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Edelmann und Satansfreund

Edelmann und Satansfreund

Titel: Edelmann und Satansfreund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einmal nichts zu trinken. Hilde nahm ein Wasser. »Ich kann dir übrigens einiges empfehlen, John.«
    »Was denn?«
    Sie lachte. »Alles. Hier ist wirklich alles gut. Es gibt keine Flops. Heinz Brandenburg kocht toll.«
    »Zuviel will ich auch nicht essen.«
    »Dann nimm doch die Maultaschen mit Linsen.«
    »Schon überredet.« Ich legte die Speisekarte beiseite. »Und was nimmst du?«
    Hilde lächelte etwas gequält. »Ich bin es nicht gewohnt, mittags zu essen. Außerdem habe ich hier schon zugenommen.« Ich deutete auf ihren Bauch. »Zuviel kann ich mir nicht erlauben, deshalb habe ich mich für einen Salat entschieden.«
    »Das kenn ich doch.«
    »Wieso?«
    Ich winkte ab. »Schon gut, Hilde.« Ich wollte ihr nicht von Glenda Perkins erzählen, die ähnlich reagierte, wenn wir mal am Mittag beim Italiener saßen.
    »Haben Sie sich entschieden?« fragte die Bedienung mit den Ringen in den Ohren.
    »Ja«, sagte ich und bestellte für Hilde mit.
    »Maultaschen und Salat. Ist schon recht.«
    Sie ließ uns allein. Über den Tisch hinweg blickte ich Hildegard von Zavelsreuth an. »Gut siehst du aus.«
    »Hör auf, John.« Sie winkte ab. »Ich bin nicht zurechtgemacht, ich habe so gut wie nicht geschlafen, und bin nur nach dem Frühstück noch ein wenig eingenickt.«
    »Trotzdem, Hilde, Kompliment.«
    Sie lächelte etwas verlegen. Jetzt war sie nicht mehr die Schauspielerin und Regisseurin, sondern nur noch eine normale Frau, die zudem Angst hatte. Das sah ich in ihren blauen Augen.
    Die leichte Röte auf den Wangen stammte nicht von einem Make-up.
    Das blonde Haar lag oder stand in Strähnen auf ihrem Kopf. Sie trug einen hellblauen Pullover und weiße Jeans.
    Es war ein warmer Tag. Ich hätte die dünne Lederjacke gern ausgezogen, aber aus Rücksicht auf die anderen Gäste ließ ich es bleiben. Sie hätten sonst meine Pistole gesehen. Nebenbei bestellte ich noch ein frisches Pils und wandte mich Hilde zu. »Hast du den Wirtsleuten gesagt, wer ich bin?«
    »Nein, um Himmels willen. Sie wissen nur, daß du ein guter Freund bist. Dein Zimmer liegt neben dem meinen.«
    »Sehr gut.«
    »Wie meinst du das denn? Willst du nicht bei mir in meinem Zimmer schlafen?«
    »Das hast du falsch verstanden. Ich meine nur, daß die Brandenburgs nicht wissen, wer ich tatsächlich bin.«
    »Ach so, ja, das ist richtig.«
    Neben mir erschien die Kellnerin. Sie trug einen schwarzen Rock und eine weiße Bluse. »Schmeckt Ihnen unser Pils?« fragte sie, als sie das Glas abstellte.
    »Es ist sehr gut.«
    »Finde ich auch. Wohl bekomm’s.« Sie ging wieder in Richtung Theke, und ich blickte ihr lächelnd nach.
    »Bei ihr hast du einen Stein im Brett«, sagte Hilde.
    »Na ja, sie kennt mich eben nicht richtig.«
    »Jetzt machst du dich aber schlechter, als du bist.« Hilde griff nach meiner Hand, noch bevor ich das Glas umfassen konnte. Dabei flüsterte sie: »John, ich habe Angst. Ich leide unter einem schrecklichen Druck. Das kannst du glauben oder nicht, aber das Gefühl sitzt wie ein Alp in mir, und ich komme kaum noch dazu, richtig Luft zu holen.«
    Mit der freien Hand hob ich das Glas an und trank einen kräftigen Schluck. »Das kann ich mir denken. Aber hast du schon darüber nachgedacht, wer dich verfolgt?«
    »Ja, dieser Ritter.«
    »Okay, das stimmt. Aber es muß doch einen Grund dafür geben, warum er gerade dich verfolgt.«
    Hilde lehnte sich zurück. Sie ließ meine Hand dabei los. Mit der Serviette tupfte sie über ihre Stirn. »Ich weiß es nicht, John. Ich habe überhaupt keine Vorstellung. Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muß, ehrlich.«
    »Hm«, brummte ich und drehte das Bierglas über dem Deckel. »Im Flugzeug und auf der Fahrt habe ich mir natürlich schon meine Gedanken gemacht, und ich bin an einem Punkt hängengeblieben.«
    »An welchem?«
    »Es ist dein Name.«
    »Wieso?«
    »Hildegard von Zavelsreuth.«
    »Es ist ungewöhnlich«, gab sie zu.
    »Gehen wir noch einen Schritt weiter. Wir befinden uns hier nicht in Zavelsreuth, sondern in Zavelstein. Es gibt zwischen diesen beiden Namen eine Übereinstimmung. Deshalb wollte ich dich fragen, ob du so etwas wie Ahnenforschung betrieben hast. Du stammst ja aus diesem Ort oder aus der Nähe.«
    »Ja, der Name schon. Ich bin aber nicht hier geboren, wohl meine Eltern. Meine Großeltern lebten noch hier.« Sie hob den Arm und wies in eine bestimmte Richtung. »Oberhalb dieser Straße stand das Haus meiner Eltern.«
    »Gibt es das noch?«
    »Nein, leider nicht. Oder

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