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Eifel-Ralley

Eifel-Ralley

Titel: Eifel-Ralley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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verlegen. »Also, Jungs, was soll das? Was wollt ihr?«
    »Mit Ihnen reden«, sagte Rodenstock, wobei mir nicht klar war, weshalb er mit diesem Mann reden wollte.
    »Und über was?«
    »Über Irmchen«, sagte Rodenstock.
    »Seid ihr Bullen?«
    »So etwas Ähnliches.«
    »Die Bullen haben uns schon heute nacht ausgefragt. Aber wir wissen nix, wir sind erst gestern spät aus Barcelona zurückgekommen. Das mit Irmchen haben wir erst gestern erfahren.«
    »Das glaube ich Ihnen gern«, sagte Rodenstock. »Haben Sie das von Walter Sirl auch schon gehört?«
    »Klar.« Heiner trat unruhig auf der Stelle. »Ist doch alles Scheiße, Mann. Zwei Tote. Und ausgerechnet Irmchen und Walter. So ein Scheiß, und wir haben ihnen noch für die Hochzeit was in Barcelona gekauft. Eine Flamenco-Tänzerin. Wenn du den Stecker reinhaust, dann leuchtet ihr Rock. Ein Fernsehlicht ist das. Furchtbar. Na gut, kommt rein, wenn's denn sein muß.« Er rief: »Trixi, Trixi, mach mal neuen Kaffee, und hol was Honigkuchen aus dem Schrank!« Dann sah er uns an: »Ist das wahr, daß irgendein Schwein Walter auf dem Nürburgring vom Motorrad geschossen hat?«
    »Ja«, sagte ich. »Wann waren Sie denn das letzte Mal hier?«
    »Vor zehn Tagen. Wir haben eine Tour mit Baubeschlägen nach Österreich gemacht. Linz. Dann sind wir mit Holzspielzeug nach München. Und dann mußte ich rüber nach Barcelona. Jetzt habe ich die Schnauze voll und mache erst mal eine Woche Pause. Setzt euch.«
    »Ist das Ihr Lastzug?« fragte Rodenstock.
    »Ja, klar. Trixi, wenn du was am Arsch hast, kannst du mal Kaffee anfahren. Ich bin noch halbtot. Sie ist meine Freundin, wir sind schon zwei Jahre zusammen, wir wollen heiraten, sobald was Kleines unterwegs ist. Sie ist prima. Ob ihr das glaubt oder nicht – als ich das mit Irmchen und Walter gehört habe, mußte ich Rotz und Wasser heulen.«
    Rodenstock nickte. »Irmchen war ein guter Typ, nicht wahr?«
    »Oh Mann«, seufzte er. »Ich hab schon gesagt: Wenn Trixi nicht wäre, hätte ich sie glatt genommen.« Er grinste etwas verlegen. »Aber ging ja nicht, da war ja auch noch Walter.«
    »Und Sie kannten Irmchen, seit sie die Kneipe in Rieden hatte?« fragte ich.
    »Richtig. Ich gehe von der A 61 immer bei Maria Laach ab. Und komme automatisch über Rieden. Ich hielt an ihrer Kneipe und aß was und trank ein paar Bierchen. War auf jeder Tour meine letzte Station. Dann habe ich mit ein paar Kumpels das Haus hier gebaut. Und als der Chef von Irmchen starb und die Frau von dem die Kneipe schloß, habe ich Irmchen gesagt: Du kannst bei mir einziehen! So war das. Sie war ja ziemlich beschissen dran. Aber sie hatte etwas Moos. Sie war einfach Klasse. Und jetzt das. Hat man denn schon eine Ahnung, wer das Schwein war?«
    »Genau das hat man leider nicht«, sagte Rodenstock. »Aber vielleicht ist es ganz nützlich, wenn ich Ihnen erzähle, was wir bisher wissen.«
    »Das wäre gut«, nickte er.
    Rodenstock war ein Meister darin, komplizierte Fälle kurz und einleuchtend zusammenzufassen. Er benötigte zehn Minuten und beendete seine Darstellung so: »Sie verstehen, auf was ich hinaus will. Harro Simoneit, der Journalist, wurde mit Zyankali getötet, genauso wie Irmchen und Jonny, ihr Möchtegern-Loddel. Nur Walter ist vom Motorrad geschossen worden. Ausgerechnet Walter bekam den schwierigsten Tod. Ich meine, es war überhaupt nicht schwer, Walter irgendwo zu treffen – in einer Kneipe oder sonstwo. Warum, um Gottes willen, mußte er auf der Rennstrecke dran glauben, und warum mit Schrot? Das paßt nicht, irgendwie paßt das nicht. Deswegen meine Bitte: Erzählen Sie uns alles, was Sie von Irmchen und Walter wissen.«
    »Tja, Schatz, was wissen wir denn da?« fragte Heiner seine Trixi. »Es war so, daß Walter hier in die Wohnung kam, weil er gehört hatte, hier könnte man manchmal in Ruhe sein Bierchen trinken. Und dann hat er Irmchen gesehen, und da war es dann auch schon passiert. Bei ihr hat das ja 'ne Weile länger gedauert, doch schließlich schnackelte es auch bei ihr. Und ab da waren alle anderen total abgemeldet, es gab nur noch Walter. Ich weiß noch, Irmchen hat da gesessen, wo Sie jetzt sitzen, wir haben uns stundenlang darüber unterhalten. Ob sie Walter denn heiraten soll oder nicht. Und daß sie als Nutte bekannt sei und daß sie so ein Leben geführt habe. Und so weiter und so weiter. Und dann hat mich ja die olle Mischnick angezeigt.« Er grinste in hellem Entzücken.
    »Das war vielleicht scharf!« sagte Trixi

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