Edens brisantes Geheimnis
Kabinentür und kletterte hinaus. Danach half er Eden hinunter. Kaum hatten ihre Füße die Landebahn berührt, rannte Josh auf sie zu. Ihr Herz schnürte sich zusammen, als sie ihn fest umarmte. Sie waren nur wenige Tage voneinander getrennt gewesen, aber es war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen.
Freudentränen liefen ihr über die Wangen. „Du hast mir so gefehlt, Josh. Es ist so wundervoll, dich wieder zu sehen."
Er trat zurück und wischte sich die eigenen Tränen mit dem Jackenärmel fort. „Ist alles in Ordnung, Mom?"
„Ja." Sie drehte sich um und zog Payne dichter heran. „Dies ist Payne Magnuson. Er hat mir geholfen."
Eden schaute zu, wie ihr Sohn seinem Vater zum ersten Mal in seinem Leben die Hand schüttelte.
Ihre Profile glichen sich, auch wenn Paynes erwachsene Gesichtzüge ausgeprägter waren. Farbe und Schnitt ihrer Augen waren fast identisch.
Die Positionslichter entlang der Landebahn erloschen. Nacht umfing sie. Die gezackten Berggipfel rundherum zeichneten sich schwach gegen den sternenklaren Himmel ab.
Ein Mann kam auf sie zu. Schnell, mit entschlossenem Schritt.
„Wir haben nicht viel Zeit", sagte er knapp.
Bei seinen Worten überlief sie ein kalter Schauer. Sie waren noch nicht außer Gefahr.
Payne konnte den Blick nicht von Josh nehmen. Ihre Ähnlichkeit war einfach nicht zu übersehen.
Man hatte sie in eine geräumige, rustikal eingerichtete Berghütte gebracht. Chuck Sonderberg, der große blonde, tief gebräunte FBI-Agent, dem Josh zum Schutz anvertraut worden war, sah eher aus wie ein Winterurlauber. Jetzt kam er zu Payne herüber.
„Wir müssen uns unterhalten", sagte er.
Payne folgte ihm in den vorderen Raum mit dem Gaskamin, während Josh seine Mutter und Cody mit sich in die Küche zog.
„Sie haben unseretwegen ein großes Risiko auf sich genommen", sagte Payne mit gesenkter Stimme. „Ich werde mich niemals revanchieren können."
„Wir wollen beide dasselbe", erwiderte Chuck. Seinem Akzent nach zu urteilen, stammte er aus dem Mittelwesten. „Wir wollen korrupten Agenten wie Danny-O in unseren Reihen das Handwerk legen. Ich habe diesen Kerl nur einmal gesehen und fand ihn auf Anhieb unsympathisch. Als Skip anrief, wusste ich sofort, wer auf der richtigen Seite steht."
Payne nickte. Chuck Sonderberg war ein Mann mit Prinzipien. Er gefiel ihm. „Bringen Sie mich auf den neuesten Stand, Chuck."
„Sie stecken in großen Schwierigkeiten, Payne. Sie haben zwei Agenten angeschossen. Luke Borman in Brooklyn. Samuels in Abilene."
Payne wappnete sich gegen schlechte Nachrichten. „Wie geht es Samuels?"
„Er ist tot."
Eine kalte Faust umklammerte sein Herz.
„Samuels Tod ist nicht Ihnen anzulasten", fuhr Chuck fort. „Als er ins Krankenhaus nach Abilene gebracht wurde, lebte er noch. Nach der Operation allerdings, während er noch aus der Narkose erwachte, fing er an, von Bestechungsgeldern und Hinterhalt zu reden. Bevor man seine Aussagen aufnehmen konnte, schlich sich jemand ins Krankenhaus und verpasste ihm einen Kopfschuss. Es war eine Exekution nach Unterweltmanier."
Paynes Schuldgefühle verwandelten sich in kalte Wut. „Danny-O."
„Oder jemand, der mit ihm zusammenarbeitet", stimmte Chuck ihm zu. „Ich wette, die Verones stecken dahinter. Auf jeden Fall will man Ihnen den Mord an Samuels anhängen. Im Augenblick, mein Freund, sind Sie der Feind Nummer eins für das FBI."
Angesichts der Möglichkeiten des FBI erschien Payne ein Entkommen fast unmöglich. „Gibt es noch mehr Kollegen, die so denken wie Sie - dass man mir etwas in die Schuhe schieben will?"
„Einige."
„Aber wir können nicht sicher sein."
„Offen gestanden, das Beste für Sie in dieser Situation wäre, nach Vegas zu gehen und Skip alles Weitere zu überlassen. Früher oder später wird einer dieser Typen plaudern."
„Warum sollte er?" fragte Payne und presste die Lippen zusammen. „Samuels ist ein gutes Beispiel dafür, was Verrätern widerfährt."
„Vergessen Sie nicht, es sind immer noch Bundesbeamte", meinte Chuck. „So wie Sie und ich. Sie fingen voller Idealismus und hochmotiviert an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es alle vergessen haben."
Payne sah das nüchterner. Er hatte erlebt, wie eine kleine Bestechung zu einer größeren führte, und irgendwann gab es kein Zurück mehr. „Was wissen wir sonst noch über die Verones? Sie sagten, sie könnten vielleicht hinter dem Mord an Samuels stehen. Hat irgendein Mitglied der Familie Chicago verlassen?"
„Die
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