Ein Koenigreich fuer die Liebe
Seelenfrieden auswirken würde, wenn er sich wieder in ihr Leben drängte?
Womöglich würde es ihr wieder genauso schlecht gehen wie damals.
Da es allmählich dunkel wurde, runzelte sie die Stirn. Wo waren Alessandro und Alice, sein Kindermädchen? Sie hatte sie nicht vo m See zurückkehren sehen, obwohl sie die ganze Zeit nach ihnen Ausschau gehalten hatte.
Plötzlich fiel ihr Damianos Drohung ein, dass er ihr Alessandro entziehen werde, wenn sie ihm seine Mithilfe verweigere. Sofia war, als würde eine kalte Hand ihr Herz umklammern. Vielleicht hatte er beschlossen, seine Drohung wahr zu machen. Schließlich hatte sie sich bis zum Schluss geweigert, ihn zu unterstützen.
Entsetzt schrie sie auf. Dann eilte sie aus dem Zimmer und lief den Korridor entlang zum Lift. Hatte Damiano ihr Alessandro weggenommen? Hatte er ihn irgendwo versteckt? Von Panik ergriffen, drückte sie auf den Knopf.
„O nein! Alessandro!” brachte sie hervor, den Tränen nahe.
Sobald der Aufzug da war, trat sie ein und drückte auf den Knopf für das oberste Stockwerk, in dem sich Alessandros Suite befand. Alles hätte sie ertragen, nur das nicht.
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Als der Aufzug oben ankam und die Türen sich öffneten, stürzte sie wie eine Furie hinaus.
Sekunden später stürmte sie in die Suite. Alice stand gerade am Spielzeugschrank und tat einige Sachen in einen Karton. War sie etwa dabei zu packen? Und wo war Alessandro?
Sofia konnte ihn nirgends sehen. Wie angewur zelt blieb sie stehen und fürchtete schon, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. O Gott, er hat ihn mir tatsächlich weggenommen!
dachte sie.
Alles schien sich um sie zu drehen, und sie wollte gerade seinen Namen rufen, als Alessandro plötzlich mit seinem Laufstuhl aus dem Nebenzimmer kam.
„Alessandro! Mein Engel!” Sofort stürzte sie auf ihn zu, nahm ihn die Arme und herzte ihn! Sie war so erleichtert, dass sie beinah geweint hätte.
Anschließend blieb sie eine halbe Stunde bei ihm, um mit ihm zu spielen, bis sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Dann kehrte sie in ihr Apartment zurück. Sie wusste jetzt, was sie zu tun hatte.
Der Schreck saß ihr noch immer in den Gliedern. Ihr war klargeworden, dass sie es nicht überleben würde, wenn man ihr Alessandro tatsächlich wegnahm. Sie setzte sich auf die Bettkante, nahm den Hörer vom Telefon, das auf dem Nachttisch stand, und tippte Damianos Privatnummer ein.
Emilio, sein Kammerdiener, ging an den Apparat. „Einen Moment, bitte, Hoheit”, sagte er.
Sofia verspannte sich unwillkürlich, als Damiano sich kurz darauf mit einem knappen
„Hallo” meldete.
Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, erklärte sie: „Um auf unser Gespräch von vorhin zurückzukommen … Du kannst mit meiner Mithilfe rechnen. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst.”
Ohne auf seine Antwort zu warten, legte sie den Hörer wieder auf. Ihr war, als hätte sie gerade das Tor zur Hölle durchschritten.
3. KAPITEL
Da Sofia sich nun dazu entschieden hatte, Damianos Forderungen zu erfüllen, musste sie sich auch daran halten. Ihre erste große Prüfung würde an diesem Abend sein, wo sie
„Madame Butterfly” sehen würden.
Sofia befand sich gerade in ihren Privaträumen, wo Angela, ihre Zofe, und Maurice, ihr Friseur, letzte Hand an ihr Outfit und ihre Frisur legten.
„Sie sehen wunderschön aus, Hoheit”, bemerkte Maurice, während er ihr die letzte Nadel ins rotblonde Haar steckte. Er hatte es hochgesteckt, und hinten fiel es ihr in sanften Wellen in den Nacken. „In der Oper wird niemand zur Bühne schauen. Alle werden den Blick auf die herzogliche Loge richten.”
Sofia musste lachen. Er verstand es immer hervorragend, ihr moralischen Auftrieb zu geben. „Es ist sehr nett von Ihnen, das zu sagen, aber ich hoffe, Sie irren sich. Ich hoffe, dass die Gäste mich gar nicht beachten, sondern die Aufführung genießen.”
Das letzte, was sie sich wünschte, war, alle Blicke auf sich zu lenken. Es würde auch so schon schlimm genug sein, diese Farce mit Damiano zu spielen.
Als sie sich in dem hohen Spiegel betrachtete, krampfte sich ihr Magen ein wenig zusammen, so nervös war sie. Sie trug ein eisblaues schulterfreies Satinkleid, das sehr eng geschnitten und auf einer Seite bis zum Knie geschlitzt war. Es betonte ihre schlanke Figur, und sie sah darin wie ein Supermodel aus, das gleich einen Laufsteg in Paris betreten würde.
Dazu trug sie einen wunderschönen mit blauen Diamanten
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