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Ein Band aus Wasser

Ein Band aus Wasser

Titel: Ein Band aus Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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wie sich Lucs Zimmertür öffnete und Schritte über den Flur kamen. Ich riss die Augen auf. Hastig trat ich einen Schritt zurück.
    » Verdammt noch mal!«, sagte Richard und streckte die Arme nach mir aus.
    Doch ich war wieder bei klarem Verstand und wich ihm aus, stürzte zur Wohnzimmertür und öffnete sie.
    Sophie, die nicht mehr weinte, aber immer noch aufgewühlt aussah, nickte mir zu. » Clio«, sagte sie, als sei es keine große Sache, dass ich sie soeben in Lucs Schlafzimmer erwischt hatte. Aber schließlich kannten die beiden einander seit zweihundert Jahren. Und wer wusste schon, ob sie nicht bereits ein Liebespaar gewesen waren, bevor Sophie mit Manon zusammengekommen war? Mit einem letzten Blick auf Luc öffnete sie die Eingangstür und ging.
    Ich hätte fast gewürgt, als ich sah, wie er ihr nachblickte. Da war tatsächlich Liebe in seinen Augen, das Einzige in seinem zerstörten Gesicht, das noch Emotionen ausdrücken konnte.
    Die Eingangstür schloss sich und Luc sah mich an. Dann wanderte sein Blick zu Richard, der dicht hinter mir stand, und er begriff, dass wir gerade erst aus dem Wohnzimmer gekommen sein mussten. Stirnrunzelnd schaute er zwischen uns hin und her. Ich konnte Richards schweren Atem hören.
    » Was ist hier los?«, fragte Luc.
    » Nichts«, erwiderte ich knapp und lief in Richtung Haustür. Die beiden – und Jungs im Allgemeinen – widerten mich mal wieder an.
    » Ihr zwei … Was ist da los ?«, fragte Luc, doch jetzt konnte ich an seiner Stimme hören, dass er die Wahrheit bereits begriffen hatte.
    » Nichts. Du bist der mit dem Mädchen im Zimmer.« Ich streckte die Hand nach der Tür aus und öffnete sie.
    » Was?«, fragte Luc ungläubig. Der kleine Mister Unschuldig. » Das war Sophie!«
    » M-hm.« Ich stürmte nach draußen und knallte die Tür hinter mir zu. Der Teufel sollte die beiden holen! Und mich gleich dazu, weil ich schon wieder schwach geworden war.
    Während ich die Eingangsstufen hinunterstürmte, öffnete sich die Tür und Richard trat heraus.
    » Wir müssen das klären«, sagte er leise, wobei er von mir zu sich deutete.
    » Nein, müssen wir nicht«, gab ich zurück und schickte mich an, zu meinem Auto zu gehen.
    » Clio!« Lucs Stimme. Ungläubig drehte ich mich um.
    » Was hast du mit Richard zu schaffen?« Er klang regelrecht empört, was schon wirklich unfassbar lächerlich war und mir endgültig den Rest gab. Ich war so wütend auf die beiden und so wütend auf mich selbst, dass ich zu einem unüberlegten Rundumschlag ausholte.
    » Ich schlafe mit ihm!«, schnauzte ich zurück und war mehr als beschämt, als sich ein paar Passanten umdrehten, weil sie mich gehört hatten. Eine flammende Röte stieg mir in die Wangen und ich hätte am liebsten laut geschrien.
    Luc klappte die Kinnlade herunter. Richard hielt überrascht inne, dann breitete sich ein schiefes Grinsen auf seinem Gesicht aus.
    Ich presste die Lippen zusammen, um nicht anzufangen, ihnen laut kreischend Schimpfwörter an den Kopf zu werfen. Kopfschüttelnd und mit immer noch fest zusammengepressten Lippen wirbelte ich herum und rannte den Gehweg entlang.
    » Oh, Clio!«, rief Richard hinter mir her, doch ich ignorierte ihn. » Sophie ist Lucs Schwester ! «

Kapitel 18
    Blöder Idiot
    Luc kam wieder in die Wohnung und schlug die Tür hinter sich zu. Er starrte Richard an.
    Doch Richard grinste nur und ging in Richtung Küche.
    » Sie lügt«, sagte Luc, während er ihm folgte.
    » Ja, klar, mhm«, erwiderte Richard in einem Ton, der Luc wahnsinnig machen sollte. Er schaltete das Licht in der Küche ein und holte sich ein Glas aus dem Schrank.
    » Sie lügt, und wie«, wiederholte Luc. » Du bist ihr nicht an die Wäsche.«
    Richard schenkte sich ein halbes Glas Whiskey ein und nahm einen Schluck, während er bemüht unschuldig dreinblickte. Das war einfach zu gut. Er würde Clio später dafür danken müssen, dass sie ihm den größten Spaß seit Wochen bereitet hatte.
    » Gib’s zu«, forderte Luc ihn auf, die Hände in die Hüften gestemmt.
    » Warum ist das so wichtig für dich? Ich dachte, du stehst auf Thais.«
    So langsam wirkte Luc richtig wütend. » Sag, dass sie lügt.«
    » Ich sage dir gar nichts«, gab Richard zurück und ging an ihm vorbei.
    » Halt dich von ihr fern, hörst du?«
    Er klang wirklich ärgerlich, was sehr interessant war. Richard wusste, Clio hegte noch immer etwas seltsame Gefühle für Luc, doch eigentlich hatte er gedacht, Luc habe sich inzwischen damit

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