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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Zelte … das war schon immer mein Traum«, murmelte Laura mit einem überwältigten Kopfschütteln. Wenn sie das erst Fee erzählte!
    Â»Wir machen einen Star aus dir, Babe«, lachte Cat. »Sobald ich daheim bin, werde ich anfangen, diese Party für dich zu organisieren. Wir müssen’s unbedingt noch vor Weihnachten hinkriegen, denn danach düsen alle ab in die Karibik oder sonst wohin. Und ich werde auch meine Freundin Jinny einladen – sie ist Schmuckredakteurin bei Harper’s. Und diese, wie heißt sie noch gleich, diese neue Kolumnistin beim Tatler?« Cat schaute Kitty fragend an, doch diese konnte nur ahnungslos den Kopf schütteln. »Ich hab’s! Araminta Pitt! Wenn die sieht, wie sich die Frauen um deinen Schmuck reißen, dann hast du’s geschafft! Dann bist du drin!«
    Laura schüttelte verblüfft den Kopf. Eine Society Launch Party in London? Eine Empfehlung für’s »British Fashion Council«? Das Feature in der FT war schon toll gewesen, schon das war völlig unerwartet zustande gekommen, allein dank Fees gut gemeinter Einmischung. Aber das hier war ein noch ungleich größeres Kaliber. Cat wollte sie nicht nur in die Elite der Fashionszene bugsieren, sondern auch noch mit ihren reichen Freundinnen bekannt machen. Allein der Dominoeffekt, den diese Frauen auslösen konnten, würde reichen, um sie auf drei Kontinenten bekannt zu machen.
    Laura spürte, wie sich der alte Ehrgeiz in ihr regte. Das war genau das, was sie – wie sie nicht müde wurde, Fee und Jack zu predigen – nicht wollte. Sie wollte alles klein und bescheiden halten. Persönlich. Handgefertigte Einzelstücke. Doch nun begann ihr Hirn bereits wie fiebrig zu arbeiten. Ihr Ehrgeiz, so lange unterdrückt, brach mit Vehemenz hervor. Sie würde ein Firmenlogo brauchen. Und richtiges Verpackungsmaterial. Eine Website. Eine Werkstatt, die nicht mitten im Watt lag. Sie würde nach London übersiedeln müssen …
    Laura hielt erschrocken inne. Was tat sie da eigentlich?
    Nun, sollte Cat diese Party ruhig für sie geben. Es war ja nur eine Party. Nichts musste sich ansonsten ändern.
    Als sie heimkamen, brach bereits der Abend herein. Alle waren müde und erschöpft, Laura am allermeisten. Aber sie konnte sich nicht in ihrem Zimmer aufs Bett hauen, so wie die anderen. Man mochte sie ja mit offenen Armen willkommen geheißen und in ihren Kreis aufgenommen haben, aber sie war dennoch nicht eine von ihnen. Die anderen waren als Freunde hier, um sich für ein Wochenende zu entspannen. Sie dagegen zum Arbeiten. Orlando hatte nicht ganz unrecht, wenn er sie mit einem verdeckten Reporter verglich. Sie musste unbedingt noch Alex interviewen, und zwar so, dass Cat nichts davon mitbekam. Morgen würde er wieder nach Mailand zurückfahren und sie nach Hause fliegen. Und in zwölf Tagen war schon Cats Geburtstag.
    Â»Laura«, sagte Cat, während sie im Vorbau ihre Stiefel auszogen, »könntest du mir das schwarze Kleid heute noch wieder rüberbringen? Sasha wird morgen alles zur Reinigung bringen.«
    Â»Ja, natürlich. Und die Reinigung bezahle ich selbstverständlich.«
    Cat schüttelte lächelnd den Kopf, sodass Laura sich kindisch vorkam.
    Auf Socken ging sie in ihr Zimmer und drehte zuallererst das Wasser auf, um sich ein Bad einzulassen. Dann kippte sie aufs Bett wie ein gefällter Baumstamm. Die Müdigkeit lag wie Blei in ihren Knochen, ihr Atem ging ruhig und tief, und die Heizungsluft im Zimmer trug noch ihren zusätzlichen Teil dazu bei, dass sie begann wegzudämmern.
    Ihr Handy, das auf ihrem Nachtkästchen lag, dudelte leise, aber Laura war einfach zu müde, um ranzugehen. Sicher war es Jack. Sie wusste, dass sie mit ihm reden musste, aber nicht gerade jetzt. Sie brauchte noch ein bisschen Zeit, um wieder zu sich zu kommen, zurück auf den Boden der Tatsachen. Im Moment fühlte sie sich meilenweit von ihm weg, nicht nur geografisch, sondern vor allem emotional. Und sie wusste, dass er es ihrer Stimme sofort anmerken würde. Nein, sie konnte seine Fragen, sein vorwurfsvolles Schweigen jetzt nicht gebrauchen. Sie wollte einfach nur ein wenig Ruhe haben.
    Sie machte die Augen zu und lauschte dem Rauschen des Wassers in die Badewanne. Alle spannten noch ein wenig auf ihren Zimmern aus, bevor man sich um sieben auf einen Film und eine Pizza treffen wollte. Aber Alex –

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