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Ein Gentleman wagt - und gewinnt

Ein Gentleman wagt - und gewinnt

Titel: Ein Gentleman wagt - und gewinnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley
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nützen, denn ich glaube, Großvater hat
Sie
zu seinem Erben bestimmt.”
    Bis Barton seine Stimme wiederfand, dauerte es einige Sekunden. “Verdammt!”, stieß er hervor. “Dann werde ich ein ernstes Wort mit ihm reden müssen!”
    “Bitte nicht, Barton!”, flehte sie leise. “Wenn ich mich nicht irre, haben Sie meine Wünsche bereits missachtet und Ihrem Patenonkel geschrieben. Lassen Sie es dabei bewenden.”
    Da er nicht bestritt, was sie ihm vorwarf, und schweigend zu Boden starrte, hielt sie einen weiteren Versuch, ihn von seinem Plan abzubringen, für sinnlos. Stattdessen griff sie das Thema noch einmal auf, das sie soeben erörtert hatten. “Warum glauben Sie, die Anschläge würden mir gelten? Schon vor meiner Ankunft in Cavanagh Court kam es zu solchen Zwischenfällen – und meistens auf Ihrem Grund und Boden.”
    “Nein, das stimmt nicht ganz.” Er stand auf und fuhr sich durchs Haar. “Erinnern Sie sich an den Unfall mit meiner Karriole?”
    Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. “Das war doch nur eine ganz normale Panne.”
    “Vielleicht. Aber es war das erste Mal, dass mir so etwas passierte. Hackman ist sehr gewissenhaft. Vor jeder Fahrt kontrolliert er das Gefährt, das ich benutzen will, und er schwört, die Karriole sei am Morgen des Picknicks absolut in Ordnung gewesen.”
    “Also glauben Sie, jemand hätte im Lauf des Tages das Rad beschädigt?” Mühelos erriet sie seine Gedanken. “Und Josh war bei uns … Kam er Ihnen deshalb verdächtig vor?”
    “Oft genug hätte er eine Gelegenheit gefunden, Ihnen etwas anzutun, Abbie. Wenn er das wirklich wollte … Auf Cavanagh Court sind Sie mehrmals allein mit ihm ausgeritten. Ebenso in Bath. Aber nachdem er sie vor der Schlange gerettet hat, glaube ich an seine Unschuld.”
    “Und ich glaube, dass es der unbekannte Schurke auf Sie abgesehen hat. Gestern Abend zog mich Major Wetherby ins Vertrauen. Seiner Ansicht nach waren die Anschläge gegen Ihre Nachbarn nur Ablenkungsmanöver, die verschleiern sollten, wer das wirkliche Opfer ist – nämlich Sie. Alles spricht dafür, dass es sich um gezielte Racheakte handelt. Erinnern Sie sich an jemanden, der einen Grund hätte, Ihnen zu zürnen – der Ihnen irgendetwas heimzahlen möchte?”
    Obwohl sie sich für ihren Argwohn schämte, war sie nach dem Gespräch mit dem Major durch den Salon geschlendert, um die anwesenden Damen unauffällig zu mustern. Sie hatte sich gefragt, ob es womöglich noch andere verheiratete Frauen außer Lady Sophia Fitzpatrick gab, deren Gunst Barton genossen hatte.
    Offenbar erriet er ihre Gedanken. Seine Augen verengten sich. “Wenn ich als junger Mann auch kein Tugendbold war – meinen Nachbarn und Freunden habe ich niemals Hörner aufgesetzt, trotz der deutlich erkennbaren Bereitschaft diverser Gemahlinnen.”
    Mit einiger Mühe hielt sie seinem vorwurfsvollen Blick stand. “Ja, wie ich zugeben muss – dieser Gedanke ging mir durch den Sinn. Außerdem wundere ich mich über Ihren Vetter. In Bath erwähnte er seine Absicht, nach London zurückzukehren. Finden Sie es nicht seltsam, dass er plötzlich hier aufgetaucht ist?”
    Skeptisch hob er die Brauen, war indes höflich genug, diese Möglichkeit zu erwägen. “Es stimmt, wir mögen uns nicht besonders, und Cedric ist meine Vormachtstellung in der Familie ein Dorn im Auge. Da er überdies im Geld schwimmt, könnte er jemanden bezahlen, der mich ermorden soll, und er müsste sich die eigenen Hände nicht schmutzig machen. Aber eins muss man ihm zubilligen – er legt großen Wert auf die Ehre der Cavanaghs. Niemals würde er etwas tun, das unseren Namen in Misskredit bringt.”
    Abbie sah keinen Anlass, daran zu zweifeln. “Dann ist der Schuldige woanders zu suchen. Vielleicht liegen seine Beweggründe in längst vergangenen Zeiten …” Abbie stand auf und trat zu Barton. “Denken Sie darüber nach. Mein Aufenthalt in Cavanagh Court nähert sich dem Ende. Und es wäre schrecklich für mich, wenn ich abreisen müsste, bevor die Sache aufgeklärt ist. Unentwegt würde ich um Ihr Leben bangen.”
    Halb erwartete sie, einen Funken Spott in seinen Augen zu sehen – oder jene Ungeduld, die er manchmal bekundete, wenn seine Stiefmutter die Nerven verlor. Doch sie entdeckte weder das eine noch das andere. Stattdessen wirkte er verunsichert. Schließlich zuckte er die Achseln und schlug vor, ins Haus zu gehen.
    Den Rest des kurzen Weges plauderte er über belanglose Dinge und versuchte Abbie von seinen

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