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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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haben sicher einen schrecklich vollen Terminkalender, vor allem jetzt, so kurz vor Weihnachten …«
    Â»Nein, nein, ich komme gern. Sehr gern. Hier, nehmen Sie meine Karte, und geben Sie meiner Assistentin die Details durch. Ich werde dort sein.« Er reichte Laura eine Visitenkarte. »Eine Hand wäscht die andere. Unsere heutige Sache liegt mir ganz besonders am Herzen. Ich werde alles mir Mögliche tun, um Ihnen meinerseits behilflich zu sein.«
    Â»Um was für eine gute Sache geht es heute Abend überhaupt?«, wollte Laura wissen. »Ich habe mein Ticket erst in letzter Minute bekommen, ich hatte gar keine Zeit mehr, mich genauer zu informieren.« Sie warf einen Blick auf Berties Visitenkarte.
    Â»Ich habe diese Organisation im Gedenken an meine geliebte Frau Barbara ins Leben gerufen. Sie ist an Brandverletzungen gestorben, die sie bei dem Bombenanschlag auf den Covent Garden vor fünf Jahren erlitten hatte. Wir haben bis jetzt schon zwölf Millionen gesammelt und konnten im Marsden Hospital einen neuen Flügel für kosmetische Operationen eröffnen. Die Einnahmen des heutigen Abends werden in Gänze für die Anschaffung von Geräten und für die Ausbildung von spezialisiertem Krankenpersonal verwendet. Meiner Meinung nach hätten Sie Ihr Geld nicht besser ausgeben können. Es gibt eine Menge Leute da draußen, die Ihnen für Ihren Beitrag zutiefst dankbar sein werden.« Er lächelte. »Aber was mache ich da, ich halte Sie ja vom Tanzen ab. Wie gesagt, ich wollte mich nur bedanken. Wir sehen uns dann am Dienstag, ja?«
    Â»Laura?« Rob machte einen Schritt auf sie zu. »Was ist mit dir? Du …«
    Laura brach bewusstlos zusammen.

40. Kapitel
    E s gab nur Rauch und Stille. Eins so erstickend wie das andere. Aber es war der Rauch, den sie als Erstes bemerkte, als sie, auf dem Rücken liegend, die Augen aufschlug. Wie eine schwarze Lawine kam er auf sie zugerollt, roten Regen ausspeiend, der ihr in die Augen stach. Sie war gezwungen, sie wieder zu schließen, und sah deshalb nicht, wie die Rauchwolke sie erreichte, verschlang, vollkommen einhüllte, sie spürte es nur. Es war ein dicker, zäher Rauch, zäh wie Gummi, klebrig wie Fiberglas. Er verstopfte ihre Atemwege mit geradezu erschreckender Geschwindigkeit. Ihr Körper begann sich instinktiv in einem Hustenanfall zu schütteln, versuchte die erstickende Masse loszuwerden, nur um sich gleich darauf gegen sie zu wenden, indem er nach Luft rang, nach Sauerstoff, den es nicht gab. Und so wurde die zähe Masse nur noch tiefer in ihre Lungen gesogen.
    Sie wälzte sich auf den Bauch, ihre Ellbogen knickten ein, sie presste ihre Wange an den kalten Boden, versuchte mühsam, die verpestete Restluft in die verstopften Lungen zu atmen. Die Rauchlawine schoss in die Höhe wie ein Atompilz, hinauf in den verdunkelten Himmel. Sie atmete in verzweifelten Stößen, wurde immer wieder von Hustenanfällen geschüttelt.
    Die Versuchung, einfach liegen zu bleiben und sich nur aufs Atmen zu konzentrieren, war groß, aber etwas anderes verlangte nach Aufmerksamkeit. Um sie herum funkelte und strahlte es wie in einer Schatzhöhle. Millionen winzig kleine, glitzernde Kristalle überall um sie herum. Sie streckte die Hand danach aus, wollte den Schatz an sich raffen. Aber dann hielt sie verblüfft inne. Auch ihre Hand funkelte. Ihre Lebenslinie, tief eingegraben unterhalb ihrer Fingeransätze, war ebenso verschwunden wie die gegabelte Lebenslinie auf ihrem Daumenballen. Stattdessen funkelten dort weiße Diamanten, durchzogen von haarfeinen roten Rinnsalen. Es sah aus, als hätte sie einen diamantenen Handschuh an. Wunderschön. Hypnotisch. Nichts war mehr, wie es gewesen war, die Realität hatte sich auf den Kopf gestellt: Schnee war schwarz, Regen war rot, der Boden mit Diamanten bedeckt. Da wusste sie, dass sie träumte. Sie zwang ihren Körper, der nur stillhalten und schlafen wollte, sich halb aufzurichten.
    Und noch während sie sich aufrichtete, spürte sie das Gewicht der Stille, es erdrückte sie wie etwas Körperliches. Die Rauchlawine, die sie zuvor zu ersticken gedroht hatte, war gen Himmel gestiegen, wo sie sich allmählich aufzulösen begann. Das Einzige, was zurückblieb, war ein ätzender, scharfer Gestank. Nun war es die Stille, eine schwere, schwangere Stille, die ihr auf die Ohren drückte. Wie betäubt schaute sie sich

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