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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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er, aus dem Artikel vorzulesen: »>Der Wert der verschiedenen Baugrundstücke entlang des Edinburgher Hafenviertels ist im Laufe des vergangenen Jahres um 220 Millionen Pfund gesunken ... Die Baulandpreise in der Stadt sind von einem Rekordhoch von zwei Millionen Pfund pro Morgen auf weniger als ein Viertel davon gefallen ... Fountain-Brewery-Projekt in Schwierigkeiten ... Desgleichen Caltongate und die projektierte neue Stadt in Shawfair. Achtzig Prozent des Grundbesitzes in Edinburgh haben derzeit überhaupt keinen Erschließungswert<« ...« Breck legte die Zeitung auf den Tisch vor ihnen. »Überhaupt keinen Erschließungswert«, wiederholte er. »Wie mir scheint, hatte Charlie Brogan allen Grund, über die Planken zu gehen.«
    »Dem ist wohl nichts entgegenzusetzen.« Fox überflog den Artikel selbst. »Fountain Brewery«, sinnierte er. »Das ist da, wo Vince gefunden wurde.«
    Breck nickte.
    »Könnte Brogan einer der beteiligten Bauunternehmer gewesen sein?« »Gut möglich«, räumte Breck ein.
    »Mehrere hundert Millionen Pfund, die sich einfach in Luft aufgelöst haben«, bemerkte Fox.
    »Das Land ist immer noch da«, erwiderte Breck. »Nur das Vertrauen ist weg. Die Banken geben keine Kredite mehr, alle haben Muffensausen.« Er überlegte einen Moment. »Was werden Sie nun tun, Malcolm?«
    »Vielleicht Jude besuchen, schauen, wie's ihr geht. Und Sie?«
    »Hab schon lange keinen ganzen Tag mehr Quidnunc spielen können.« Den Blick auf den Tisch gerichtet, verstummte Breck. »Ich bereue nicht, was ich getan habe.«
    »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf, das ist alles meine Schuld, nicht Ihre. Erzählen Sie es genau so, wie es war: Ich hätte Sie dazu gedrängt, meine Vormachtstellung ausgespielt, vielleicht sogar gelogen ...« Fast hätte er gesagt: Ich bin übrigens nicht der Einzige, der observiert wurde. Doch er schluckte die Worte wieder hinunter und seufzte stattdessen. »Das mit dem Casino und dem Stadtrat hätten Sie mir allerdings sagen können.«
    Breck zuckte nur die Achseln. »Andererseits hatte Giles recht: Ich hätte Sie nie auch nur ansatzweise in die Ermittlungen einbeziehen dürfen. Vermutlich ist er auf mich noch viel wütender als auf Sie - Sie hatte er ja ohnehin schon zum Feind, aber ich ... entpuppe mich als Judas.«
    »Judas hatte bestimmt auch seine guten Seiten.«
    Mit einem halbherzigen Lachen erhoben sie sich beide, die Kaffeetassen noch halb voll. Als sie sich die Hand schüttelten, bot Fox Jamie Breck ohne viel Aufhebens das Du an. Dann steckte er die Zeitung wieder in die Jackentasche des Billardspielers, dem er zum Dank zuwinkte. Als er sich der Tür zuwandte, war Jamie Breck bereits gegangen.
     
    Als Tony Kaye das Polizeipräsidium verließ, schwenkte er in einer Hand eine abgewetzte Aktentasche. Er pfiff durch die Zähne, während er den Parkplatz absuchte. Als eine Hupe ertönte, schlug er diese Richtung ein. Die Beifahrertür des Volvos stand bereits offen; also stieg er ein, schloss sie hinter sich und übergab die Aktentasche ihrem Besitzer. »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Sie wollten mich nicht am Empfangstresen vorbeilassen«, erklärte Malcolm Fox. »Es muss sich schon rumgesprochen haben, dass ich radioaktiv bin.«
    »McEwan schäumt vor Wut.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Keinen Piep. Er hatte eine Besprechung im Büro des DCC und für später ist noch eine anberaumt.« Kaye hielt inne. »Überall hört man einen fremden Akzent ...«
    »Grampian Police«, erklärte Fox. »Von der Inneren, nehme ich an. Sie ermitteln gegen mich.«
    Kaye spitzte die Lippen zu einem richtigen Pfiff. »Die Innere von Grampian? Was geht hier eigentlich vor, Foxy?«
    »Ich bin da sehenden Auges reinmarschiert, Tony. Selbst schuld.«
    »Hat Breck dich verpfiffen?«
    Fox überlegte einen Moment, bevor er den Kopf schüttelte. »Sie hatten mich schon unter Beobachtung, da kannte ich ihn noch gar nicht.«
    »Beobachtung ist eine Sache, aber hatten sie irgendwas in der Hand, bevor er auftauchte? Und warum hatten sie dich überhaupt auf dem Radar? Hab ich da irgendwas nicht mitgekriegt?«
    Fox hatte nicht die leiseste Ahnung. Er öffnete seine Aktentasche und spähte hinein. »Wo sind die Vernehmungsprotokolle von der Staatsanwaltschaft?«
    Jetzt war es an Kaye, den Kopf zu schütteln. »McEwan hat sie schon aufgeteilt.«
    »Holt er jemand Neuen ins Team?«
    »Nur vorübergehend, bis du wieder auf den Beinen bist.«
    »Ach so!«, schnappte Fox. Dann: »Und

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