Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Titel: Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Knieps
Vom Netzwerk:
an ihr noch nie gehört hatte.
    „Meine Liebe…“
    „Nennen Sie mich nicht meine Liebe, wenn Sie sich unterstehen, meinen Liebsten eines Verbrechens wegen festzunehmen.“
    „Darf ich Sie bitten, Teresa, an diesem Ort nicht so herumzuschreien!“ sagte mein Vater in einem gestrengen Tonfall, der Teresa auch sogleich verstummen ließ. „Folgen Sie mir in das Zimmer meiner Tochter – dort können wir den Fall Ihres Liebsten, wie Sie Francis nennen, besprechen.“
    Im gleichen Augenblick, als mein Vater mein Zimmer ansprach, war ich mir unsicher, ob er mir damit andeuten wollte, dass ich mich erneut hinter der Gardine verstecken sollte, doch aus Vorsicht schloss ich die Türe ohne großen Laut, durchquerte das Zimmer mit wenigen Schritten und war gerade hinter der Gardine verschwunden, als mein Vater mit Teresa eintrat.
    „Teresa“, begann mein Vater und seine Stimme nahm wieder einen angenehmeren Tonfall an, „Francis hat sich eines Verbrechens schuldig gemacht, indem er einem Dieb ermöglicht hat, die Zimmer der Gäste zu durchsuchen.“
    Dieser Stachel musste tief sitzen, denn obgleich ich Teresas Gesicht nicht sehen konnte, so vermochte ich es mir an ihrem Schweigen vorzustellen.
    „Aber Pete ist doch der Dieb! Warum halten Sie Francis fest und Pete darf noch frei herumlaufen?“
    „Sachte!“ mahnte mein Vater zur Beruhigung. „Es ist nicht ganz so einfach wie es auf den ersten Blick erscheint. Zwar ist Pete der Dieb und Francis sein Helfer, und dennoch muss ich mit der Bekanntgabe dieser Details noch warten, bis mir auch die Lösung des Mordfalls eingefallen ist.“
    „Und was wird jetzt mit Francis geschehen?“
    „Da er mir geholfen hat, den Dieb zu finden, und ich glaube, dass er wirklich daran dachte, dem Hotel zu helfen, sehe ich von einer Übergabe ans Gericht ab.“
    „Und wo ist er jetzt?“
    „Ich habe ihn fesseln lassen!
    „Sie haben ihn gefesselt?“
    „Und lasse ihn von Patrick Johnson bewachen!“
    „Sie lassen ihn bewachen? Meinen Sie tatsächlich, dass das notwendig ist?“
    „Es ist nur zu seinem Besten! Vertrauen Sie mir, Teresa!“
    „Das muss ich ja wohl, denn wir befinden uns in Ihrer Hand!“ meinte sie kraftlos.
    „Darf ich Sie bitten, mir zu vertrauen und mich weiter nach dem Mörder suchen zu lassen?“
    „Aber natürlich!“
    Ich vernahm, wie mein Vater die Türe aufmachte, Teresa hinausschob und mit ihr zur Treppe ging, wo er sie entließ. Die Gedanken schossen in meinem Kopf wild umher, und es schien mir nicht, dass ich in diesem Knäuel den richtigen Faden finde.
    „Du kannst aus deinem Versteck rauskommen“, sagte mein Vater endlich, als er zurückkam, und ich trat aus meinem Versteck hervor. „Was meinst du dazu, meine Kleine?“
    „Da war es wieder!“ dachte ich mir, doch in diesem Moment fiel es mir nur noch auf und störte mich kaum, denn andere Dinge waren jetzt viel wichtiger. „Ich denke, dass Petes Aussage durchaus der Wahrheit entsprechen kann – zusammen mit der Aussage von Francis lässt sich der Diebesfall abschließen.“
    „Das denke ich auch.“
    „Und was den Mörder anbetrifft, so wundere ich mich, dass du Patrick aus deiner Vermutung ausnimmst. Denn warum solltest du ihn sonst zur Bewachung von Francis abgestellt haben…“
    „Ach so – du meinst, dass Patrick… nein! Und dass ich ihn mit der Bewachung von Francis beauftragt habe, damit er nicht hört, was Pete sagt? Auch das ist falsch. Nein, ich brauchte einen Bewacher für Francis und wollte ihn auch bei der Aussage von Pete nicht dabei haben, damit nicht dasselbe wie bei Mrs. Worthington passiert. Aber dass ich ihn vermute – weit gefehlt.“
    „Und wie gehen wir jetzt weiter vor?“ fragte ich und musste für mich selbst zugeben, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, wen wir jetzt noch befragen sollten, da wir alle Gäste, die beiden Bediensteten und Mr. Howell durchhatten.
    „Zunächst einmal werden wir dafür sorgen, dass wir Patrick auf den Stand der Dinge bringen – sonst glaubt er noch, dass wir ihn so behandeln, weil er bei der Vernehmung von Mrs. Worthington über die Strenge geschlagen hat.“
    „Hat er doch auch!“
    „Aber das muss er doch nicht wissen!“
    Wir verließen mein Zimmer, begaben uns zu dem Zimmer, in dem Francis von Patrick bewacht wurde, riefen unseren Mitstreiter nach draußen und sahen mit einem Blick auf Francis, dass Patrick ihn geknebelt hatte.
    „Warum hast du Francis einen Knebel in den Mund gesteckt?“ fragte mein Vater, als Patrick

Weitere Kostenlose Bücher