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Edens brisantes Geheimnis

Edens brisantes Geheimnis

Titel: Edens brisantes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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öffnete Paynes Notebook. Sie wollte sich die Videos von der Beerdigung ansehen. Vielleicht fiel ihr doch noch etwas auf, das sie bislang übersehen hatte.
    Die Bilder zeigten nicht den blumenbedeckten Sarg, und sie war froh darüber. So konnte sie sich auf die Trauergäste konzentrieren. Ihren Cousin Spike betrachtete sie genau. Der Polizist ging, soweit sie es erkennen konnte, allein den Mittelgang entlang, suchte sich aber einen Platz in der Nähe von Robert Ciari und seinen Angehörigen.
    Andere Familienmitglieder betraten die Kirche. Bedrückte, kummervolle Mienen zeichneten sie aus, dem erschütternden Anlass, dass ein junger Mann gewaltsam sterben musste, angemessen.
    Eden erinnerte sich genau an ihre Jugendzeit, als stets ein schwarzes Kleid im Schrank bereit hing, damit sie auf den nächsten tragischen Todesfall in der großen Familie vorbereitet war.
    Joshs Leben unterschied sich stark von ihren eigenen Kindertagen. Ihr Sohn besaß keinen schwarzen Anzug. In Denver nahmen sie so gut wie nie an einer Beerdigung teil. Wie auch? Josh und sie hatten dort keine Familie und nur wenige Freunde. Auch wenn sie das manchmal bedauerte, so zog sie es grundsätzlich einem Alltag vor, in dem Kummer ständig im Hintergrund lauerte.
    Auf dem Monitor erschien ihre Großmutter Sophia. Steif und aufrecht betrat sie die Kirche, blickte weder nach links noch nach rechts. Mit trockenen Augen starrte sie geradeaus.
    Widersprüchliche Gefühle zerrten an Edens Herz. Auch wenn ihre Großmutter sie bei der Beerdigung verraten hatte, so hatte sie sie auch einmal gerettet. Vor zwölf Jahren hatte Sophia sie beschützt, ihren Ehemann und Freunde angelogen, Edens Geheimnis bewahrt.
    Hinter ihr kam Gus Verone, das Familienoberhaupt. Sein dichtes weißes Haar war sorgfältig gekämmt. Der teure Maßanzug saß perfekt an den breiten Schultern. Ihr Großvater war noch immer ein gut aussehender Mann. Sosehr sie ihn auch verachtete, Eden konnte sich einer sentimentalen Regung nicht erwehren. In einer Ecke ihres Herzens verbarg sich Zuneigung zu ihm.
    Aufmerksam beobachtete sie die anderen Anwesenden. Schaute einer von ihnen beiseite? Schlug jemand schuldbewusst den Blick nieder?
    Eden konzentrierte sich auf Angela Benedict in einer der vorderen Reihen. Während Gus vorbeischritt, hielt die üppige dunkelhaarige Schönheit die Augen gesenkt. Sobald er jedoch vorbei war, richtete sie sich auf und klappte eine goldene Puderdose auf, um ihr Aussehen zu überprüfen.
    Seltsam. Dieses Video war wenige Minuten nach ihrem Gespräch in den Toilettenräumen entstanden.
    Eden hielt den Film an und vergrößerte den Ausschnitt. Nun sah sie, warum Angela einen Blick auf ihr Make-up werfen wollte. Die Wimperntusche war verlaufen und .hinterließ hässliche Spuren unter ihren Augen. Offensichtlich hatte sie geweint.
    „Mein Gott", flüsterte Eden. „Angela hat nicht gelogen, als sie sagte, dass Eddy ihr fehlt."
    Oder hatte sie geweint, weil sie an seinem Tod schuld war? Den Mord in Auftrag gegeben hatte?
    Eden ließ den Film weiterlaufen. Sekunden später griff Nicky, Angelas Ehemann, nach der Puderdose und klappte sie brüsk zu. Er sah wütend aus.
    Die Benedicts waren eindeutig kein glückliches Ehepaar.
    Impulsiv zog Eden ihr Handy aus der Handtasche und wählte Angelas Nummer. Solange sie sich kurz fasste, konnte ihr Aufenthaltsort über das Handy nicht nachverfolgt werden.
    „Hier ist Eden", sagte sie, als Angela sich meldete. Im Hintergrund war Musik von Bruce Springsteen zu hören. Eddys Lieblingssänger.
    „Du warst überhaupt nicht in Iowa", beschuldigte Angela sie sofort. „Wo bist du?"
    „Erzähl mir von Eddy", sagte Eden. „Wir hatten uns so lange nicht gesehen. Ich weiß kaum, wie es ihm ging. War er glücklich? Wie war seine Ehe?"
    „Nicht so gut. Er hätte etwas Besseres als diese Schlampe verdient." Angela nahm nie ein Blatt vor den Mund. „Etwas sehr viel Besseres."
    „Warum? Was hat sie ihm getan?"
    „Sein Geld ausgegeben. Sich weder ums Haus noch um ihn gekümmert. Sie ging lieber einkaufen als mit ihm aus. Er war einsam."
    „Er fehlt mir", sagte Eden traurig. „Und ich glaube, dir auch."
    „Natürlich fehlt er mir. Seine Ermordung ist eine Tragödie. Und weißt du, was noch trauriger ist?
    Der Kerl, der ihn umgebracht hat, ist dein Freund. Dieser Agent."
    „Wir beide wissen, dass das nicht stimmt", widersprach Eden entschieden. „Peter Maggio hat den tödlichen Schuss nicht abgegeben."
    „Du hältst dich wohl für sehr

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