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Ein Engel aus der Hölle

Ein Engel aus der Hölle

Titel: Ein Engel aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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große Erfolge erzielen, etwas suspekt gegenüber steht. So ist das nun mal.«
    »Klar, verstehe. Und was ist jetzt? Wie geht es weiter? Haben Sie da auch schon Ideen?«
    »Ja, wir werden verschwinden.«
    »Und was berichten?«
    »Dass wir einen toughen Typ kennen gelernt haben, der nicht daran denkt, seinen Job zu wechseln.«
    »Das stimmt.«
    »Gut, Mr. Durban, darf man fragen, was Sie als Nächstes auf ihrer Rolle haben?«, erkundigte sich Suko.
    »Sie dürfen fragen, und ich werde Ihnen auch eine Antwort geben.« Er senkte die Stimme. »Beim letzten Fall habe ich mich um zwei Dealer gekümmert, die das große Geschäft machen wollten. Ich weiß nicht, wie sie an den Stoff gekommen sind, aber das fällt auch nicht mehr in mein Gebiet. Mir geht es um einen anderen Fall, den ich im Auge habe. Menschenhandel. Die Ware Mensch von Ost nach West verschieben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Männer oder Frauen handelt. Ich weiß, dass es eine Schweinerei ist, aber ich kann nichts dagegen tun, ich hoffe nur, dass ich mithelfen kann, die Dinge einzudämmen.«
    »Ein löblicher Vorsatz«, sagte ich. »Und wer ist der große Drahtzieher hinter dem Handel?«
    Durban verzog die Lippen. »Wissen Sie, Sinclair, Sie haben Ihren Job, ich habe den meinen, und ich weiß verdammt genau, dass ich ihnen nichts sagen werde. Man spricht nicht über ungelegte Eier. Aber den Typ, der durch den Handel mit menschlicher Ware verdammt viel Geld verdient, den werde ich mir holen. Ich weiß ja nicht, welches Aufgabenfeld Sie im Yard haben, aber ich weiß, wen ich jagen muss.«
    »Pardon, wir auch.«
    »Wie schön.«
    »Wir jagen zum Beispiel Engel!«, warf ich locker in die Runde und war auf Durbans Reaktion gespannt.
    Er sagte zunächst nichts. Dafür schaute er mich scharf an. Ich wartete auf eine Antwort, mit der er sich selbst aus der Reserve lockte, aber er hielt sich damit zurück.
    »Ja, dann jagen Sie mal«, brummte er schließlich genervt. »Oder suchen Sie. Die Engel sollen sich ja rar gemacht haben.«
    »Das könnte sein, aber hin und wieder tauchen Sie auf, und Engel sind nicht nur immer gut.«
    »Aha, das wissen Sie?«
    »Ja. Sie müssen nur daran denken, dass auch der Teufel mal ein Engel gewesen ist. Nur wollte er so sein wie Gott, das ist ihm nicht bekommen.«
    »Danke für die Aufklärung, Mr. Sinclair.« Durban stemmte die Hände auf die Schreibtischplatte und erhob sich.
    Es war für uns ein sanfter Rausschmiss. Suko und ich blieben ebenfalls nicht sitzen.
    An der schmalen Seitentür sprach uns der Kollege noch mal an. »Hat mich gefreut, Sie kennen gelernt zu haben, obwohl ich jetzt darüber nachdenke, mir einen anderen Standort auszusuchen. Ich mag es nicht, wenn zu viele Leute zu viel über mich wissen. Dafür werden Sie bestimmt Verständnis haben.«
    »Aber klar doch«, sagte ich. »Viel Glück weiterhin.«
    »Danke, kann ich gebrauchen.«
    »Und immer einen Schutzengel an Ihrer Seite«, fügte Suko noch hinzu, bevor er den Wagen verließ.
    Wir hörten den Mann noch schnaufen, eine andere Antwort erhielten wir nicht und hatten auch mit keiner gerechnet.
    ***
    Frank Durban schlug die Tür wieder zu. Härter als gewöhnlich, sodass sie noch nachzitterte. Da sie kein Fenster besaß, er aber sehen wollte, wohin sich die beiden Männer wandten, stellte er sich an das Fenster und schaute hinter ihnen her. Sie drehten sich nicht einmal um, was Durban trotzdem nicht beruhigte, denn dieser Besuch war ihm schon mehr als suspekt gewesen.
    Was hatten die beiden Kollegen von ihm gewollt? Er konnte keine Antwort geben. Sie waren zu wenig konkret gewesen. Ein Verhör im eigentlichen Sinne war es nicht, dann hätten sie die Fragen anders gestellt. Deshalb ging er davon aus, dass Sinclair und dieser Suko relativ wenig wussten und zunächst mal vorfühlen mussten, ob gewisse Richtungen stimmten. Erst wenn das der Fall war, würden sie möglicherweise etwas unternehmen.
    Sie sahen auch nicht aus wie Typen von der Innenrevision. Auf keinen Fall konnte man sie dazu zählen. Das waren welche, die auch an der Front kämpften, und besonders stark machte er sich Gedanken darüber, dass sie sich so an dem Schutzengel verbissen hatten. Sie hatten ihn nicht nur als eine Erfindung hingenommen, sondern so getan, als gäbe es diese Geistwesen tatsächlich. Es konnten Wissende sein, und zu denen zählte sich Durban auch.
    Fiona war kein Mensch. Sie war ein Engel – ein Schutzegel oder wie auch immer.
    Er hätte nie damit gerechnet, dass

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