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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gegen Ben Lewis zu verteidigen würde deshalb so schwierig werden, da sie in dem Fall auch noch gegen sich selbst kämpfen musste. Wenn er im Bett ebenso gut war, wie er küsste, dann gnade ihr Gott.
    Aber das war nicht der einzige Pferdefuß. Dutras Beteiligung machte die Expedition zum Pulverfass. Doch entgegen jeder Vernunft war sie fest entschlossen, die Sache durchzuziehen. Falls das ihren Tod bedeutete, dann sollte es halt so sein. Sie war bereit, ihr Leben zu riskieren, denn dies war ihre einzige Chance, den Professor zu rehabilitieren und ihre eigene Karriere in Schwung zu bringen. Sie tat es für sich selbst und für ihren Vater, der dieses Geschenk garantiert zu schätzen gewusst hätte.
    Sie würde die Stadt der Anzar finden. Die anderen, Kates und Rick, waren natürlich nur wegen des Riesendiamanten mit von der Partie. Sie persönlich hoffte jedoch, dass er gar nicht existierte. Er war als Lockmittel für so viele nützlich gewesen, die bereits nach den Anzar gesucht hatten - zahlreiche Expeditionen, von denen sie Ben tatsächlich nichts erzählt hatte. Wenn das Herz der Kaiserin allerdings existierte, würden Kates und sein Helfershelfer zur größten Gefahr für sie. Eventuell fanden sie ja aber nur die Stadt. Wenn sie Glück hatten.
    Doch sie befürchtete sehr, dass es die Kaiserin wirklich gab. Der Professor war jedenfalls dieser Meinung gewesen. Er hatte geschrieben, er vermute, dass es sich dabei um einen riesigen roten Diamanten handelte, da ja solche farbigen Diamanten in Brasilien geschürft wurden. Er läge immer noch dort, unzerstörbar, ungestört, wahrscheinlich das größte Exemplar dieser seltensten Diamanten von allen, der roten Diamanten.
    Rote Diamanten waren keine hochwertigen Diamanten, wegen der Fehler, die für ihre Rotfärbung verantwortlich waren. Aber weil diese Farbe so extrem selten war, wurden sie gerade dadurch so wertvoll. Der Professor war nicht an der Kaiserin selbst interessiert gewesen, sondern nur daran, was der Stein bewies. Er wäre durch den Fund keineswegs reich geworden, nur rehabilitiert, denn jeder archäologische Fund gehörte dem Land, in dem er entdeckt wurde, nicht dem Finder selbst. Die brasilianische Regierung wäre sicher entzückt über einen solchen Fund.
    Sie hatte Ben nichts von den zahlreichen Hinweisen auf die Kaiserin erzählt, denn wenn er wüsste, wie wahrscheinlich es war, dass das Ding tatsächlich existierte, würde er sich möglicherweise weigern, sie und sich selbst in eine solche Gefahr zu bringen. So, wie die Dinge standen, dachte er, sie würden lediglich durch den Dschungel streifen und nach ein paar Monaten mit leeren Händen wieder auftauchen.
    Aber der Professor hatte eine weitere, weit detailreichere Karte gefunden als die aus dem siebzehnten Jahrhundert. Von dieser Karte stammten die eigentlichen Anweisungen, die An-
    Weisungen, die sie abgeschrieben hatte. Ganz Profi, hatte er sich sein Leben lang ein gesundes Misstrauen vor der Konkurrenz bewahrt, ebenso wie eine leichte, im Zusammenhang damit stehende Paranoia. Deshalb hatte er die Angaben nach einer eigenen Idee codiert. Jillians Augen füllten sich mit Tränen; sie sah ihn vor sich, zitternd vor unterdrückter Freude und Erregung, als er die Informationen verschlüsselte und die Sache damit noch geheimnisvoller gestaltete. Er hatte solche Dinge geliebt, und das war auch der Grund, warum er sich überhaupt einen Code ausgedacht und Jillian gezeigt hatte, wie man ihn entschlüsselte. Sie erinnerte sich gut an den Schlüssel, den man dringend brauchte, um die codierten Informationen zu entschlüsseln. Ihr Vater hatte ihn einen flexiblen Code genannt, da er sich mit jedem Wort änderte, aber mit dem Schlüssel im Kopf brauchte Jillian bloß Block und Bleistift, um ihn zu entziffern. Der Schlüssel selbst war recht simpel, wenn auch ein wenig obskur. Kein Zweifel, dass ein Geheimdienst ihn in null Komma nichts geknackt hätte, aber er hatte ihrem Vater gut genug gedient und ihr nun ebenfalls.
    Die letzte Karte, die er gefunden hatte, die mit den genauen Längen- und Breitengraden, Meilen und Metern, war 1916 von einem Forscher gezeichnet worden, der sich tief in den Regenwald vorgewagt und eine fantastische Ruinenstadt entdeckt hatte - eine Stadt, die denen der Inkas in nichts nachstand, eine Stadt, herausgeschlagen aus Felsgestein. Der Forscher war dem Dschungel zwar wieder lebend entronnen, aber danach an Malaria erkrankt. Kurz vor seinem Tod, schon im Fieberwahn, hatte er etwas von

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