Ein Mann von Ehre
seine Liebe haben. Mehr konnte er ihr nicht geben.
Aber nur die Zeit würde zeigen, ob das genug war.
Als Rosalyn Damian sah, machte ihr Herz einen Sprung. Sie eilte zu ihm, schmiegte sich an ihn und ließ sich willig von ihm küssen.
„Ich wünschte, ich müsste dich nicht verlassen, mein Schatz“, sagte er dann bedauernd, „aber es ist notwendig, damit der Prinz in Sicherheit ist.“
„Wohin willst du mit ihm?“
„Nach Frankreich“, antwortete Damian. „Dann komme ich zurück und hole dich. Vielleicht fahren wir zu dritt nach Spanien weiter. Ich freue mich schon darauf, dich immer bei mir zu haben. Es verlangt mich so nach dir, mein Liebling. Ich werde dich immer lieben, begehren und brauchen.“
Wieder küsste er Rosalyn, und sie wusste, bald würde sie ihm für immer gehören.
„Wie lange wirst du fort sein?“
„Ungefähr eine Woche. Halt vom Vorabend der Hochzeit deines Bruders an im Park nach mir Ausschau. Und gib gut auf dich acht, mein Schatz. Vergiss nie, dass ich dich liebe. Ich liebe dich, ganz gleich, was man dir möglicherweise über mich erzählt. Ich glaube, wir werden miteinander sehr glücklich sein.“
Unwillkürlich fragte sich Rosalyn, was seine Bemerkung, er liebe sie, ganz gleich, was man ihr möglicherweise über ihn erzählen werde, zu bedeuten habe. Sie konnte ihn jedoch nicht fragen, da er ihr einen weiteren leidenschaftlichen Kuss gab. Er musste doch wissen, dass nichts, was man ihr über ihn erzählen würde, etwas an ihrer inneren Einstellung zu ihm ändern konnte.
„Und nun musst du ins Haus zurück“, sagte er und ließ sie los. „Sonst vermisst man dich. Außerdem habe ich noch etwas vor der Abreise zu erledigen. Ich werde mit Seiner Hoheit nach Sonnenuntergang fortreiten. Rajib und Nessa folgen uns morgen in einer Kutsche. Auf diese Weise hoffe ich, dass der Prinz und ich nicht von jemandem gesehen und verfolgt werden, der versuchen könnte, ihm zu schaden. Ich glaube zwar nicht, dass die beiden Angreifer noch in der Gegend sind, doch Vorsicht ist angebracht. Es könnten andere Männer an ihre Stelle treten.“ Damian lächelte, als er Rosalyns ängstliche Miene bemerkte. „Mach dir keine Gedanken, mein Liebling. Ich verspreche dir, dem Prinzen und mir wird kein Unheil zustoßen. Ich bin noch immer ein sehr guter Schütze.“
Rosalyn war nicht beruhigt. „Ich muss jetzt leider zurück, werde jedoch immer an dich denken, bist du wieder hier bist.“
Zum Abschied gab sie Damian einen Kuss, schaute ihn dann eine Weile an und wandte sich schließlich ab.
Langsam machte sie sich auf den Rückweg, drehte sich kurz um und winkte Damian zu. Er stand noch dort, wo sie ihn verlassen hatte, und es schien ihm zu widerstreben, nach Hause zurückzugehen.
Am liebsten wäre sie zu ihm gelaufen, doch sie hielt sich vor, nichts tun zu dürfen, das die Hochzeit des Bruders mit Beatrice gefährdet hätte. So ging sie, ohne auf ihre Umgebung zu achten, ein gutes Stück weiter.
Plötzlich bog Mr. Harrington um ein Gebüsch und vertrat ihr den Weg. Der Ausdruck in seinen Augen war sehr seltsam und erzeugte ihr Unbehagen. Sie fragte sich, warum er so zufrieden lächelte.
„Ich habe Sie mit Ihrem Liebhaber beobachtet“, sagte er verächtlich.
Sie war schockiert. „Sie sind unverschämt, Sir! Was gibt Ihnen das Recht, mir hinterherzuspionieren?“
„Ich habe Sie schon einmal im Park gesehen und angenommen, dass Sie einen Liebhaber haben. Daher bin ich Ihnen vorhin gefolgt und habe gesehen, dass Sie sich mit einem Mann getroffen haben. Wer ist er? Ein verheirateter Nachbar? Sie sind eine Schlampe, Miss Eastleigh, die sich wie eine läufige Hündin aufführt.“
„Was unterstehen Sie sich!“ Rosalyn holte aus und schlug Mr. Harrington ins Gesicht. „Wie können Sie es wagen, mich zu beleidigen?“
„Hure!“,herrschte er sie an und hielt sie am Handgelenk fest. „Ich werde dir Respekt beibringen! Du bist immer so hochnäsig zu mir. Ich habe die Verachtung in deinen Augen gesehen. Du scheinst zu denken, ich sei etwas Geringeres als du, irgendwelches Gesindel aus der Gosse. Und dabei bist du nicht besser, du Flittchen!“
Verzweifelt versuchte Rosalyn, sich Mr. Harringtons Griff zu entwinden. „Lassen Sie mich los! Es geht Sie nichts an, was ich tue.“
„Oh, doch!“, widersprach er, riss sie herum und drückte sie mit dem Rücken an sich. Sie schrie auf, als er ihr den Arm verdrehte und ihre Hand auf ihr Schulterblatt drückte. Den anderen Arm schlang er um ihre
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