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Eifel-Ralley

Eifel-Ralley

Titel: Eifel-Ralley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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vorbeireden: Wir haben Zeugen, und zwar mehr als einen, die behaupten, daß Sie, Sie ganz persönlich, um Gelder für Luxemburg geworben haben. Und Sie haben sie auch bekommen.«
    »Das ist ungeheuerlich!« murmelte er. »Ich habe mit Luxemburg nicht das geringste zu tun. Ich habe mit diesen Morden, wie Sie das nennen, nichts zu tun. Mit Harro Simoneit wollte ich nur ein Gespräch ...«
    »Das ist gelogen.« Ich fühlte mich elend, weil ich mich immer elend fühle, wenn jemand am Boden liegt und so tut, als sei er der Sieger. »Bei dem sogenannten Gespräch handelte es sich um Vertragsverhandlungen. Sie haben ihm 400.000 Mark für die Tätigkeit als Texter pro Jahr angeboten.«
    »Ich? Niemals!« Er wurde jetzt eine Spur lauter.
    »Es war der gleiche Vertrag, den Sie auch mir angeboten haben. Mit Ihrer Unterschrift.«
    »Nicht Harro Simoneit. Ihnen ja, Simoneit nicht.« Jetzt krächzte er.
    »Beinahe tun Sie mir leid«, bemerkte Dinah kühl. »Wir haben das Original mit Ihrer Unterschrift. Und die Mordkommission hat es natürlich auch. Sie eiern herum, mein Bester.«
    »Diese Unterschrift muß gefälscht sein.« Er wußte genau, daß diese Bemerkung lächerlich war.
    Ich beobachtete, daß Dinah mit der Kamera herumzuspielen begann. Sie ließ sie auf dem Tisch liegen, drückte hier und da drauf, ziellos. Von Schöntann bewegte nicht einmal den Kopf, sah auch nicht hoch.
    »Jessica Born hat jahrelang erlebt, wie Sie versuchen, Ihren sogenannten guten Ruf und den sogenannten guten Ruf Ihrer Frau zu bewahren. Und sie hat daraus gelernt. Sie ist nämlich eine Überlebenskünstlerin, ein fast geniehaftes Cleverle. Was glauben Sie, was die jetzt tut? Jetzt, in diesen Stunden?«
    »Was soll sie tun?« fragte er nicht sonderlich interessiert.
    »So naiv können Sie doch gar nicht sein«, hauchte Dinah verblüfft. »Jessica Born notiert, wovon Sie etwas wußten und wovon nichts. Jessica Born registriert nämlich, daß Sie sich plötzlich gegen sie wenden, den Eindruck erwecken wollen, als hätten Sie keine Ahnung von dem, was Frau Born tut. Sie sind heimlich hier bei uns. Das waren Ihre ersten Worte, falls Sie sich erinnern. Jessica Born ist eine Ratte. Und Ratten sind verdammt klug. Diese Ratte baut einfach vor. Sie können die Born nicht entlassen, weil die Born eine Unmenge weiß, wovon niemand sonst etwas weiß. Es ist eine richtig hübsche Sauerei mit gegenseitiger Erpressung. Und die liebliche Blondine kennt keine Grenzen. Sie wird dem Gericht auch schon erzählen, weshalb Sie so gerne zu Irmchen gingen.«
    »Bei Irmchen konnte ich zumindest in Ruhe ein Bier trinken«, sagte von Schöntann, war aber verdächtig blaß.
    »Hören Sie auf! Ich habe mit Irmchen vor ihrem Tod geredet. Über Sie. Sie hat mir vor Zeugen berichtet, was da gelaufen ist. Sparen Sie sich solche Bemerkungen. Sie sind im Grunde hierhergekommen, um mich davon abzuhalten, über diesen ganzen Fall zu schreiben. Sie wollen keinen Rat, Sie wollen mich manipulieren. Was bin ich Ihnen denn wert, lieber von Schöntann?«
    »Können wir die Bandgeräte ausschalten?«
    Ich nickte.
    Dinah machte wieder zwei Aufnahmen.
    »Sie glauben also, daß ich am Ende bin?«
    »Ja«, sagte ich. »Selbst wenn Sie in sämtlichen ersten Instanzen gewinnen – ab der zweiten Instanz werden Sie spätestens verlieren. Dabei interessieren mich die Gerichte eigentlich überhaupt nicht. Mich interessiert die Tatsache, daß Ihr Ansehen diese Schläge niemals überstehen wird. Sie werden auch bei Ihren Kollegen so schnell untendurch sein, daß Ihnen keiner mehr auch nur eine Schnitte Brot anbietet. Mit anderen Worten: Sie werden hier am Nürburgring beim nächsten Großen Preis von Luxemburg keinen Sekt trinken. Sie werden nirgendwo mehr teilnehmen, man wird Sie schneiden, man wird sogar behaupten, Sie nicht mehr zu kennen. Diese Kreise sind nun einmal so. Also: Was bin ich Ihnen wert?«
    »Eine Million cash über den Tisch, wenn Sie drei Monate lang ausschließlich meine Interessen vertreten. Und zwar sofort. Ich habe das Geld im Auto.« Der Manager klang wieder sehr sachlich. »Ich habe überlegt, daß man Jessica Born wegen geistiger Verwirrung fristlos kündigen könnte. Sie ist durchgedreht, hat sich in etwas verrannt.«
    »Na, das wird die Jessica aber freuen«, bemerkte Dinah zynisch.
    »Das Furchtbare an Ihnen ist«, sagte ich, »daß Sie das ernst meinen.«
    »Jeder ist käuflich«, meinte er knapp. »Anderthalb Millionen? Zwei Millionen, Sie bestimmen den Preis!«
    »Für

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