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Ein Alptraum für Dollar

Ein Alptraum für Dollar

Titel: Ein Alptraum für Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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zu seinem Feldstecher. John Newman, der neben ihm auch Wache steht, fragt:
    »Sind es Jungs von uns?«
    »Moment. Nein! Es sind Engländer! Sie marschieren mit der Fahne voran, da steht der Name ihrer Einheit... >5. Regiment von Norfolk<. Verdammt noch mal, die armen Kerle! Es sind mindestens 400 Mann!«
    In diesem Augenblick schreit der sonst eher ruhige angehende Pastor:
    »Donnerwetter, Francis! Was ist denn das ?!! Schau mal hin mit deinem Feldstecher!«
    »Wo denn?«
    »Na dort, da unten, in dem Bachbett! Siehst du’s nicht? Etwa einen Kilometer vor den Engländern!«
    »Ja, ich seh’s. Merkwürdig. So etwas habe ich noch nie gesehen... was kann das bloß sein?«
    Merkwürdig, weiß Gott! In der Schlucht ist deutlich eine Wolke zu sehen, das heißt... eher eine blaßgraue Nebelmasse, ungefähr 250 Meter lang und 50 Meter breit. Ein verblüffender Anblick... Eine Wolke? Morgennebel ist es bestimmt nicht! Es scheint, als wäre es fest! Ganz hart. So, als ob irgendein gewaltig großes seltsames Ding über Nacht von einem Riesen hingelegt worden wäre?!
    Und wieder schreit John Newman:
    »Da, sieh doch!«
    »Du großer Gott! Was ist denn jetzt los?«
    »Oben! Am Himmel! Schau!«
    Ja, am Himmel geht in der Tat auch etwas Ungewöhnliches vor!
    Ganz weit oben schweben sieben Wolken. Und die sehen fast so aus wie das Ding im Tal. Nur die Form ist etwas anders. Sie sind länglich, erinnern an Röhren oder lange Brote. Von unten ist es schwer abzuschätzen, wie groß sie sind, aber ihre Gestalt ist so seltsam! Es ist verrückt! Sie haben genau dieselbe Farbe wie der »Nebelstein« unten, auch dieselbe dichte Konsistenz, das kann man erkennen! Und was noch erstaunlicher ist: Sie haben ganz feste Umrisse, und trotz des Windes verändern sie sich überhaupt nicht. Sie bewegen sich auch nicht von der Stelle. Die sieben brotförmigen Wolken hängen völlig still und ruhig über der Bucht von Sulva.
    Francis Reichart reißt die Augen auf, setzt noch einmal seinen Feldstecher an, schaut dann wieder mit bloßem Auge hin — es gibt gar keinen Zweifel: Jede graue Masse steht an einer bestimmten Stelle am Himmel, parkt da oben, würden wir heute sagen! Etwas Derartiges haben die Männer, die Wache stehen, noch nie gesehen — und auch niemals davon gehört.
    Ein Blitz, eine Rauchwolke und ohrenbetäubender Lärm: Die türkische Artillerie ballert wieder auf das englische Regiment — und die Schüsse treffen! Trotzdem marschieren die Soldaten wie Automaten weiter. Aber dieser erschütternde Anblick interessiert den Soldaten Reichart im Augenblick nicht mehr. Er ist sich voll bewußt, Zeuge eines ganz unheimlichen Vorganges zu sein. Etwas Unbegreifliches zu erleben.
    Als wäre sein Freund John, der zukünftige Pastor, zuständig für solche Dinge, fragt er ihn fassungslos: »Begreifst du das, John?«
    »Nein... ich begreife es auch nicht! Nein... ich weiß nicht, was das ist.«
    Fast ängstlich packt der starke Viehzüchter seinen Kameraden am Arm:
    »Schau da unten, John! Schau! Die Kerle gehen weiter! Merken sie denn nicht, was los ist? Gleich werden sie... da... da hineingehen!«
    Und in der Tat marschieren die vierhundert englischen Soldaten des 5. Regiments von Norfolk anscheinend ahnungslos und gleichgültig weiter. Mitten in ihren Reihen schlagen die Granaten ein. Doch unbeirrt rücken sie weiter vor, mit dem Fahnenträger an der Spitze. Nur noch wenige Meter bis zu dieser grauen Wolkenmasse, die den Weg wie ein riesiger Felsbrocken versperrt.
    Mit trockener Stimme stottert Francis Reichart:
    »Du... du, John... ich weiß nicht warum... aber... ich... ich habe Angst um sie!«
    Und John Newman murmelt immer und immer wieder: »Herrgott im Himmel, beschütze sie! Herrgott... Herrgott...«
    Die Männer vom 5. Regiment zögern keinen Augenblick: In Achterreihen, diszipliniert wie Bleisoldaten tauchen sie in die Wolke ein!
    John und Francis halten den Atem an.
    Einige Minuten verstreichen. Und nach und nach verschwinden alle Engländer in dem seltsamen Nebel. Eigentlich müßten nun schon die ersten an der anderen Seite, zweihundertfünfzig Meter weiter, wieder herauskommen... Aber nichts ist zu sehen.
    Francis Reichart ist leichenblaß:
    »Was machen sie nur da drin? Verdammt, was machen sie nur!? Worauf warten sie denn?!«
    »Vielleicht verstecken sie sich.«
    Die letzten acht Soldaten sind nun in dem Nebel verschwunden. Das 5. Regiment von Norfolk ist vollständig unsichtbar.
    Und da geschieht das Unglaubliche:
    Als hätte

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