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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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das Kopfschütteln seines Chefs. Er fühlte sich zu Unrecht angegriffen und wollte sich schon echauffieren, wurde aber durch Schrievers’ Blick zurückgehalten.
    »Man weiß nie. Als Archivar kann ich nicht oft genug betonen, dass das Sammeln auch kleinster Fakten am Ende das Bild abrundet.« Schrievers grinste Eckis Telefon an.
    »Jakisch soll sich lieber um das Umfeld von Samantha Kurzius kümmern. Dort kann er jede Menge Fakten sammeln. Den Rest soll er Ihnen und mir überlassen.«
    Es klickte in der Leitung.
    »Ist der immer so?« Ecki legte den Hörer auf.
    Jakisch zuckte mit den Schultern. Was hatte er bloß wieder falsch gemacht?
    »Wir können auf jeden Fall mal die Düsseldorfer Adresse überprüfen lassen. Ich werde die Kollegen um Amtshilfe bitten.«

XXV.
    Carina Bauer prostete Ferdinand Leuchtenberg zu. »Danke.«
    »Stell dir das nicht zu leicht vor. Ich habe seine Wohnung filzen lassen, aber endgültig sicher sein können wir nicht.«
    »Die Polizei wird keine Verbindung zu mir finden.«
    »Ich wünsche es dir.« Auch Leuchtenberg hob sein Glas. Wie schön sie war. Für Carina würde er jeden Mord begehen. Diese Frau hatte es verdient, verehrt zu werden. Ein Leben lang. Und er würde seine Chance noch einmal bekommen. »Cheers.«
    Sie trank einen kleinen Schluck und stellte das Whiskyglas zurück auf den Glastisch. Alkohol in entscheidenden Geschäftsphasen war reines Gift. Zumindest was den Erfolg der Projekte betraf. »Wenn ich dich nicht hätte!«
    »Es war doch nur eine unbedeutende Kleinigkeit. Dieser Wackerzapp war mir schon lange ein Dorn im Auge.« Leuchtenberg sah hinüber zum Rhein, auf dessen Wellen sich die Abendsonne in Millionen Funken tänzelnd spiegelte. »Du solltest eine Weile Urlaub machen.«
    Carina Bauer stand auf und ging zum Fenster. Sie legte die Arme um ihren Oberkörper, als würde sie frieren. »Du weißt, dass ich das nicht kann. Jetzt nicht.« Sie zog die Arme fester.
    »Fahr in die Berge.«
    Abrupt drehte sie sich zu ihm um. »Die Wohnung muss weg. Sie hätte schon längst verkauft werden müssen. Es war ein Fehler, sie auf meinen Namen laufen zu lassen.«
    »Mach dir keine Sorgen.« Leuchtenberg war versucht, aufzustehen und sie in den Arm zu nehmen. Er blieb sitzen, weil er wusste, dass er im Augenblick keinen Erfolg haben würde. »Wie weit bist du in Duisburg?«
    »Auch der Letzte hat die Fotos bekommen. Morgen kriegt er seine Anweisungen. Es wird so funktionieren wie in Köln und wie in der Sache in Bonn. Wenn sie nicht sofort spuren, haben wir ja noch die netten, kurzweiligen Telefongespräche. Spätestens wenn ich die CD s verschicke, haben wir, was wir brauchen. Niemand von denen wird ein Interesse daran haben, dass seine Frau nach der Übersetzung von Bunga-Bunga fragt. Ganz zu schweigen davon, was die Mädels sonst noch über ihre netten ›Onkel‹ erzählen. Sollte das immer noch nicht langen, liegen die CD s spätestens am Wochenende in den Briefkästen von Bild und Express . Die Journalisten werden sich freuen über die Einblicke in das ach so aufregende Privatleben von Managern, Staatssekretären, Referatsleitern und Politikern. Sie werden vor Neid erblassen und sich ihren Frust von der Seele schreiben.«
    »Ich habe ein ungutes Gefühl, Carina. Lass uns die Sache abbrechen und verschwinden. Solange noch Zeit ist.« Er stellte sein Glas auf den Tisch und trat zu ihr.
    »Bist du wahnsinnig? Dazu ist es jetzt zu spät. Ich habe nicht nur mein ganzes Geld in das Projekt gesteckt, ich will auch den Erfolg sehen.«
    Leuchtenberg schob die Hände in die Hosentaschen und beobachtete einen Schubverband, der mit einer breiten Bugwelle stromaufwärts zog. »Du willst es nur Anelli beweisen. Du willst Genugtuung, aber du bist zu unvorsichtig. Wo ist dein Verstand, Carina? Der Typ ist es nicht wert, dass du dein Leben aufs Spiel setzt. Du wirst nicht gewinnen. Du magst Erfolg mit unserem Projekt haben, aber du wirst an seiner Arroganz und Gleichgültigkeit scheitern. Du zählst für ihn nicht. Er ist Italiener, Carina, er wird dich immer nur als Frau betrachten und niemals als ebenbürtig. Du kannst nur verlieren. Verletzter Stolz ist gefährlich.«
    »Was ich beginne, bringe ich auch zu Ende.«
    »Meine Liebe«, Leuchtenberg drückte seine Hände mit Macht in die Taschen, »ich, also, ich werde das Gefühl nicht los, dass die Sache immer mehr eine viel zu große Nummer für uns ist.«
    »Ferdinand.« Carina Bauer wandte sich ihm zu und trat dicht vor ihn hin. Ihre

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