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Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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meinte Caroline und sah Susanna lächelnd an.
    »Eine hervorragende Idee«, sagte Mr Wade und senkte schnell das Buch. »Meine Damen, lassen Sie mich sehen, was Sie bis jetzt gezeichnet haben.«
    Er setzte sich vor das Sofa auf den Boden und betrachtete die Skizzen, die die Mädchen ihm reichten. Lobte, lächelte und flirtete, während Caroline ihm ein Glas Wasser holte, das er dankbar in kleinen Schlucken trank.
    Keine Frage, er genoss die Szene. Und die weibliche Bewunderung?
    Schließlich sagte Susanna: »Noch eine Sitzung, Mr Wade, wenn’s recht ist, und danach dürfen Sie flüchten.«
    »Ich versuche gar nicht zu flüchten, Miss Leland. Das Ganze war sehr aufschlussreich für mich.«
    Nicht viel später beendete Susanna die Stunde, denn ihre Schülerinnen mussten immer häufiger ein Gähnen unterdrücken. Leo Wade dagegen wirkte, als könnte er ewig so weitermachen. Sie ließ den Blick ein letztes Mal über seinen Körper gleiten und musste zugeben, dass er sich sehen lassen konnte. Nicht nur unter künstlerischen Gesichtspunkten.
    Sie half den jungen Mädchen beim Einsammeln der Stifte und Skizzenbücher, und gemeinsam verließen sie die Galerie. Zurück blieb Leo Wade. Als sie den Flur erreichten, der zu den Schlafzimmern führte, merkte Susanna, dass sie ihren Block vergessen hatte. Den konnte sie dort nicht lassen, weil er ihre nächtliche Anwesenheit verraten würde.
    Sie ging zurück, spähte vorsichtig um die Ecke und sah ihn lang hingestreckt auf dem Sofa liegen, in der Hand ihren Skizzenblock. Er winkte ihr zu, als habe er bereits auf sie gewartet.
    Sie durchquerte die Galerie und streckte ihre Hand aus. »Meinen Block, bitte, Mr Wade.«
    Er betrachtete angelegentlich ihre Skizzen. »Sie sind ausnehmend talentiert, Susanna.«
    »Danke«, erwiderte sie. »Mein Buch, bitte.«
    »Für Roger Eastfield war es bestimmt leicht, Sie zu malen«, meinte er leise. »Ihm standen Ölfarben zur Verfügung.«
    Sie warf einen Blick über die Schulter zurück, und Unbehagen machte sich in ihr breit. »Alles fängt mit einer Skizze an. Bitte, geben Sie mir den Block.«
    Geflissentlich überhörte er die Bitte. »Sein schwarzer Hintergrund wirkte so nuanciert.«
    »Weil er dafür unterschiedliche Farbtöne verwendet hat; nicht nur schwarz.« Sie trat näher, stand jetzt dicht neben ihm. »Mr Wade, bitte, geben Sie mir die Skizzen. Bringen Sie mich nicht dazu, sie Ihnen gewaltsam wegzunehmen.«
    Gespielt unschuldig riss er die Augen auf, die katzengleich aufschimmerten. »Das könnten Sie? Ich wäre höchst beeindruckt.«
    Er schob den Block unter seinen Oberschenkel und schlüpfte dann aus seinem schwarzen Jackett. Sein weißes Hemd wirkte im schwachen Licht hellgrau, während die rot-schwarzen Streifen auf seiner Weste noch gut zu erkennen waren. Verblüfft beobachtete sie, dass er sich wieder aufs Sofa sinken ließ und die Füße auf der Lehne gegenüber kreuzte.
    Er strich mit der Hand über den Bezug. »Als Sie angeblich für dieses Gemälde posiert haben, lagen Sie da auch auf einem so kostbaren Stoff? Wie fühlte es sich auf Ihrer nackten Haut an?«
    Sie verdrängte die Bilder, die seine Worte hervorriefen. Sie waren unschicklich und gefährlich für eine junge Dame, zumal wenn man spät in der Nacht ohne Begleitung durchs Haus lief. Und einen Mann wie ihn traf.
    »Zeigen Sie mir, welche Haltung Sie eingenommen haben«, forderte er sie auf. Er lächelte nicht mehr, nur das amüsierte Funkeln in seinen Augen war noch zu erkennen.
    »Es überrascht mich, dass Sie es wagen, mich so zu reizen«, entgegnete sie. »Sie wissen nichts über mich oder darüber, was ich getan habe …«
    »Aber ich möchte alles bis ins kleinste Detail erfahren.«
    Es war eine Sache, sich auf sein Spiel einzulassen, und eine andere, ein beträchtliches Risiko einzugehen. Sie griff nach seinem Arm, um ihn vom Sofa zu ziehen, doch blitzschnell packte er sie, riss sie mit einem Ruck nach vorne, sodass sie strauchelte und halb auf seine Brust fiel.
    Sie sah ihn mit großen Augen an. Ihre Gesichter waren einander so nahe, dass sie seine Wärme spüren konnte – die seines Atems und die seines Körpers, der sich an sie presste? Auch sein beschleunigter Herzschlag blieb ihr nicht verborgen, und sie merkte, dass es ihr selbst nicht anders erging.
    Ihr war ganz heiß, ein Kribbeln überzog ihre Haut und erfasste alle Sinne, die Glieder zitterten und bebten, sie fühlte ein Ziehen in den Brüsten und in ihrem Schoß. Ihr Atem ging stoßweise. Sie

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