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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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…«
    Matti winkte ab. Es war zum Kotzen. Die einfachste Frage aller Fragen. Und er hatte sie nicht gestellt.
    Â»Die Bullen wollen aber Zeugen gefunden haben, die einen Schuss gehört haben. Sagt Schmelzer.« Twiggy kratzte sich kräftig auf dem Kopf.
    Â»Aber wir hätten trotzdem fragen müssen.« Matti wandte sich Monika zu und hielt ihr seine Faust vors Gesicht, als trüge er ein Mikro. »Frau Stamm, haben Sie einen Schuss gehört?«
    Monika nahm seine Faust und erwiderte: »Ich hätte es gehört, wenn einer herumgeballert hätte. Es sei denn, ich war schuften.«
    Â»Vielen Dank, Frau Stamm.« Matti legte das Mikro auf dem Tisch ab.
    Sie guckte ihn noch mal an und grinste.
    Â»Welche Gründe gäbe es, Anja umzubringen?«, fragte sie nach ein paar Sekunden.
    Matti staunte, wie gut sie mit Monika diskutieren konnten. »Dass jemand befürchtete, sie wüsste etwas über Georgs Pläne und würde es ausplaudern.«
    Matti wollte es erst nicht denken, aber dann musste er ihn denken, den schrecklichen Gedanken. Dass Anja ermordet werden sollte, weil sie mit ihm zusammen war. Und dass sie deswegen dann doch ermordet wurde, nachdem es beim ersten Mal schiefgegangen war. Dass Anja Hilfe von ihm erwartet hatte, er aber versagte.
    Â»Was ist, Matti?«, fragte Dornröschen. Ihre Hand wischte über seine.
    Er erzählte, was er dachte.
    Â»Dann hätte sie mal einen Ton sagen sollen«, erwiderte Twiggy. »Außerdem haben wir sie in die WG aufgenommen, und sie hätte bleiben können … eine Weile jedenfalls. Sie war erwachsen und nicht auf den Mund gefallen.«
    Â»Andere Variante: Sie hat es nur vorgetäuscht«, sagte Dornröschen.
    Â»Für diese Version spricht, dass ein Killer noch einmal geschossen hätte. Und wie sollte sie dem mit einem Streifschuss am Bein entkommen.«
    Â»Ich halte das auch für wahrscheinlich«, sagte Twiggy.
    Matti dachte: Das sagt er nur, weil es mich entlastet. Nein, ich hab sie auf dem Gewissen. Ich hätte nur sagen sollen: Ich will, dass du bei mir bleibst. Hier in der WG . Hab ich aber nicht.
    Wieder streichelte Dornröschen seine Hand. Monikas Augen folgten der Bewegung.
    Matti lehnte sich zurück. »Vielleicht ist sie untergetaucht, weil sie fürchtete, ich … wir könnten sie nicht beschützen. Könnte doch sein, dass Georg sich mit Leuten angelegt hat, die eine Nummer zu groß waren für ihn.«
    Â»Und diese Typen glauben, Georg hat Anja was gesteckt, bevor sie ihn umbrachten«, sagte Twiggy.
    Â»Das nennen die Bullen organisierte Kriminalität«, warf Monika ein.
    Â»Ich nenn das Mafia«, sagte Matti. Ihn nervte diese Diskussion. Alles drehte sich um die Frage, ob er Anja auf dem Gewissen hatte. Damit plagte er sich schon allein rum. Dazu brauchte er die anderen nicht.
    Â»Immerhin haben wir im Cassiopeia jemanden gesehen, der ihr wenigstens verdammt ähnlich war.« Twiggy trank sein Glas aus und schob es zu Monika. Die verstand die Botschaft und schenkte nach.
    Â»Aber in dem Laden hat niemand bestätigen können, dass sie es war.« Dornröschen winkte ab. »Ich glaub inzwischen auch nicht mehr, dass sie es war.«
    Â»Sie ist weggelaufen!«, sagte Matti.
    Â»Sie wird ihre Gründe gehabt haben. Zu Hause abgehauen. Eifersüchtigen Freund. Drogen …«
    Â»Wisst ihr, was ich glaube?«, fragte Monika.
    Â»Noch nicht«, sagte Twiggy.
    Monika lächelte. »Ich glaube, dass ihr überall woanders aussichtsreicher sucht als in der Mittenwalder Straße. Du warst doch auch schon mal hier?« Sie blickte Matti an.
    Â»Nur in einem Haus.«
    Â»Ich hab ’ne Idee«, sagte Dornröschen. Sie tippte eine Nummer in ihr Handy. »Ja, ich schon wieder. Vergessen Sie nicht, dass wir Ihnen auch schon geholfen … Ihre Dankbarkeit währt nicht ewig? Das haben Sie aber schön gesagt … Aber Sie wollen es doch erfahren, wenn wir rein zufällig eine Spur entdecken … Sie glauben, Sie haben den Täter schon?« Dornröschen blickte Matti kopfschüttelnd an. »So unter uns, Herr Schmelzer, Sie habense nicht mehr alle, echt … Ich will doch nur wissen, ob irgendein freundlicher Mitbürger in der Mittenwalder einen Schuss angezeigt hat … Nein? … Aber die haben einen Ohrenzeugen? … Könnte auch ein Auspuff gewesen sein …« Sie tauschten noch ein paar Floskeln aus. Dann

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