange. »Ich habe bloß eine einzige Chance gekriegt,
    meinen Gehaltsscheck abzuholen.«
    »Bloß eine? Scheiße, was ist passiert?« Endlich hab ich sie,
    dachte Balenger. »Ich habe einen Konvoi begleitet. Wir sind
    angegriffen worden. Ich bin bei einer Explosion bewusstlos
    geworden.« Er sprach immer schneller; er wollte sich an die
    Schmerzen und die Schüsse und die Schreie nicht erinnern
    müssen. »Als nächstes habe ich festgestellt, dass ich in einem
    stinkenden Raum an einen Stuhl gefesselt war. Der Gestank ist
    vor allem von dem Sack ausgegangen, den sie mir um den
    Kopf gebunden hatten.« Todd, Mack und JD starrten ihn an.
    »Und?«, fragte JD.
    »Ein irakischer Aufständischer hat zu mir gesagt, er würde
    mir den Kopf abschlagen.«
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    Vinnie hörte auf zu hämmern und sah ihn an. In der plötzli‐
    chen Stille sank Cora zu Boden und schlang die Arme um die
    Knie. Ihre Augen waren blicklos. »Dir den Kopf abschlagen.«
    Todd runzelte die Stirn. »Nachdem sie mich stundenlang ge‐
    fesselt auf diesem Stuhl hatten sitzen lassen, mit dem um den
    Kopf gebundenen Sack, haben sie mir das erklärt. Ich hatte
    Schmerzen – eine Menge Schrammen und Schnittwunden.
    Meine Blase war voll. Ich habe ausgehalten, solange ich konn‐
    te. Ich hab mir in die Hosen gemacht. Ich habe in meiner Pisse
    und später dann in meiner Scheiße gesessen.«
    Die Erinnerung schlug über ihm zusammen. Er fürchtete, er
    würde sich erbrechen. Er hatte den Eindruck, dass er schneller
    und immer schneller sprach. »Mir den Kopf abschlagen. Aber
    erst mussten sie damit prahlen, dass sie mich gefangen ge‐
    nommen hatten. Also haben sie

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