Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
Vom Netzwerk:
Ebenso
    wenig schien er sich Sorgen zu machen, dass sie zu viert in der
    Lage sein würden, ihn zu überwältigen, bevor er sich verteidi‐
    gen konnte. Er sah lediglich erleichtert aus.
    »Gott sei Dank.« Sein Schritt war schwerfällig vom Gewicht
    der Goldmünzen in seinem Rucksack und den Taschen. Er
    wich rückwärts von dem Treppenschacht zurück und starrte
    ihn an. »Wir werden zusammenbleiben müssen. Wir brauchen
    alle Hilfe, die wir kriegen können.«
    »Bist du verletzt?«, fragte Balenger. »Das ist Blut –«
    »Nicht meins.« Beim Rauschen des Regens runzelte Todd
    die Stirn in Richtung der heulenden Dunkelheit jenseits der
    offenen Tür. »Nein. Herrgott. Macht die dicht. Verbarrikadiert
    sie wieder. Schnell. Keine Zeit. Macht sie zu. Jetzt. Ich bewache
    die Treppe. Ich erschieße jeden, der die Treppe raufkommt.«
    Aber im Kerzenlicht zeigte sich, dass der Schlitten der Pistole
    hinten war. Das Magazin war leer. »Gib mir die«, sagte Balen‐
    ger. »Die brauche ich.«
    »Du hast das Magazin leer geschossen.«
    »Was?«
    »Du hast die Munition verschossen!«
    »Verschossen?«
    »Vinnie! Amanda!«, schrie Cora. »Helft mir mit der Tür!«
    Sie schlossen die Tür wieder und schoben Möbel davor.
    »Das Ersatzmagazin«, sagte Balenger zu Todd. »Wo ist es?«
    Todd sah immer noch wie in Trance zum Treppenhaus hin.
    »Gib mir die verdammte Waffe.« Balenger drehte sie ihm
    aus der Hand, beinahe fassungslos darüber, wie die Dinge sich
    geändert hatten. Vor kurzer Zeit noch hätte Todd ihn erschos‐
    sen, wenn es auch nur so ausgesehen hätte, als wollte er sich
    die Waffe zurückholen. Balenger fand das Ersatzmagazin in
    Todds Gürtel. Mit militärischer Präzision ließ er das leere Ma‐
    gazin fallen und schob das volle in die Waffe. Es verschaffte
    ihm einen Augenblick der Zuversicht, zu wissen, dass er wie‐
    der bewaffnet war.
    Balenger zielte in Richtung Treppe. »Was ist passiert?«
    »Nicht sicher«, sagte Todd. Er zuckte nervös. »Oh, ich weiß
    schon, was passiert ist. Ich habe bloß keine Ahnung, wie er’s
    gemacht hat.«
    »Wo sind deine Kumpel?«
    »Wir sind die Treppe runtergegangen.«
    »Weiß ich. Erzähl mir lieber –«
    »Wir sind immer weiter runtergegangen. Immer im Kreis.
    In jedem Stockwerk war ein versteckter Gang wie der hier
    oben. Aber die Gänge sind immer länger geworden.«
    »Natürlich. Jedes Stockwerk unter uns ist länger und breiter
    als das darüber. Wenn Carlisle seine Gäste beobachten wollte,
    musste er die Gänge immer länger machen, um alle Zimmer
    zu erreichen.«
    »Immer länger und länger«, sagte Todd. »Irgendwann war‐
    en wir unten.«
    »Vinnie«, sagte Balenger. »Du und Cora und Amanda –
    nehmt seinen Rucksack. Schmeißt die Münzen raus. Füllt den
    Rucksack mit so viel Ausrüstung, wie ihr hineinbekommt. Den
    Rest tragen wir in der Hand.«
    »Da war aber keine Tür«, sagte Todd. »Wir haben keine Tür
    finden können.« Seine Gesichtstätowierungen waren unter
    dem Blut fast verschwunden. »Ganz egal, wie sehr wir gesucht
    haben, wir haben keine finden können. Wir sind bis ganz ans
    Ende von dem Flur gelaufen. Der hat gar nicht mehr aufge‐
    hört. Wir haben immer noch keine Tür gefunden. Aber am
    Ende haben wir was anderes gefunden.«
    »Was?«
    »Eine Leiche.«
    Amanda gab ein ersticktes Geräusch von sich. »Sie muss
    schon lang tot sein«, sagte Todd. »Sie?«
    »Ein Kleid. Die Leiche hatte ein Kleid an. Ein altmodisches
    Kleid. Aber sie hat ausgesehen wie eine Mumie. So lang war
    sie schon tot. Ganz ausgetrocknet, die Augenhöhlen leer.
    Schwer zu sagen bei dem Grün von den Brillen, aber ich glau‐
    be, sie hatte blonde Haare. So wie ihre.« Todd deutete auf
    Amanda. »Die Leiche hat in einer Ecke gesessen, als ob sie dort
    hingerannt wäre und müde geworden wäre und sich hinge‐
    setzt hätte, um auszuruhen, und nie wieder aufgewacht wäre.
    Sie hatte sogar eine Handtasche im Schoß.« Aus Amandas
    Kehle drang noch einmal das gleiche Geräusch.
    »Wir sind zurück zur Treppe gerannt. Mack war so panisch,
    er hat die Brechstange genommen und wollte ein Loch in die
    Wand schlagen, damit wir raus konnten. Aber bevor er zu‐
    schlagen konnte, hat jemand an die Wand gehämmert.«
    »Ronnie«, sagte Amanda.
    »Ich hab sehen können, wo die Wand gezittert hat. Ich hab
    auf die Stelle gefeuert. Dann war das Gehämmer anderswo,
    und ich hab auf die Stelle geschossen. Plötzlich hat es auf der
    ganzen Länge gehämmert, und ich habe

Weitere Kostenlose Bücher