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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sie sich der Rückseite des Ladens zu. Wie bei besseren Läden üblich, gab es einen Hintereingang. Das half den Entführern - die schmutzige Gasse war leer. Kyakhta dachte daran, den Sender noch einmal zu berühren, dann führte er sie zur Jaaruls-Straße, denn dort wartete eine abgeschirmte und sichere Wohnung. Er war aufgeregt. Sie hatten es geschafft!
    Jetzt brauchten sie ihre Gefangene nur noch festzuhalten, dafür zu sorgen, dass es ihr gut ging, und auf weitere Anweisungen von Soergg zu warten. Verglichen mit der Entführung, die sie gerade hinter sich gebracht hatten, kam solch einfache Arbeit Kyakhta direkt unwürdig vor.
    Niemand fragte nach dem Inhalt des schweren Sacks, den die beiden Alwari durch Gassen und Seitenstraßen schleppten. Geschäft war Geschäft, und die Geschäfte eines Nomaden gingen nur ihn allein etwas an.

    Luminara setzte den wunderschön emaillierten kleinen Spiegel wieder ab, der aus einem einzigen Stück eines reflektierenden Minerals geschnitten war, und sah sich stirnrunzelnd um. Etwas fühlte sich nicht richtig an. Etwas war nicht wie immer. Sie brauchte einen Augenblick des Suchens sowohl mit den Augen als im Geist, um zu erkennen, worum es sich handelte. Sie hatte Barriss seit einiger Zeit nicht gesehen. Wohin war die Padawan gegangen? Es passte nicht zu ihr, sich herumzutreiben. Eine frei umherstreifende Padawan mochte über Autonomie verfügen, entfernte sich damit aber auch von der Quelle weiteren Wissens. Kenobi bemerkte Luminaras Sorge und kam zu seiner Kollegin.
    »Stimmt etwas nicht, Luminara?«
    »Ich kann Barriss nicht sehen, Obi-Wan. Für gewöhnlich hängt sie an meinen Lippen und an denen der Personen, mit denen ich unterwegs bin.«
    Er lächelte beruhigend. »Dann ist es nicht überraschend, dass sie sich von uns getrennt hat. Wir waren in den letzten Minuten ziemlich schweigsam.«
    »Als ich sie das letzte Mal sah«, warf Anakin ein, »schaute sie sich in einem Laden Holzschnitzereien an.« Er griff zwar nicht nach seiner Waffe, aber sein Beschützerinstinkt war geweckt.
    Luminara sah ihn aus dunkelblauen Augen an. »Welcher Laden?«, fragte sie.
    »Macht Euch keine Gedanken, Meisterin«, erwiderte Anakin. »Ich habe den Eingang im Auge behalten, seit sie hineingegangen ist. Sie ist nicht wieder herausgekommen.«
    »Nicht auf diesem Weg, meinst du. Es ist wahrscheinlich nichts, und sie kann es nicht leiden, wenn ich mich mehr wie eine Mutter als wie eine Lehrerin benehme, aber Barriss nimmt Anblicke sehr schnell auf und merkt sie sich. Es passt nicht zu ihr, sich so lange aufzuhalten.« Wieder sah sie den Padawan an. »Welcher Laden?«, wiederholte sie.
    Anakin spürte, wie ernst es ihr war, schob jeden Überrest von Unernst beiseite, hob die Hand und zeigte auf ein Geschäft am Rand des Markts. »Dort drüben.« Sofort gingen die beiden Jedi auf den Laden zu, auf den er gezeigt hatte, und Anakin folgte ihnen.
    Die Tür stand offen, was niemanden überraschte. Verwunderlicher war schon, dass niemand ihr Eintreten zu bemerken schien.
    »Barriss?« Luminaras Unruhe wuchs, als sie sich schnell durch den Laden bewegte und zwischen den größeren Schnitzereien umsah, die sich im hinteren Bereich drängten. Ein Ruf ließ sie herumfahren.
    »Luminara!« Es war Obi-Wan. Das an sich war erschreckend genug, denn ihr war bereits aufgefallen, dass er beinahe nie die Stimme hob. »Hier drüben!«
    Obi-Wan kniete neben einer älteren Ansionianerin, die bewusstlos auf dem Boden lag. Als Anakin das sah, verschwand seine übliche Lebhaftigkeit. Er wirkte erschrocken. »Wasser«, forderte Obi-Wan angespannt. Anakin suchte in einem Hinterzimmer und fand einen Kühler halb voll mit kleinen Polymergefäßen. Er brachte eins mit kaltem Wasser, reichte es seinem Meister und sah zu, wie Obi-Wan den Inhalt auf das Gesicht der alten Dame versprühte. Die Ladenbesitzerin öffnete schon bald wieder ihre großen Augen, die die Farbe von gutem Rotwein hatten.
    »Meine Güte - bei Nomgons Arm!« Sie betrachtete die fremden Gesichter, die besorgt auf sie herabschauten. »Wer seid Ihr? Was ist passiert?« Sie benutzte die Hände, um sich aufzusetzen, und fügte verwirrt hinzu: »Wieso liege ich auf dem Boden?«
    Luminara sah sie an. »Wir hoffen, dass Ihr uns das sagen könnt.«
    Obi-Wan und Anakin halfen der Besitzerin auf die Beine.
    »Das hier ist mein Laden. Mein Geschäft. Ich zeigte einem Kunden ein paar Waren.« Sie hob die Hand zum Kopf und rieb ihre ergrauende Mähne. »Er war ein Alwari.

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