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Ein gefährlicher Gegner

Ein gefährlicher Gegner

Titel: Ein gefährlicher Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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seine Antwort erhalten und darunter auch die amtliche Liste der Geretteten von der Lusitania. Ist die kleine Tuppence nicht tüchtig?»
    «Ein Lob für Fleiß und eine Rüge wegen mangelnder Bescheidenheit. Steht eine ‹Rita› auf der Liste?»
    «Das ist es ja gerade, was ich nicht weiß.»
    «Wieso?»
    «Sieh her!» Sie beugten sich beide über die Liste. «Bei den meisten steht nur Mrs oder Miss vor dem Namen.»
    Tommy nickte. «Das kompliziert natürlich die Angelegenheit.»
    «Uns bleibt nichts anderes übrig als uns an die Arbeit zu machen. Wir fangen mit dem Londoner Gebiet an.»
    Fünf Minuten später traten die beiden jungen Leute auf die Straße und nach einigen Sekunden fuhren sie in einem Taxi zu The Laurels, Glendower Road 7, der Wohnung von Mrs Edgar Keith, deren Name an erster Stelle von den sieben in Tommys Notizbuch stand.
    The Laurels war ein verkommenes Haus, das ein wenig abseits von der Straße lag; ein paar spärliche Büsche bemühten sich, den Eindruck eines Vorgartens zu erwecken. Tommy bezahlte das Taxi und begleitete Tuppence zum Haupteingang. Als sie gerade klingeln wollte, hielt er ihre Hand zurück.
    «Was willst du eigentlich sagen?»
    «Was ich sagen will? Ich… Das ist ja zu dumm.»
    «Das habe ich mir gedacht», erklärte Tommy voller Genugtuung. «Das ist recht weiblich. Nun halte dich im Hintergrund und hör dir an, wie ein Mann mit so etwas fertig wird.» Er drückte auf die Klingel.
    Ein schlampig aussehendes, schielendes Mädchen öffnete die Tür. Tommy hatte sein Notizbuch hervorgeholt und den Bleistift gezückt.
    «Guten Morgen», sagte er frisch und munter. «Ich komme von der Bezirksverwaltung Hampstead. Es handelt sich um die neue Wählerkartei. Wohnt hier nicht Mrs Edgar Keith?»
    «Ja», antwortete das Mädchen mürrisch.
    «Vorname?», fragte Tommy, den Bleistift bereit.
    «Die Gnädige? Eleanor Jane.»
    «Eleanor», wiederholte Tommy langsam im Schreiben. «Irgendwelche Söhne oder Töchter über einundzwanzig?»
    «Nein.»
    «Danke.» Tommy ließ das Notizbuch zuschnappen. «Guten Morgen.»
    «Ich dachte, Sie kämen vielleicht wegen Gas», bemerkte sie und schloss die Tür.
    «Hast du gesehen, Tuppence», rief Tommy strahlend, «ein Kinderspiel!»
    «Ich gebe es zu. Darauf wäre ich nie verfallen.»
    «Kein schlechter Trick, was?»
    Zu Mittag saßen die beiden vor einem Steak mit Röstkartoffeln, in einer etwas obskuren Wirtschaft. Sie hatten eine Gladys, eine Mary und eine Marjorie gesammelt, hatten einen Wohnungswechsel registrieren und einen langen Vortrag über das allgemeine Wahlrecht von einer lebhaften Amerikanerin über sich ergehen lassen müssen, deren Vorname Sadie lautete.
    «Ah», machte Tommy, nachdem er einen langen Zug aus seinem Bierglas getan hatte. «Jetzt fühle ich mich schon wohler. Was haben wir als Nächstes?»
    Das Notizbuch lag zwischen ihnen auf dem Tisch. Tuppence zog es zu sich heran. «Mr Vandemeyer», las sie. «South Audley Mansions 20. Miss Wheeler, Clapington Road 43, Battersea. Sie ist eine Zugehfrau, soweit ich mich entsinne, wird also wahrscheinlich nicht da sein und kommt im Übrigen wohl auch nicht in Frage.»
    «Dann wäre also die Dame in Mayfair die nächste.»
    «Tommy, ich werde langsam mutlos.»
    «Kopf hoch! Wir fangen ja erst an! Ziehen wir in London nur Nieten, steht uns eine schöne Reise quer durch England, Irland und Schottland bevor.»
    «Richtig», rief Tuppence und war sogleich wieder belebt. «Aber dieser Vormittag war das Langweiligste vom Langweiligen.»
    «Du musst die Sehnsucht nach vulgären Sensationen ein wenig unterdrücken, Tuppence. Es ist doch eigentlich fast ein Wunder, dass uns Mr Brown nicht schon längst umgebracht hat. Vielleicht meint er, es sei nicht der Mühe wert, sich mit uns zu befassen.»
    Tuppence nahm diese Bemerkung höchst ungnädig auf. «Wie dumm von ihm», sagte sie.
    «Vermutlich hat er keine Ahnung, was wir tun…»
    South Audley Mansions war ein gewaltiger Wohnblock, nicht weit von Park Lane. Die Wohnung Nr. 20 lag im zweiten Stock.
    Tommy hatte sich inzwischen die lässige Gewandtheit des alten Routiniers zugelegt. Er leierte vor einer älteren Frau, die eher einer Hausdame als einem Dienstmädchen glich, sein Sprüchlein herunter.
    «Vorname?»
    «Margaret.»
    Tommy buchstabierte, aber die Frau unterbrach ihn.
    «Nein, mit gue.»
    «Oh, Marguerite; die französische Schreibweise, wie ich sehe.» Er hielt inne und machte dann einen kühnen Vorstoß. «Wir hatten sie als Rita

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