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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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daß sie eine Menge Steuergelder verschwenden muß, um das
     herauszufinden, was Sie uns ohne Mühe und umsonst sagen können.«
    »Für die
     Ball-Staatsuniversität.«
    »Vielen Dank«,
     sagte ich.
    »Ich verhalte mich
     stets loyal zu den Leuten, die ich kenne«, erläuterte er jetzt,
     »und ich respektiere auch ihre Wünsche, so gut es geht. Wenn
     ich mir nicht klar darüber wäre, daß Sie diese
     Informationen auch ohne mich hätten erlangen können, dann hätte
     ich Ihnen nicht geholfen.«
    »Ich bin fasziniert zu
     erfahren, daß Sie sich gegenüber ehemaligen Schülern so
     loyal verhalten, Mr, Catherman. Das Dumme ist nur, daß diese
     spezielle ehemalige Schülerin in eine Sache verwickelt ist, die auch
     bei aller Loyalität nicht zu vertuschen sein dürfte.«
    »Dennoch fühle ich
     mich gegenüber Priscilla verantwortlich.«
    »Es wäre
     verantwortlicher gewesen, alles zu tun, um diese Angelegenheit aufzuklären«,
     hielt ich ihm vor. »Erst wenn das geschehen ist, wenn Priscilla ihre
     Vergangenheit vergessen kann, hat es für sie Sinn, ihr Studium
     unbeschwert fortzusetzen.«
    Blödes Gerede, dachte
     ich, während ich den Hörer auflegte.

 
    31
    Bevor ich Indianapolis verließ,
     rief ich noch einmal bei Powder an. Aber die Nummer war wieder belegt,
     also hinterließ ich eine Nachricht für ihn im Department. Sie
     war kurz und lautete: »Memphis und Ball-Staatsuniversität.«
    Die Ball-Staatsuniversität
     war aus einem Lehrerseminar in Muncie, Indiana entstanden, etwa fünfzig
     Meilen nordöstlich von Indianapolis. In der Mitte der sechziger Jahre
     wurde infolge einer Rationalisierungsmaßnahme aus dem Lehrerseminar
     die Ball-Staatsuniversität, aber das Campus befindet sich, noch immer
     an seinem alten Platz, im Westen der Stadt Muncie - eine Ansammlung neuer
     Gebäude rings um ein paar alte.
    Ich fuhr über die
     Interstate 69 bis zu der Stelle, wo der Highway einen Knick nach Norden
     macht, in Richtung Fort Wayne. Während der Fahrt hatte ich Zeit, darüber
     nachzudenken, was ich mir von meinem Besuch bei der Ball-Staatsuniversität
     erhoffte. Zuletzt kam ich auf eine Reihe von Alternativen, was nichts
     anderes besagte, als daß ich nicht wußte, was mich dort
     erwartete.
    Ich folgte den Schildern zur
     Verwaltung, die sich in einer jener flachen Betonschachteln befand, die
     die Würde der Universität ausdrücken sollten. Was ich
     suchte, konnte ich vielleicht auch ohne die Registratur finden, aber ich
     dachte, daß es nicht schaden konnte, dort vorbeizuschauen.
    Im Inneren versuchten
     buntbemalte Betonwände den Charme moderner Konstruktionstechniken zu
     unterstreichen, anstatt nur billig auszusehen. Es gelang nur halb und
     zeigte außerdem, warum die Sandsteinproduktion unseres Staates so im
     argen lag.
    Im Foyer gab es ein
     Personalverzeichnis, in einem Kästchen unter Glas, das wie die
     Speisekartenkästchen vor den Restaurants aussah. Vielleicht wurde das
     Personal hier so häufig gewechselt wie dort die Menüs.
    Ich fand mühelos die
     Registratur, aber als ich dort ankam, war die Tür versperrt.
    Jetzt spazierte ich durch den
     Gang und putzte Klinken. Schließlich fand ich eine offene Tür
     und betrat das Büro der Universitätskasse.
    Das Vorzimmer war leer, und
     ich sah auch niemanden hinter dem Kassenschalter sitzen. Aber eine innere
     Tür stand einen Spalt offen. Also klopfte ich an diese Tür und
     ging dann hinein.
    Ein kleiner Mann, dessen Kopf
     von einer wild zerrauften, braunen Mähne bedeckt war, blickte langsam
     auf. Er kniff die Augen zusammen, ordnete die Blätter auf seinem
     Schreibtisch zu einem Stapel und fand dann seine Brille. Er setzte sie auf
     und zerrte an dem dünnen Gestell, bis es richtig saß.
    »Kenne ich Sie?«
     fragte er.
    »Nein.«
    »Ach«, sagte er
     und dachte nach. »Und was wollen Sie?«
    »Ich versuche, eine
     Ihrer Studentinnen zu finden«, erklärte ich.
    Er schüttelte ohne lange
     nachzudenken den Kopf. »Ich weiß nichts über Studenten.
     Ich habe hier nur mit Summen zu tun.«
    »Aber Ihre Tür ist
     die einzige hier auf dem Gang, die offen war«, sagte ich.
    »Heute ist ein
     Football-Spiel«, erwiderte er.
    »Es ist sehr wichtig,
     daß ich diese bewußte Studentin finde, und ich habe nur ihren
     Namen und die Tatsache, daß sie erst vor kurzem hier immatrikuliert
     wurde.«
    Er hob die Schultern und
     schaute sich in dem Raum um. »Hier sind keine Neuimmatrikulierten«,
     sagte er.
    »Könnten Sie
    

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