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Ein süßer Sommer

Ein süßer Sommer

Titel: Ein süßer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hammesfahr Petra
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der schöne Holger eines Tages über sie und ihren naiven Racheplan lachen würde. Dass sie einfach der Typ Frau war, besser gesagt Mädchen, der Typ jedenfalls, der einen zum Lachen brachte. Und nicht nur das. Der einen nachdenklich machte. Der einem das eigene geruhsame Leben plötzlich in Frage stellte. Der einem zeigte, was man bisher versäumt hatte. Der Typ eben, den man lieben musste, heute, morgen, ein Leben lang, den man nicht wieder hergeben und mit niemandem teilen konnte. Und ich erzählte, wie mir das Lachen vergangen war. Dass ich mich immer noch halbtot fühlte vor Eifersucht und Schmerz. Ich erzählte noch, als ich längst wieder neben ihr lag. Übers Erzählen schlief ich ein. Da hielt ich sie noch fest im Arm, das weiß ich genau. Und als ich aufwachte, lag sie nicht mehr neben mir.

13. Kapitel
    Es war neun Uhr vorbei und taghell im Schlafzimmer. Im Wohnzimmer klingelte das Telefon. Das hatte mich geweckt. Hamacher war persönlich am Apparat und ziemlich ungehalten.
    «Hatte ich nicht gesagt, du fährst nicht nach Hause?» Dass ich mich seiner Anweisung widersetzt hatte, wusste er erst seit fünfzehn Minuten. Um acht war er ins Büro gekommen, und zuerst hatte Frau Grubert auch mal ein bisschen geschwindelt, um zu vertuschen, dass sie auf seiner Couch genächtigt hatte und vom Schlaf übermannt worden war. Sie hätte die ganze Nacht aufgepasst, hatte sie ihm weisgemacht. Ich hätte mich mit den letzten Seiten des Tagebuchs an Tamaras Computer beschäftigt und einen Hinweis auf eine Tote in Afrika gefunden. Um acht Uhr sei ich aufgebrochen, um das bei einem Konsulat zu überprüfen. Da Frau Grubert zuvor noch nie die Unwahrheit gesagt hatte, zumindest nicht ihm gegenüber, da war sie immer die Zuverlässigkeit in Person gewesen, hatte Hamacher ihr das erst einmal abgenommen. Als jedoch Tamara bei ihrer Suche nach einem Hinweis auf eine Tote in Afrika auf den entschlüsselten Seiten nicht fündig wurde, war ihm das zu dumm geworden. Zweimal hatte er seitdem bei mir durchklingeln lassen. Seiner Meinung nach hätte das einen Toten aufwecken müssen. Warum denn nicht wenigstens die Kleine ans Telefon gegangen sei, wollte er wissen. Weil sie nicht da war. Ich legte den Hörer auf den Beistelltisch, ohne Hamacher großartig etwas zu erklären, und rannte zurück ins Schlafzimmer. Aber ich hatte im Aufspringen keine Halluzination gehabt. Candys Reisetasche und ihr Rucksack standen unverändert hinter der Tür. Während ich durch die Diele zur Küche lief, rief ich der offenen Wohnzimmertür zu:
    «Moment noch.» Im Bad und in der Küche war Candy natürlich auch nicht, aber es lag ein Zettel auf dem Tisch.
    «Ich hole uns frische Brötchen.» Ich fragte Hamacher, seit wann er versuche, mich zu erreichen. Seit einer Viertelstunde etwa. Die Zeitspanne war noch zu kurz, um der Notiz auf dem Küchentisch zu misstrauen. Hamacher beruhigte sich wieder, nachdem ich zweimal versichert hatte, dass Candy noch am Leben gewesen war, als ich einschlief.
    «Ich dachte schon, du wärst über sie hergefallen. Du musst ja ziemlich gebechert haben. Wie bist du auf den Blödsinn mit Afrika gekommen?» Ich wollte es erklären, aber er unterbrach mich schon nach einem halben Satz. Philipp Assmann hatte sich vor einer halben Stunde bereits aus Hamburg gemeldet. Ein Mitglied der Familie Schmitting hatte er leider nicht zu packen bekommen, obwohl er schon um sieben in der Früh an ihrer Tür geklingelt hatte. Aber die schienen über Nacht alle ausgeflogen. Ersatzweise hatte Philipp sich noch einmal an die Nachbarn gehalten, um schnellstmöglich etwas über Helga in Erfahrung zu bringen. Und gegenüber von Schmittings lebte eine Frau Herbolsheimer schon seit ihrer Geburt. Bei Philipps Meinungsumfrage hatte er an ihrer Tür vergebens geklingelt. Nun war sie daheim. Sie kannte die Familie von Kindesbeinen an. Frau Herbolsheimer hatte sogar das Ehepaar Kuhn noch gut gekannt, Helga natürlich auch, von klein auf. Frau Herbolsheimer wusste vom Studium in Köln, das nicht zum Abschluss gebracht worden war, weil vorher die Mutter starb. Im Frühjahr . Nach deren Tod war Helga in die USA ausgewandert, wo ja bereits die mittlere Tochter der Familie Kuhn lebte. Und nach Margaretes Rückkehr aus Philadelphia hatte Frau Herbolsheimer schon mehr als einmal gehört, Helga sei glücklich verheiratet mit einem Ozeanographen und die meiste Zeit auf See. Die Ehe sei kinderlos, deshalb könne Helga ihren Mann problemlos auf sämtlichen Reisen

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