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Ein Mann von Ehre

Ein Mann von Ehre

Titel: Ein Mann von Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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Miss Hollands Erbtante nicht, wartete, bis seine Verlobte der Haushälterin Hut und Handschuhe gegeben hatte, und half ihr dann aus dem Mantel.
    Mrs. Jenkins merkte, dass sie nicht auf ihn zählen konnte, und schloss sich verärgert Miss Bellows an, die sich eifrig bemühte, ihr die üble Laune zu nehmen.
    Frederick begab sich mit seiner Verlobten und der Schwester in den Salon und sagte, nachdem Rosalyn die Tür geschlossen hatte: „Du hast es also gleich erraten.“ Etwas unsicher schaute er sie an. Er hatte immer Respekt vor ihr gehabt. Sie war älter und ihm, wie er fand, in allem überlegen. „Ich hätte es dir wohl früher mitteilen sollen, aber …“
    „Das war nicht nötig“, unterbrach Rosalyn ihn. „Ich bin entzückt, Miss Holland hier zu haben. Ich vermute, du hast vor, sie zu heiraten, obwohl du mir das bisher noch nicht gesagt hast.“
    „Oh, Frederick!“ Vorwurfsvoll sah Beatrice ihn an. „Du hattest versprochen, deiner Schwester die Neuigkeit mitzuteilen, ehe wir zu ihr fahren! Es tut mir so leid, Miss Eastleigh!“
    „Nun, jetzt weiß ich Bescheid“, erwiderte Rosalyn und lächelte herzlich Miss Holland an. „Natürlich bin ich entzückt. Du bist mir sehr willkommen, meine liebe Beatrice.“
    „Es ärgert dich wirklich nicht, dass Frederick dich nicht vorgewarnt hat?“
    „Nein“, antwortete Rosalyn, ging zu ihr und küsste Miss Holland auf die Wange. „Du bist so hübsch. Du kannst dich glücklich schätzen, Frederick. Ich hoffe, du weißt das?“
    „Ja“, sagte er und schaute hingerissen seine Verlobte an. Rosalyn war klar, dass er sich unsterblich in Miss Holland verliebt hatte. „Alle jungen Herren hatten es auf Beatrice abgesehen, doch sie gab mir den Vorzug. Ich kann mir nicht denken, warum. Im Vergleich mit Lord Hamilton und dem Duke of Devonshire bin ich keine besonders gute Partie.“
    „Du Dummchen!“, warf Beatrice ein. Sogleich fand Rosalyn sie noch sympathischer. „Ich war nicht in Lord Hamilton oder Seine Gnaden verliebt. Tante Patricia hat mir zwar gesagt, ich solle den Herzog erhören, doch das wollte ich nicht, nachdem ich dich kennengelernt hatte.“ Scheu lächelte sie Rosalyn an. „Am Anfang war ich mir keineswegs sicher, ob Frederick mich mochte.“
    „Das hättest du doch sofort wissen müssen“, meinte er und sah ungläubig die Verlobte an.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, am Anfang war ich keinesfalls davon überzeugt. Erst als du mit mir beim Maskenball auf den Altan gegangen bist und mich …“ Errötend hielt sie inne und schaute befangen Rosalyn an. „Du wirst mich für leichtfertig halten, weil ich Frederick gestattet habe, mich vor der Verlobung zu küssen, aber ich wollte, dass er mir zeigte …“
    Sie hielt inne, weil die Tante in den Salon geeilt kam, gefolgt von der sichtlich betretenen Miss Bellows. Es war klar, dass Mrs. Jenkins nicht länger ausgeschlossen sein wollte.
    „Also, meine Liebe?“ Sie richtete den strengen Blick auf die Nichte. „Ist alles geregelt? Weiß Miss Eastleigh jetzt, dass du ihren Bruder heiraten wirst?“
    „Ja, Tante Patricia.“
    „Gut!“ Abweisend schaute Mrs. Jenkins Miss Eastleigh an. „Ich wollte, dass die Verlobung noch vor unserer Abreise öffentlich bekannt gegeben wird, aber Frederick bestand darauf, erst Sie zu informieren.“
    Rosalyn empfand heftige Abneigung gegen Mrs. Jenkins und fragte sich, warum Miss Hollands Tante ihr gegenüber so angriffslustig war.
    „Warum hatten Sie es so eilig, die Verlobung anzukündigen? Sie nehmen doch wohl nicht an, dass mein Bruder sich im letzten Moment eines anderen besinnen könnte?“ Voller Genugtuung bemerkte Rosalyn, dass Mrs. Jenkins blass wurde. „Ich bin sehr froh darüber, dass Frederick und Beatrice hergekommen sind, um mir persönlich die Neuigkeit mitzuteilen. Leider ist er kein guter Briefeschreiber. Ich gestehe, dass ich sehr betroffen gewesen wäre, hätte ich von der Verlobung erst durch die Anzeige in der Times erfahren.“
    „Ich habe vor, einige Feste zu geben“, warf er ein und sah dankbar die Schwester an. „Ich möchte Beatrice mit den Nachbarn bekannt machen.“
    „Das ist ein ausgezeichneter Einfall“, sagte Mrs. Jenkins. „Da ihr hier nach der Rückkehr von der Hochzeitsreise wohnen werdet, ist es besser, wenn sie schon vorher einige Leute kennenlernt.“
    Rosalyn bemerkte die unbehagliche Miene des Bruders. Er war eindeutig wütend auf Mrs. Jenkins, weil sie die Neuigkeit in dieser taktlosen Weise verkündet hatte. Der

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